12.02.2025
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BeFounder-Gründer Alireza Sohrabian und Kambis Kohansal Vajargah starten neuen Accelerator

Im Detail handelt es sich um eine spezielle Ukraine-Edition in Kooperation mit dem ukrainischen Digitalministerium, um ukrainische Founder im Ausland und auch in Österreich beim Gründen und Skalieren zu unterstützen, wie Kambis Kohansal Vajargah erklärt. Weitere Editionen sollen folgen.
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BeFounder, Ukraine Edition
(c) BeFounder - Alireza Sohrabian und Kohansal Varjargah von BeFounder.

Alireza Sohrabian hat im Vorjahr mit Bold Founders einen neuen österreichischen Accelerator für migrantische Gründer:innen gestartet, mit Kambis Kohansal Vajargah als Chairman des Boards – brutkasten berichtete. Nun vollzog man ein Re-Branding, nennt sich BeFounder und möchte internationalen Unternehmern dabei helfen, auf dem europäischen Markt, insbesondere in der DACH-Region zu wachsen und erfolgreich zu sein.

Ukraine-Edition

Dabei werden spezielle Zielgruppen angesprochen, die man alle unter dem Begriff “Edition” zusammenfasst. Den Start macht die “Ukraine-Edition”, bei der man mit dem ukrainischen Digitalministerium, konkreter dem “Ukrainian Startup Fund” (USF) kooperiert, um ukrainischen Unternehmer:innen die Möglichkeit zu geben, sich auf dem EU-Markt zu etablieren.

Dabei handelt es sich um ein vollständiges Remote-Programm, das u.a. Zugang zu über 70 Mentor:innen bietet, darunter Kilian Kaminski von refurbed, Hugh Forest von SXSW, Business Angel Gernot Singer, Ramin Hasani vom MIT, der eine Wiener Vergangenheit hat und sich für sein in den USA ansässiges Startup Liquid AI im Vorjahr 250 Millionen US-Dollar sichern konnte, Rafael Auferbauer von outlize, Manuel Gahn vom Startup House oder Julie Sufana von contextflow.

Zudem ermöglicht der Accelerator eine Teilnahme an Workshops, Mentoring-Sitzungen, Networking-Möglichkeiten, Demo-Days, um Startups mit potenziellen Investoren und Partnern zusammenzubringen und exklusive Pitch-Möglichkeiten: Ausgewählte Startups haben etwa die Chance, auf dem BeFounder-Day auf dem ViennaUP-Festival, ihre Lösungen einem globalen Publikum von Investoren, Branchenführern und Entscheidungsträgern vorzustellen. Spezialisierte Ressourcen und maßgeschneiderte Unterstützungspakete sollen zudem das Wachstum ukrainischer Startups in der Europäischen Union fördern und ihnen Werkzeuge und Möglichkeiten für den Erfolg im europäischen Ökosystem mitgeben.

Remote-Ansatz

“Alles passiert komplett online”, sagt Vajargah. “Man kann sich weiterbilden, an Sessions teilnehmen und Informationen erhalten, die etwa hierzulande relevant sind. Über Förderungen, Migration oder über die Rot-Weiss-Rot-Card. Zusätzlich gibt es noch ein Lernprogramm und Workshops. Uns war wichtig, dass, wenn man sich einloggt, alles auf einen Blick ersichtlich und integriert ist. Diese Initiative soll Personen aus dem Ausland, aber auch in Österreich ansprechen.”

Dabei versteht sich die BeFounder-Ukraine-Edition nicht nur als Accelerator, sondern auch als eine innovative Brücke zwischen der Ukraine und der Europäischen Union. Durch die Förderung von Innovationen und die Schaffung nachhaltiger Verbindungen möchte man eine Zukunft gestalten, “in der ukrainische Talente und Ideen weltweit glänzen”.

Kostenloses Programm für ukrainische Startups

Das Programm ist für ukrainische Startups kostenlos und ohne zeitliche Begrenzung verfügbar und spiegle das große Engagement der Partner wider, innovative ukrainische Unternehmer zu unterstützen und ihren Erfolg auf der internationalen Bühne zu fördern.

