16.07.2020

Diese Startups pitchten am Business Angel Summit 2020

Am 10. Juli 2020 fand der mittlerweile sechste Business Angel Summit statt. Bei der Veranstaltung, die vom Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol organisiert wurde, trafen zehn österreichische Startups auf Investoren aus dem In- und Ausland. Aufgrund der Covid-19 Maßnahmen wurde der Business Angel Summit erstmals vollständig digital in Kooperation mit dem brutkasten abgehalten.
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Business Angel Summit
Durch den Tag führten Lisa Spöck (Standort Agentur Tirol) und Viktor Pasquali (aws / i2 Business Angels Austria) | (c) der brutkasten
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Der Business Angel Summit hat sich als Fixstern im österreichischen Startup Ökosystem etabliert. Jedes Jahr Mitte Juli treffen private Geldgeber aus dem In- und Ausland auf Gründer und ihre innovativen Geschäftsmodelle.

Ziel des Business Angel Summits ist es, internationale Business Angels auf der Suche nach erstklassigen Ideen und Projekten aus Wissenschaft, Forschung und Technik zu unterstützen und sie mit aufstrebenden Startups aus Österreich zu vernetzen.

120 Teilnehmer aus dem In- und Ausland

Am 10. Juli fand der mittlerweile sechste Business Angel Summit statt – aufgrund der aktuellen Maßnahmen rund um Covid-19 erstmals vollständig im digitalen Raum. Die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit dem brutkasten. 

Insgesamt zählte der Business Angel Summit rund 120 Teilnehmer. Darunter waren wieder zahlreiche Investoren und Business Angels aus dem In- und Ausland, die auf der Suche nach innovativen Geschäftskonzepten und Investitionsmöglichkeiten waren. 

Die Startups konnten ihre Pitch Decks im virtuellen Raum präsentieren | Matthias Ruhri  von Probando beim Pitchen

10 exklusiv ausgewählte Startups

Wie schon die Jahre zuvor, mussten sich die teilnehmenden Startups mit ihrem Pitchdeck um einen Startplatz beim Business Angel Summit im Vorfeld bewerben. Mitte Juni wählte eine Jury aus allen Einreichungen schlussendlich die zehn vielversprechendsten Startups aus.

Im Rahmen des Summits erhielten die Startups die Möglichkeit ihre Geschäftsmodelle zu pitchen. In Q&A-Sessions im Anschluss konnten die Investoren und Business Angels über ein eigenes Tool Fragen an die Gründer stellen. Zudem standen sie anschließend in einer virtuellen Expo für einen Austausch und Vernetzung zur Verfügung. Hier ein Überblick über die pitchenden Startups und ihre Lösungen:

Dreamwaves GmbHDreamwaves hat eine intuitive Navigationsapplikation für den Außenbereich entwickelt, um die Menschen nur mit Ton zu führen.
 FlooribleFloorible hat sich auf die Digitalisierung von Grundrissen bei Immobilien spezialisiert.
FreyZein Urban Outdoor GmbH i.G.FreyZein entwickelt hochleistungsfähige Outdoor-Bekleidung, die hinsichtlich der Kreislauffähigkeit und ihrer Energieeffizienz wegweisend ist. Das Startup setzt dabei stark auf den Nachhaltigkeitsaspekt.
Genera Printer GmbHGenera Printer hat ein 3D Drucksystem zur seriellen Fertigung basierend auf photopolymeren Harzen entwickelt.
HelferlineHelferline  bietet seinen Kunden Technik-Support an und legt dabei einen Schwerpunkt auf B2C / B2B2C.
Interactive Paper GmbHInteractive Paper ermöglicht es, rein durch die Berührung von Berührungspunkten auf dem Papier, digitale Inhalte auf dem Smartphone aufzurufen.
ProbandoProbando ist ein Marktplatz für Studien, auf dem Studienteilnehmer schnell, einfach und einen sicheren Zugang zu klinischen Studien haben.
QuickSpeechQuickSpeech ist eine Personalentwicklungs-App, die Mitarbeiter in spielerischen Lernportionen täglich in den Lernprozess einbindet und gemeinschaftliches Lernen ermöglicht.
Rebel Meat GmbHRebel Meat setzt auf nachhaltigen Fleischgenuss und bietet Burger-Patties an, die  aus 50 Prozent Bio-Fleisch und  50 Prozent Pilze bzw. Hirse bestehen.
StrykerlabsStrykerlabs ist ein Online-Tool, das Fußballtrainer bei der Planung und effizienten Verwaltung ihrer Trainingseinheiten unterstützt.

Keynote von Delivery Hero Gründer 

Der Business Angel Summit wurde auch dieses Jahr wieder von einem Rahmenprogramm begleitet. 

