11.07.2022

refurbed Founder: “ESG ist eine absolute Katastrophe”

Der Business Angel Summit 2022 in Kitzbühel legte dieses Jahr einen Fokus auf das Thema Impact Investing. Im Rahmen eines Panels wurde unter anderem über den Unterschied und die Bedeutung von ESG und SDGs diskutiert.
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Peter Windischhofer am Business Angel Summit | (c) Standortagentur Tirol

Traditionsgemäß bringt der Business Angel Summit in Kitzbühel jedes Jahr Investor:innen und aufstrebende Startups zusammen. Neben dem Networking gab es auch 2022 wieder ein inhaltliches Rahmenprogramm zu aktuellen Themen, die in der Business Angel und Startup-Szene den Ton angeben. Einen inhaltlichen Schwerpunkt legte der Summit dieses Jahr daher unter anderem auch auf das Thema “Impact Investing”, wobei Expert:innen im Rahmen eines Panels über Trends und Herausforderungen diskutierten.

Von ESG-Kriterien hinzu Sustainable Development Goals (SDGs)

Im Panel wurde unter anderem der Frage nachgegangen, wie Investor:innen sicherstellen können, dass Startups und Unternehmen mit ihren Technologien und Geschäftsmodellen auch tatsächlich einen nachhaltigen Impact für das Klima erzielen. Stichwort: Greenwashing. In diesem Zusammenhang äußerte sich Tina Dreimann vom Impact orientierten Business-Angel-Clubs Better Ventures kritisch gegenüber ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales & Governance), die sich als Standard für nachhaltige Anlagen etabliert haben. “ESG heißt in erster Line, was ich nicht mache, sprich bin ich als Unternehmen sauber. Viel cooler ist es aber, auf das Thema Impact und SDGs zu setzen”, so Dreimann. Hier müssten sich Startups und Unternehmen die Frage stellen, in welchem der insgesamt 17 Felder der Sustainable Development Goals (SDGs) sie wirklich eine messbare Veränderung hervorrufen wollen.

(c) Standortagentur Tirol

Mit am Podium war auch Peter Windischhofer, Gründer des Wiener Scaleup refurbed, das im Sommer 2021 ein 54 Millionen US-Dollar Investment an Land ziehen konnte und sich mit seiner Plattform zum Ziel gesetzt hat, zum “One-Stop-Shop für nachhaltigen Konsum” zu werden. Windischhofer fand noch viel drastischere Worte: “Das Schlagwort ESG ist eine absolute Katastrophe”. Als Beispiel führte der Rauswurf von Tesla aus dem S&P 500 ESG-Index im Mai diesen Jahres an, der zugleich eine Debatte rund um das ESG Konzept ausgelöst hat. Demnach befinden sich nach wie vor Unternehmen wie Apple oder ExxonMobil im Index, was kritisch hinterfragt gehöre, so Windischhofer. Vielmehr sollte ein Fokus auf messbaren Impact oder die bereits genannten SDGs gelegt werden.

Der Trend zu mehr ClimateTech

Neben Windischhofer & Dreimann war unter anderem auch noch Heinrich Gröller am Podium vertreten, der als Partner im Industrial Tech Team von Speedinvest aktiv ist. Aktuell würden rund 30 Prozent des Dealflows einen klaren ClimateTech-Charakter aufweisen, was vor rund zwei Jahren nur die Hälfte ausmachte. Für die nächsten drei bis vier Jahre geht Gröller davon aus, dass rund 60 bis 70 Prozent des Dealflows sich rund um das Thema ClimateTech drehen wird. Erst im November letzten Jahres legte Speedinvest einen 80 Millionen Euro schweren Fonds auf, der künftig in Technologie-Unternehmen investieren wird, die sich der Bekämpfung der Klimakrise verschrieben haben. Dem Grundtenor, dass das Thema “Impact” immer mehr Sichtbarkeit erhält, stimmten auch Carina Margreiter (Head of Entrepreneurship & Creative Industries bei der aws) und Business Angel Silvia Sommer zu. Laut Margreiter bedarf es künftig einer genauen Definition, was wir unter dem Begriff Impact verstehen.


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Series B, wie Series B? Keine Series B
(c) zVg - Veronique Hördemann, Managing Partner und CFO bei Future Energy Ventures und Jan Lozek Founder, Managing Partner und CEO von Future Energy Ventures.