Die Zulassungskriterien zur Teilnahme am Accelerator:

  • Startups mit mindestens einem ukrainischen Mitgründer.
  • Startups in der Vorgründungsphase mit einer starken Geschäftsidee und einem wachstumsbereiten Team.
  • Startups in der Seed-Phase und darüber hinaus, mit Markttraktion (MVP) und Skalierungspotenzial.
  • Englischsprachige Gründer (mindestens ein Mitgründer muss die englische Sprache beherrschen).

“Die BeFounder Ukraine-Edition ist eine mutige und innovative Initiative, die darauf abzielt, ukrainische Unternehmer zu befähigen und die Innovation innerhalb der Europäischen Union zu stärken”, sagt Sohrabian. “Dieses Programm bietet einzigartige Möglichkeiten für Internationalisierung und Investitionen und macht ukrainische Startups zu wichtigen globalen Akteuren.”

Mehr Länder in Planung

Künftig sollen weitere Länder eine Edition erhalten; auch eine “female-Variante” und eine für junge Forscher:innen soll folgen. Beim aktuellen Accelerator machen, Stand heute, über 100 ukrainische Founder mit – Interessierte können sich hier bewerben.

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Österreich gründet weniger oft, aber erfolgreicher, älter und nachhaltiger. Diese und viele weitere Ergebnisse liefert der diesjährige Global Entrepreneurship Monitor (GEM). Er wurde gestern im Rahmen der Preisverleihung des Gründerpreises Phönix präsentiert und zeichnet ein Stimmungsbild des heimischen und internationalen Unternehmertums.
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(c) Austria Wirtschaftsservice GmbH/APA-Fotoservice/Schedl

Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) ist eine internationale Vergleichsstudie zum Unternehmertum und wirtschaftlichen Stimmungsbild in unserem Ökosystem. Österreich nimmt an der Monitor-Erhebung seit dem Jahr 2012 regelmäßig teil.

Auch dieses Jahr beteiligten sich weltweit 56 Länder, 21 aus Europa. Die Erhebung ist quantitativ und basiert auf einer Umfrage der heimischen erwerbsfähigen Bevölkerung mit einer Stichprobe von 4.620 Personen. Dazu ergänzend werden 36 Expert:innen befragt.

Auch für Österreich zeigen die heurigen Ergebnisse zwei markante Tendenzen: Infrastruktur und Förderprogramme sind “exzellent”, Unsicherheit und hohe Kosten bremsen allerdings die Innovationsfähigkeit. Und: Ungenutztes Potenzial gibt es vor allem im Sektor “Spin-offs”, der mehr Fokus auf Forschung und Wissenschaft im Unternehmertum benötige.

GEM-Ergebnisse: Seltener, aber erfolgreicher gründen

Allgemein zeichnet der Monitor ein Stimmungsbild der heimischen und internationalen Unternehmertums ab. Auch heuer bleibt die Gründungsdymanik in Österreich “stabil” – trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und herausfordernder Rahmenbedingungen.

Seit dem Jahr 2020 würden zwar weniger neue Unternehmen an den Start gehen, so der Monitor, diese zeigen dennoch eine “höhere Resilienz und Stabilität als in vergleichbaren Ländern”. Man sehe eine Entwicklung, die sich auf das Prinzip “Qulität vor Quantität” beruft.

“Sprungbrett für Unternehmensgründungen”

Die Rate der Jungunternehmen liegt bei 6,6 Prozent Anteil an der Bevölkerung, wobei sich wieder etwas mehr Personen in der Vorgründungsphase befinden. Erfreulich ist die weiterhin hohe Rate etablierter Unternehmen mit 7,9 Prozent, bei der Österreich im europäischen Vergleich deutlich besser abschneidet.

