08.04.2019

Nach diesen Kriterien investieren 4 VCs in Blockchain-Startups

Nach welchen Kriterien investieren VCs in Blockchain-Startups? Und welche Lösungen sind für sie besonders spannend? Mark Cachia, Gründer von Scytale Ventures, Asim Ahmad, Head of Portfolio Management bei Eterna Capital, Aleksei Antonov, Managing Partner SCDE Ventures und Abhishek Punia, Crypto Analyst bei Draper Associates sprachen dazu am Panel beim ANON Blockchain Summit.
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Online-Rechner zur Startup-Bewertung - Nach welchen Kriterien VCs in Blockchain-Startups investieren
(c) fotolia.com - Jirapong

“Wir haben seit 2016 allen Müll dieser Welt gesehen”, sagt Aleksei Antonov auf die Frage, ob es inzwischen mehr Investment-taugliche Blockchain-Startups gibt, als noch vor einem Jahr. Die in Moskau und London ansässige SCDE Ventures, wo Antonov Managing Partner ist, hat sich gänzlich auf Investments im Krypto- und Blockchain-Bereich spezialisiert. Tatsächlich wäre der Anteil an “investierbaren” Startups, deren Pitch-Decks auf seinem Schreibtisch landen, inzwischen deutlich höher geworden, sagt Antonov am Panel “the future of blockchain investments” beim ANON Bockchain Summit.

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Weniger Pitchdecks von Blockchain-Startups, mehr Potenzial

Diese Einschätzung teilen auch die anderen Redner auf der Bühne, Mark Cachia, Gründer von Scytale Ventures, Asim Ahmad, Head of Portfolio Management bei Eterna Capital und Abhishek Punia, Crypto Analyst bei Draper Associates. Es habe auch Ende 2017 und Anfang 2018 investierbare Startups gegeben, sie wären jedoch “nicht leistbar” gewesen. Nun sei eine gute Zeit für spezialisierte VCs, sagt etwa Mark Cachia. Und Asim Ahmad stellt fest: “Wir haben jetzt weniger Investment-Möglichkeiten am Schreibtisch. Der Prozentsatz an Investment-tauglichen ist jedoch signifikant gestiegen”.

Punia, Chachia, Antonov und Ahmad am Panel beim ANON Blockchain Summit
(c) ANON: Punia, Chachia, Antonov und Ahmad am Panel beim ANON Blockchain Summit

Klassische Investmentkriterien vs. Tokenomics

Doch was sind die Kriterien, nach denen in Blockchain-Startups investiert wird? Für Ahmad – er nennt Team, Status und Potenzial des Projekts sowie die Bewertung – und Cachia – er nennt Team, Technologie, Business Case und Exit-Potenzial – unterscheiden sie sich de facto nicht zu klassischen Investment-Kriterien. Wo sich bei den Diskutanten die Geister scheiden ist das Thema “Tokenomics”. Cachia bleibt auch im Blockchain-Bereich bei klassischen Equity-Investments. Für Ahmad ist ein Token “nicht immer notwendig”. Er habe jedoch maßgeblichen Einfluss auf die Bewertung. Und Abishek Punia erachtet eine Mischung aus Equity- und Token-Investments für sinnvoll.

“Du wirst der Letzte im Wettrennen sein”

Für Antonovs SCDE Ventures ist der Einsatz von Tokens in allen erdenklichen Feldern gleichsam die grundlegende Annahme. Ein Geschäftsfeld des VCs sind direkte Investments in Altcoins. “Wenn du in diesem Feld die Möglichkeiten der Tokenized Economy nicht ausnutzt, wirst du der Letzte im Wettrennen sein. Du wirst auch nicht die wirklichen Spezialisten als Arbeitskräfte bekommen”, sagt Antonov.

STOs: Außer Spesen nix gewesen?

Dennoch zieht er STOs (Security Token Offerings) in ihrer derzeitigen Form nicht für Investments in Betracht. “Man bekommt zwar das gleiche Ergebnis, wie bei klassischen Investments, STOs sind aber rechtlich umständlicher und teurer. Es gibt überhaupt erst einen Exchange, auf dem Securities gehandelt werden können und dort passiert nichts. Sie sind also auch nicht liquide”, sagt Antonov. Ahmad und Cachia können STOs als Mittel zur Tokenisierung von Assets wie etwa Immobilien zwar durchaus etwas abgewinnen. Beide betonen jedoch, dass das für sie aus Investoren-Perspektive irrelevant sei. Auch Punia zeigt sich bezüglich STOs skeptisch, zieht aber eine Analogie zur Frühzeit des Internets. “Am Anfang haben es die Leute dazu genutzt, schriftliche Beiträge online zu stellen. Erst mit der Zeit haben sich viele Usecases gefunden, die nur nativ im Internet funktionieren”, sagt er.

Fokus zwischen nativen Technologien und klassischen Branchen

Er setze im Blockchchain-Bereich daher generell auf Technologien, die nur dort funktionieren und einen entsprechenden Mehrwert liefern können. Antonov hingegen ist der Meinung, man müsse sich als VC innerhalb des Feldes auf bestimmte Branchen fokussieren – bei SCDE Ventures ist das etwa Decentralized Finance. Es ist ein Argument, dem auch Mark Cachia etwas abgewinnt, der mit Scytale Ventures etwa einen Fokus im Energie-Bereich setzt.

