30.11.2018

Blue Minds: Ex-Kanzler Kern steigt ins (Familien-)Startup-Business ein

Ex-Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern übernimmt ein Drittel der von seiner Frau Eveline Steinberger-Kern mitgegründeten Blue Minds Gruppe. Er wird unter anderem Chairman des in Tel Aviv ansässigen Big Data-Startups FSIGHT der Gruppe.
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Christian Kern wird Blue Minds Gesellschafter
Screenshot: www.facebook.com/pg/christian.kern.spoe

Energie ist das große Thema der von Eveline Steinberger-Kern und Bernhard Raberger gegründeten Blue Minds Gruppe. In Wien ansässig ist die Gruppe in mehreren Geschäftsfeldern tätig. Zu selbst ausgegründeten Startups, darunter das Wiener Stromanbieter-Wechsel-Service Energy Hero und das israelische AI/Big Data-Startup FSIGHT, kommen noch Beteiligungen an weiteren Jungunternehmen dazu. 16 international verteilte Portfolio-Unternehmen sind es gesamt. Dazu arbeitet man beratend im Bereich der Corporate Startup Collaboration im Energie-Sektor. Nun hat Blue Minds einen prominenten Gesellschafter-Neuzugang. Ex-Kanzler Christian Kern übernimmt ein Drittel der Gruppe.

+++ Interview: Eveline Steinberger-Kern über Green-Startups und ihre Affinität zu Israel +++

“Haben uns Monate lang bemüht, ihn an Bord zu kriegen”

Der Schritt mag auf den ersten Blick überraschend kommen. Dahinter stehen neben der erfolgreichen Arbeit der Blue Minds Gruppe aber auch Familienbande. Eveline Steinberger-Kern ist Christian Kerns Ehefrau. “Wir haben uns Monate lang bemüht, ihn an Bord zu kriegen. Am Ende hat er ja gesagt”, sagt Steinberger-Kern im Gespräch mit dem brutkasten. “Unser Employer Branding hat sich also ausgezahlt. Nun sind wir dabei, ihn dingfest zu machen, damit er uns nicht wieder entkommt”, scherzt sie.

Eveline Steinberger-Kern im aktuellen Video-Talk

Live mit Eveline Steinberger-Kern

Eveline Steinberger-Kern, die Geschäftsführerin von Energy Hero, im Live-Talk über ihr Energie-Startup, die aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt & in ihrer The Blue Minds Company sowie den Einstig von ehem. Bundeskanzler Christian Kern in ihre Unternehmensgruppe!

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 30. November 2018

“Kapazunder mit großem Netzwerk” für Blue Minds

Zunächst steigt der Ex-Kanzler als Investor ein und übernimmt ein Drittel der Gruppe. “Ich gehe davon aus, dass er uns auch operativ tatkräftig unterstützen wird”, sagt die Blue Minds-Gründerin. Vor allem in der internationalen Arbeit, wo sie noch großes Potenzial sehe, könne ihr Mann Blue Minds weiterbringen. “Er ist ein Kapazunder mit großem Netzwerk und umfassender Industrie- und Wirtschaftserfahrung”. Und auch das eine oder andere neue Venture könne mit seiner Unterstützung entstehen.

Kern: “Werde den größeren Teil meiner Zeit in Israel verbringen”

Wie das Magazin trend berichtet gibt es bereit eine konkrete Tätigkeit für Kern in der Unternehmensgruppe. Er wird Chairman des von der Gruppe in Tel Aviv gegründeten AI/Big Data-Startup FSIGHT. Dessen Software richtet sich an Energie-“Prosumer”, also Haushalte, die selbst Strom produzieren, etwa über eine Photovoltaik-Anlage. “Das Produkt ist sehr weit, jetzt gehen wir ins internationale Marketing. Ich werde den größeren Teil meiner Zeit in Israel verbringen”, sagt Kern dazu gegenüber dem trend.

⇒ Zur Page der Gruppe

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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