„Diese Stabilität zeigt, dass unser Standort nicht nur ein Sprungbrett für Unternehmensgründungen ist, sondern auch die Rahmenbedingungen bietet, um langfristig erfolgreich zu wachsen. Wir schaffen ein Umfeld, in dem Innovationen gedeihen, Investitionen sicher sind und Unternehmen nachhaltig Wert schaffen können – für die Wirtschaft, die Gesellschaft“, betonte Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (BMAW). Der GEM wurde im Rahmen der gestrigen Preisverleihung des Gründerpreises Phönix der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) präsentiert.

Älter und nachhaltiger

Eine weitere Entwicklung zeigt sich im Durchschnittsalter der Gründenden: Dieses liegt mittlerweile bei 42 Jahren. Der GEM verzeichnet eine stärkere Gründungsdynamik in älteren Altersgruppen – ab 55 Jahren. Gründer:innen haben zudem deutlich höhere Bildungsabschlüsse als die Gesamtbevölkerung, heißt es.

Ein weiteres Ergebnis: Der Anteil von Gründungen durch Frauen steigt. Der GEM bezeichnet die Rahmenbedingungen für weibliche Gründerinnen allerdings als “herausfordernder” als für Männer. Außerdem sei die Bedeutung von nachhaltigem Unternehmertum in Österreich gestiegen. In dieser Kategorie landet die heimische Wirtschaft nämlich auf dem dritten Platz unter 56 Ländern.

Mehr Fokus auf Wissenschaft und Unternehmertum

Allerdings zeigt der GEM auch ungenutzte Potenziale im Ökosystem auf. Eines davon: Heimische Spin-offs und die digitale Transformation. “Start-ups und Spin-offs sind essenziell für Österreichs Innovation. 2024 investierte die FFG über 90 Mio. Euro in FTI-Jungunternehmen. Diese Förderung muss gesichert und ausgebaut werden, um das Potenzial von Spin-offs noch besser zu heben”, sagt Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

Ein Vorreiter ist Österreich vor allem in seiner Infrastruktur sowie in den hierzulande gebotenen Förderprogrammen. Im internationalen GEM-Vergleich erreicht Österreich hier den Rang zwei.

“Die GEM-Studie bestätigt Österreichs Spitzenplatz im europäischen Vergleich bei Förderprogrammen. Als Förderbank des Bundes unterstützt die aws ganz gezielt Start-ups – vom Finanzierungsvolumen des aws-Kerngeschäfts fließen rund ein Drittel in die Förderung dieser”, sagt Bernhard Sagmeister und Gerfried Brunner – Geschäftsführung der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws).

Eine Bremse der Gründungsaktivität sei allerdings die Verunsicherung in der aktuellen Großwetterlage sowie die steigenden Kosten. Knapp die Hälfte der Bevölkerung sieht zwar Gründungsmöglichkeiten, aber nur 7,5 Prozent planen eine Unternehmensgründung in den nächsten drei Jahren. Das Bundesland Salzburg liegt im Bundesländervergleich bei den Gründungsabsichten auf Rang 1.

“Wir sehen vor allem bei jenen einen sprunghaften Anstieg bei der Angst vor dem unternehmerischen Scheitern, die Möglichkeiten für eine Gründung sehen”, so Christian Friedl, Studienleiter des Global Entrepreneurship Monitor Austria.

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Eine Bremse der Gründungsaktivität sei allerdings die Verunsicherung in der aktuellen Großwetterlage sowie die steigenden Kosten. Knapp die Hälfte der Bevölkerung sieht zwar Gründungsmöglichkeiten, aber nur 7,5 Prozent planen eine Unternehmensgründung in den nächsten drei Jahren. Das Bundesland Salzburg liegt im Bundesländervergleich bei den Gründungsabsichten auf Rang 1.

“Wir sehen vor allem bei jenen einen sprunghaften Anstieg bei der Angst vor dem unternehmerischen Scheitern, die Möglichkeiten für eine Gründung sehen”, so Christian Friedl, Studienleiter des Global Entrepreneurship Monitor Austria.

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