Zwischen Technologie und Ideologie

Ahmad ist mit Eterna Capital auf der Suche nach den großen neuen Technologien im Bereich. Es ist ein großes Thema für sich, wie sich in der Diskussion zeigt. Während Antonov in den Teichen unterschiedlicher Grundlagentechnologien fischt – “alle erfolgreichen Fonds sind auf das Business fokussiert. Die weniger erfolgreichen sind auf Ideologie fokussiert” – räumt Cachia ein, dass bei Scytale Ventures praktisch nur in Ethereum-basierte Projekte investiert werde. Das treffe auch bei Draper Associates zu, sagt Punia. “Ethereum ist einfach die einzige Plattform, die es bislang in die Masse geschafft hat”, sagt er. Doch er schränkt ein: “Technologie ist nicht das, was vorrangig zählt”. Es ginge letztlich weniger um Transaktionen pro Minute als um die Services, die entwickelt werden.

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VINtech, alkoholfreier Wein, Wein alkoholfrei
(c) VINtech - (v.l.) Dominik Seidel, Stephan Berendt und Hannah Erdmann.

In der Hitze des Gefechts greift man gerne mal zu etwas Kühlem. Nicht selten handelt es sich in unserer Republik dabei um alkoholische Getränke, die sich aber oftmals mit den Sommertemperaturen nicht vertragen, was den Kreislauf betrifft. Dazu schreibt die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA): “Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver. Besonders an heißen Tagen kann zu viel Alkohol zu Kreislaufproblemen oder sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Die Folge durch die Kombination von Alkohol und Hitze: Der Blutdruck sinkt, man fühlt sich müde und schlapp. Alkohol entzieht dem Körper weiteres Wasser und wertvolle Mineralstoffe. Das begünstigt die Gefahr von Hitzschlägen.” Doch wer nicht ohne den Geschmack eines der österreichischen Volksgetränke, Wein, auskommen möchte, wird vielleicht künftig bei VINtech fündig.

VINtech: Fokus auf Verfahrenstechnik und Aromarückgewinnung

Es begann alles mit der Ausbildung der Co-Founderin Hannah Erdmann zur Jung-Sommelière. Zu diesem Zeitpunkt fand ihr ausgeprägtes Interesse an Wein den Peak, wie sie andeutet: “Dadurch dass unser Team aber auch sehr sportbegeistert ist und wir gerne in den Bergen unterwegs sind, bietet es sich nicht immer an, Alkohol zu trinken. Als wir uns dann auf die Suche nach einem guten alkoholfreien Wein gemacht haben, wurden wir nicht fündig und so entstand die Idee, selber einen alkoholfreien Wein zu produzieren.”

Nach einiger Recherche über verschiedene Verfahren ist ihr und den beiden Co-Foundern Stephan Behrendt und Dominik Seidel bewusst geworden, dass keines der bestehenden Verfahren vom Geschmack und dem Preis überzeugt. Dadurch entstand die Idee, sich auf die Verfahrenstechnik, bzw. die Aromarückgewinnung zu konzentrieren – das war der Beginn von VINtech.

Klassische Vakuumdestillation

Das durch den “aws First Inkubator” geförderte Startup (mit Werner Wutscher als Mentor) paart bei der Weinerzeugung die klassische Vakuumdestillation mit Original-Aromen-Rückführung mittels ihres VINtech-Verfahrens: “Hier arbeiten wir ausschließlich mit Original-Aromen aus dem Grundwein und verzichten auf künstliche Zusätze”, erklärt Erdmann.

VINtech
(c) VINtech – Das VINtech-Team spürt eine steigende Offenheit für alkoholfreie Weine.

Auch wenn es in Österreich eine Herausforderung ist, Menschen von ihrer Idee und dem Potenzial zu überzeugen, spürt das VINtech-Team eine deutliche Entwicklung und auch steigende Offenheit in Bezug auf alkoholfreie Weine.

“Auf der VieVinum2024 gab es beispielsweise erstmals eine alkoholfreie Masterclass – für uns ein Zeichen, dass der österreichische Weinmarkt dieses Potenzial erkennt und auch Teil davon sein möchte”, so die Gründerin weiter. “Auf lange Sicht sollte sich der Weinbauer diversifizierte Möglichkeiten überlegen, weiterhin wirtschaften zu können.”

Aktuell befindet sich VINtech noch in der Forschung, mit Fokus auf ihrer Machbarkeitsstudie, um ein “Proof of Concept” auszuarbeiten – in Kooperation mit der Hochschule Geisenheim.

VINtech: “Alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt”

Für Erdmann und Co. ist alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt, sondern eine Erweiterung der geschmackvollen Alternativen im alkoholfreien Getränkemarkt.

“Wein ist eines der aromareichsten Lebensmittel der Welt und diese Vielfalt und Diversität möchten wir den Menschen ermöglichen, die auf die schädlichen Eigenschaften des Alkohols verzichten wollen. Auch die Entwicklung von alkoholfreiem Bier zeigt, dass es möglich ist qualitativ hochwertige alkoholfreie Produkte herzustellen. Die ersten alkoholfreien Biere waren wenig überzeugend – heutzutage hat jede Brauerei ihr eigenes alkoholfreies Bier und der Konsument nimmt diese gut an”, weiß die Founderin.

Zu den nächsten Zielen gehört die Fertigstellung des Verfahrens und die damit verbundene Finalisierung ihres Geschäftsmodells. “Ferne Ziele sind weitere Forschung im Bereich der Aromarückgewinnung und ganzheitlichen Weinbau-Konzepten für alkoholfreien Wein” erklärt Erdmann abschließend. “Außerdem ist ein Dienstleistungsstandort für Österreich eine gute Option für uns, um das Land Österreich im alkoholfreien Wein- und Getränkemarkt stark zu positionieren.”

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