Wann gelingt der Sprung von der Series A zur Series B? In Europa im zweiten Halbjahr 2023 nach 760 Tagen (Median) – das zeigen Zahlen der Equity Management Plattform Carta. Damit dauerte die Series B 85 Prozent länger als noch im ersten Halbjahr 2022. Zumindest wenn man den Median heranzieht, der die Ausreißer nach unten und oben bekanntlich nicht berücksichtigt, dauert weder die Seed, noch die Series A so lange. Wie aber sollten Gründerinnen und Gründer agieren, wenn die Series B auf sich warten lässt? Drei Tipps.

1. Die Runway verlängern

Größere Finanzierungsrunden werden dann angestrebt, wenn das bisher aufgebrachte Kapital in Summe mit den eigenen Einnahmen nicht mehr ausreicht, um a) die laufenden Kosten zu decken oder b) ambitionierte Wachstumspläne zu verfolgen.

Insbesondere für Letzteres wird viel Geld benötigt – für neue Büros, eigene Rechenzentren, das Erfüllen länderspezifischer Regularien oder für den Aufbau neuer Teams und Netzwerke. Während der Niedrigzins-Zeiten stand noch die reine Reichweite im Fokus. Startups, die in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Nutzer:innen erreichten, waren der Liebling der Investoren. Die Frage, inwieweit diese Reichweite auch echte Einnahmen generierte, war teilweise zweitrangig.

Umso wichtiger, in der aktuellen Phase, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu tätigen. Das heißt nicht, partout die Expansion auf die lange Bank zu schieben. Vor dem Erschließen neuer Märkte sollte aber klar sein, wie sich ein größerer Kundenstamm monetarisieren lässt. Expandiert ein Team in neue Märkte, empfiehlt sich Pragmatismus: Lassen sich durch Partnerschaften Kosten verringern und der Markteintritt beschleunigen? Wie viel der Technologie lässt sich direkt skalieren, wie viel muss angepasst werden? Wie streng sind die Regulierer in den neuen Märkten? Je geringer der Aufwand, je höher die Skaleneffekte, desto besser.

Jenseits dessen ist die Cashflow-Optimierung auf dem Weg zur Series B weiterhin das A und O. Investoren favorisieren die Teams, die mit möglichst wenig Risikokapital möglichst viel Wachstum und Umsatz generieren. Zudem sinkt bei einem optimierten Cashflow auch der Druck des Gründerteams, unbedingt neues Kapital einsammeln zu müssen – das steigert auch die eigene Verhandlungsposition.

2. Weg in die Profitabilität aufzeigen

Nun muss man nach der Series A noch nicht zwingend profitabel wirtschaften – als VC-finanziertes Startup will man in den allermeisten Fällen schließlich innovativ sein und wachsen. Dafür muss man Geld investieren, dass man erst in der Zukunft einnehmen wird. Wie genau dieses ”Geld-Einnehmen” funktionieren soll, wollen Investoren vor der Series B aber wissen – und zwar möglichst konkret und plausibel.

Daher sind echte Kunden und echte Umsätze erforderlich. Auch die erste Skalierung mit möglichst sichtbaren Skaleneffekte liefert gute Argumente dafür, dass es sich bei dem Geschäftsmodell nicht um ein theoretisches Luftschloss, sondern um ein nachhaltiges Unternehmen handelt, das ein wichtiges Problem auf innovative Art und Weise löst. Und zwar so effektiv, dass Kunden dafür Geld bezahlen. Startups müssen einen klaren Weg in die Rentabilität aufzeigen. Angesichts der unsicheren Zeiten sollten die Teams dabei auch flexible Umsatzmodelle skizzieren – und dabei verschiedene zentrale Parameter austauschen.

3. Partnerschaften evaluieren

Synergien suchen, statt mit Kapital klotzen! Gerade bei der Expansion bietet es sich an, bestehende Netzwerke zu nutzen. Partnerschaften mit bestehenden Konzernen können dabei hilfreich sein, da dann schlagartig der Marktzugang im großen Stil erfolgen kann. Gerade in einem hoch regulierten und komplexen Marktumfeld kann solch eine Partnerschaft viel wert sein – und sich positiv auf die bereits angesprochene Kapitaleffizienz auswirken.

Gelingen solche Partnerschaften, sinkt das Risiko für ein Startup, da geringere Summen in eigene Vertriebsaktivitäten investiert werden, die Umsätze steigen schlagartig und das Startup kann unter Beweis stellen, dass es raschem Wachstum gewachsen ist. Gerade im Konzern-Umfeld steht und fällt der Erfolg dabei mit dem richtigen Kontakt innerhalb der Organisation, einem Verständnis für die Konzernkultur und einem Preismodell, das auch die unternehmerischen Interessen des Partners berücksichtigt.

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