29.04.2015

Bluesource aus Hagenberg nimmt Kurs auf Silicon Valley: 5 Mio User bis 2016

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© Bluesource CEO Wolfgang Stockner

Was haben Billa oder BIPA mit der Österreichischen Apothekerkammer gemeinsam? Bluesource! Einerseits ermöglicht es der App-Hersteller mit einer eigenen App Kundenkarten mobil abzuspeichern und im Einkaufsladen abzurufen, andererseits entwickelte er die bekannte Apotheken-App.

Bis vor kurzem war der App-Hersteller Bluesource – Mobile Solutions mit seiner Kundenkarten-Applikation für Smartphones in erster Linie auf die Märkte in Österreich und Deutschland fokussiert. Nun nimmt das Unternehmen über ein eigenes Office im Silicon Valley auch den amerikanischen Markt ins Visier. Denn es gelang den Unternehmensgründern und FH-Hagenberg-Absolventen, Wolfgang Stockner und Roland Sprengseis, eine breite Finanzierung aufzustellen. Neben dem AWS Gründerfonds konnten sie Geld über den Oberösterreichischen Hightech-Fonds lukrieren, die sich mit je 15 Prozent am Unternehmen beteiligten.

Mit den Investments wird die internationale Expansion vorangetrieben. Im Zentrum steht die App Mobile Pocket, mit der Kundenkarten, Coupons und Gutscheine auf ein Smartphone gespeichert werden, was das Ende der Kartenflut in der Geldbörse einläuten könnte. Mobile-Pocket ist derzeit die einzige Kundenkarten-App, die bei der Handelsgruppe Rewe (Billa, Merkur, Bipa) – abgesehen von deren eigenen Handelsmarken-Apps – akzeptiert wird.
„Unsere Kunden sind Handelsunternehmen, die Kundenbindungsprogramme betreiben. Wir öffnen uns auch gegenüber Mobilfunkanbietern“, sagt CEO Wolfgang Stockner. So wurde die Vodafone-Gruppe gewonnen. Wer in Deutschland, Spanien, den Niederlanden und in Italien ein Vodafone-Handy kauft, erhält Mobile-Pocket vorab installiert.

Seit heuer betreibt Bluesource ein Büro im Silicon Valley (US-Bundesstaat Kalifornien). Stockner: „So ist es leichter, Technologiepartnerschaften mit den Großen wie Google, Apple und Facebook zu pflegen.“ Zudem verzeichne die für User kostenlose mobile App in den USA besonders viele Downloads. Auch wenn Bluesource derzeit keinen Vertrag mit einem US-Handelsunternehmen habe, könne die App verwendet werden. „Wir bemühen uns in weiterer Folge, mit Händlern ins Geschäft zu kommen, die dann erst die App sinnvoll zur Kundenbindung einsetzen können“, sagt Stockner.

Zwischenzeitlich ist Mobile-Pocket weltweit frei geschaltet, in zwölf Sprachen verfügbar und in 21 Ländern mit Kundenkartenprogrammen ausgerollt. Bis Ende 2015 könnten laut Stocker mehr als fünf Millionen User erreicht werden. Bluesource selbst sieht sich als Software-Entwicklungshaus, das sich stark dem mobilen Trend verschreibt und auch im Projektgeschäft tätig ist. 2014 setzten 31 Mitarbeiter, die zum Großteil im Softwarepark Hagenberg tätig sind, mehr als 1,3 Millionen Euro um.

Quelle: Wirtschaftsblatt

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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