22.04.2016

Bots statt Apps: Was hinter Facebooks neuem Release steckt

David Pichsenmeister ist Co-Gründer und CTO von orat.io, einer Plattform, auf der man mit seinen Kunden via Facebook, WhatsApp oder Telegram kommunizieren kann. In seinem Gastbeitrag für den Brutkasten erklärt er, was es mit den Messenger Bots von Facebook auf sich hat, die auf der Entwicklerkonferenz F8 vorgestellt wurden.
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Der Wiener David Pichsenmeister hat zusammen mit Co-Founder Bernhard Hauser das Startup oratio gegründet.

Am 12. und 13. April fand Facebooks jährliche Entwicklerkonferenz F8 in Fort Mason, San Francisco statt. Wie jedes Jahr nutzte Facebook diese Möglichkeit, um neue Anwendungen der Öffentlichkeit vorzustellen. Besonders sehnsüchtig erwartet wurde Facebooks neue Messenger Bot Plattform, die bereits in einigen Medien Tage zuvor durchgesickert war.

Facebooks neue “Messenger Bot Plattform”

Chatbots sind textbasierte Anwendungen, über die in natürlicher Sprache mit dahinterstehenden Systemen kommuniziert werden kann. Mit dieser Bot Plattform haben Entwickler nun die Möglichkeit, eigene individuelle Chatbots für den Facebook Messenger zu bauen.

Facebook zieht damit allerdings vor allem mit anderen Messenger Netzwerken gleichauf, die bereits seit längerem Chatbots erlauben. Einer der ersten Netzwerke in diesem Bereich war der kanadische Kik Messenger, dessen Plattform vor ca 1,5 Jahren für Entwickler geöffnet wurde. Auch der Telegram Messenger folgte im Juni 2015 sowie der asiatische Messenger LINE nutzte noch schnell die Möglichkeit wenige Tage vor der F8 Konferenz eine neue Bot Plattform vorzustellen.

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Messenger im Fokus für Kundenkommunikation

Mit diesem Release ermöglicht Facebook es Firmen auf einem komplett neuen Weg mit ihren Kunden zu kommunizieren. Gerade in einer Zeit, in denen mehr als 65% aller US-Smartphone Nutzern durchschnittlich 0 (null!) neue Apps pro Monat installieren, werden bestehende Apps und Kanäle immer wichtiger. Chatbots sind eine perfekte Möglichkeit um Messenger mit neuen Funktionalitäten und Anwendungen zu erweitern, ohne die Plattform zu verlassen.

Facebook Messenger ist derzeit unter den drei populärsten Apps in sowohl Apples App Store als auch Googles Play Store und wird bereits von über 900 Millionen monatlich aktiven Nutzern weltweit genutzt. Für Firmen wird daher Facebook Messenger 2016 mit Sicherheit einer der spannendsten Kanäle zur Kundenkommunikation werden.

Ein Game Changer für Online Shops

Gerade Online Shops können von diesen neuen Funktionen besonders profitieren. Text-basierte Benutzeroberflächen bringen eine komplett neue User Experience speziell für mobile Kunden. Anstatt vieler verschiedener Anwendungen wird es in Zukunft möglich sein, viele verschiedene Aufgaben direkt in einer Anwendung zu erledigen. Messenger können dafür ein einheitliches Interface anbieten, welches Nachrichten, Bilder und interaktive Templates unterstützt und mit Hilfe von Chatbots menschliche Sprache verstehen.

 

Shop in Facebook Messenger (c) https://www.producthunt.com/tech/messenger-platform-beta)

Kunden können Produkte innerhalb von Messenger entdecken, den Kundensupport kontaktieren, Bestätigungen als Nachricht erhalten und sich über den Status ihrer Bestellung informieren. All dies passiert in einer einzigen Konversation, welche jederzeit in der Hosentasche der Kunden direkt verfügbar ist.

Große Chance

Bei oratio beschäftigen wir uns bereits seit Sommer 2015 mit dem Thema mobiler Messenger, Kundenkommunikation und Chatbots. Wir sehen vor allem in Chatbots eine große Chance, die Kommunikation mit Kunden rund um den Globus einfacher zu gestalten. Damit bringen wir eCommerce-Unternehmen ein großen Schritt vorwärts, in dem wir ihnen Zugang zu Facebooks neuer Messenger-Plattform geben und es ihnen ermöglichen, interaktive Nachrichten und Chatbots über oratio zuerstellen, auch wenn Chatbots und besonders künstliche Intelligenz noch in einer sehr frühen Phase sind.

Diese Neuigkeiten bieten Kunden in Online Shops eine komplett neue Erfahrung, sowohl im Bereich Kundensupport als auch das Entdecken von neuen Produkten direkt in einer Messenger-App, die sie lieben.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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