Nach den Eröffnungsworten von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und der Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf folgte eine Keynote von Delivery Hero Gründer Markus Fuhrmann, der den Gründern und Business Angels einen exklusiven Einblick in die frühe Gründungsphase von Delivery Hero gab.

Delivery Hero zählt mittlerweile zu den weltweit führenden Online-Lieferdiensten und ist in mehr als 40 Ländern weltweit aktiv. 2019 lag der Umsatz des börsennotierten Unternehmens bei rund 1,5 Milliarden Euro. 


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27.12.2024

EY Österreich: “Ein Drittel des Investitionsvolumens geht an KI-Startups”

Alle Jahre wieder präsentiert EY sein "Start-up Barometer". 2024 war ein Jahr des Rückgangs - sowohl im Investitionsvolumen, als auch in der Anzahl der Runden. Gestiegen sind allerdings Investitionen in KI-Startups. Auch der "Software & Analytics"-Bereich ist ein beliebtes Investitionsfeld. Hier ein Überblick.
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(c) Adobestock

Man könnte meinen, es hat sich wenig verändert: Im Vergleich zum Vorjahr stecken wir immer noch in einer geopolitisch und wirtschaftlich unsicheren Situation, während der Venture-Capital-Markt in Europa weiterhin stagniert. Das spiegelt auch das jüngste “Start-up Barometer” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsorganisation EY wieder. Analysiert wurde dabei die Investmentaktivität in und rund um Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.

EY Österreich: Rückgang zum dritten Jahr in Folge

Im Vorjahr hatte es in einem schwierigen Jahr einen Lichtblick gegeben: 2023 ist die Zahl der heimischen Finanzierungsrunden auf 184 gestiegen, was einer neuen Rekordzahl entsprach. Gleichzeitig ist allerdings das Finanzierungsvolumen gegenüber 2022 deutlich gesunken – von rund einer Milliarde Euro auf 695 Millionen Euro. Den bisherigen Höchstwert des gesamten Investitionsvolumens hatte die Startup-Szene wiederum ein Jahr zuvor verzeichnet – 2021 mit gut 1,2 Milliarden Euro.

Wie ging es nun also dieses Jahr weiter? Das Finanzierungsvolumen sank erneut – von 695 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 578 Millionen Euro im Jahr 2024. Damit ging das Volumen im dritten Jahr in Folge zurück.

Anzahl der Runden sank um ein Fünftel

2024 sank allerdings nicht nur das Investitionsvolumen, sondern auch die Zahl der heimischen Finanzierungsrunden. Mit einem Rückgang von 17 Prozent bzw. 117 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erreicht der Gesamtwert des diesjährigen Finanzierungsvolumens seinen Tiefpunkt seit 2020. Die diesjährige Anzahl der Finanzierungsrunden hat sich im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 19 Prozent bzw. um 35 auf 149 Abschlüsse verringert.

Hoffnung: KI-Boom pusht Investments

Wenngleich sich Volumen und Anzahl des investierten Kapitals verringert haben, scheint sich ein klarer Investitionstrend abzuzeichnen: Laut EY ist ein Drittel des Investitionsvolumens an KI-Startups gegangen – und damit mehr als doppelt so viel als noch im Jahr 2023.

Damit betraf jede vierte in Österreich registrierte Finanzierungsrunde – konkret 28 Prozent – ein Startup mit einem KI-Schwerpunkt. Insgesamt zählt EY 42 solcher Runden – und damit acht mehr als noch im Vorjahr.

Auch summenmäßig gab es im KI-Sektor einen Zuwachs: 2024 wurden 168 Millionen Euro in österreichische Startups investiert, die KI als integralen Bestandteil des eigenen Geschäftsmodells haben, wie EY vermeldet. 2023 war der Betrag nicht einmal halb so groß – und lag bei 77 Millionen Euro.

“Nicht nur ein Hype, sondern eine Schlüsseltechnologie”

“2024 war eindeutig das Jahr der KI-Startups: Rund ein Drittel aller Finanzierungsrunden und des gesamten investierten Kapitals in Österreich entfielen auf Unternehmen, die künstliche Intelligenz in ihrem Geschäftsmodell nutzen – und das branchenübergreifend. Dieser klare Fokus der Investor:innen zeigt, dass KI nicht nur ein Hype ist, sondern als Schlüsseltechnologie mit enormem Potenzial wahrgenommen wird”, sagt Florian Haas, Head of Startup bei EY.

Haas prophezeit für 2025, “dass die Dynamik im KI-Bereich ungebremst bleibt und KI von einem Hype zur Normalität wird”. Insofern rechne man weiterhin mit einem großen Kapitalfluss in der KI-Branche. Mittelfristig wird der Anteil der KI-Startups an den Gesamtinvestments weiter steigen, so Haas, denn es zeige sich “branchenübergreifend enormes Innovationspotenzial”.

Volumen pro Runde bei 4,4 Mio. Euro

Das Durchschnittsvolumen aller im Jahr 2024 verzeichneten Deals liegt auf Vorjahresebene – nämlich bei 4,4 Millionen Euro. Laut EY ist das deutlich weniger als noch in den Rekordjahren 2021 und 2022. Damals wurden im Durchschnitt 11,6 bzw. 7,7 Millionen Euro pro Finanzierungsrunde ausgeschüttet.

Ein Lichtblick: Die Mega-Deals

2024 wurden elf Finanzierungsrunden mit einem Volumen von jeweils mehr als 10 Millionen Euro verzeichnet. Das sind laut EY drei weniger als im Vorjahr. Auch wie 2023 gab es heuer “keinen einzigen Mega-Deal in einer Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro”.

„Ein Lichtblick für das österreichische Startup-Ökosystem: Ohne die Mega-Deals über 100 Millionen Euro, die 2021 und 2022 die Rekordsummen geprägt haben, zeigt sich, dass 2024
mit 578 Millionen Euro sogar erfolgreicher war als 2021 (557 Millionen Euro) – ein Beweis für die Breite der Szene, in der mehr Startups Anschlussfinanzierungen sichern konnten, auch wenn aktuell nicht genügend Kapital für die ganz großen Würfe da ist“, kommentiert Haas das Finanzierungsgeschehen.

Wie auch im brutkasten-Investment-Rückblick erwähnt, handelt es sich bei der größten Finanzierungsrunde des Jahres mit rund 100 Millionen Euro um das österreichisch-deutsche PropTech Gropyus. Auf Platz zwei liegt das Linzer Scaleup Storyblok mit 74 Millionen Euro. Platz drei ergatterte der Lieferketten-Experte Prewave rund um Lisa Smith und Harald Nitschinger mit 63 Millionen Euro.

Wien und Tech-Startups im Fokus

Überdies zeigt der Report, dass sich die Bundeshauptstadt Wien weiterhin als Hotspot der österreichischen Startup-Szene beweist. Mehr als drei von fünf in Startups investierte Euros wurden 2024 in Jungunternehmen investiert, die in Wien ansässig sind. Mit 89 Finanzierungsrunden vereinigten die Wiener Startups mehr als jede zweite gezählte Finanzierungsrunde, so EY. Auf Rang zwei folgt Niederösterreich mit 17 Finanzierungsrunden, vor der Steiermark mit 14 Abschlüssen.

Software holte die meisten Investments

Außerdem unverändert blieb der Finanzierungsfokus auf Tech- und Software-Startups: Die meisten Runden wurden wie schon in den beiden Vorjahren im Softwarebereich abgeschlossen – dies umfasst Sektoren wie SaaS, Artificial Intelligence, Virtual Reality, Blockchain, Cloud, Cyber Security und Data Analytics. In diesen Feldern zählt man insgesamt 59 Abschlüsse, was einem Marktanteil von 40 Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es 64 Deals bei einem Marktanteil von 35 Prozent.

Auf Platz zwei der am häufigsten investierten Branche liegt der Health-Sektor: Hierbei verzeichnete man 24 Finanzierungsrunden bei einem Marktanteil von 16 Prozent. Gefolgt von Energy mit 15 Finanzierungsrunden.

Software auch bei Investmenthöhe im Lead

Laut EY wurden mehr als zwei von fünf investierten Euros (43 Prozent) 2024 in Österreich in den Bereich Software & Analytics investiert, der mit Storyblok (74 Millionen Euro) und Prewave (63
Millionen Euro) auch zwei der Top-3-Deals beinhaltet. Damit stieg das Investitionsvolumen in
diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 100 Millionen Euro.

Der Bereich PropTech verzeichnete ein Investitionskapital von 120 Millionen Euro, was einer Million mehr als im Vorjahr 2023 entspricht. Nach Software und PropTech steht der Bereich Energy, dessen Startups 73 Millionen Euro Risikokapital einwerben konnten. Das entspricht einer viermal so großen Summe als im Vorjahr.

Die übrigen Sektoren verzeichneten eine Rückgang an Investitionskapital im Vergleich zum Vorjahr. Darunter die Bereiche Mobility, Education, E-commerce sowie ClimateTech, GreenTech und CleanTech.

Dennoch soll jede sechste Finanzierungsrunde ein Startup mit Nachhaltigkeitsbezug betroffen haben, so EY. Konkret verzeichnete man hierbei 25 der registrierten 149 Finanzierungsrunden. Das Gesamtvolumen in den Bereich Nachhaltigkeit liegt im Jahr 2024 bei 148 Millionen Euro, was einem Anteil von fast 26 Prozent am gesamten investierten Risikokapital entspricht.

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