27.09.2017

AIF 2017: “Man muss auch auf die Schnauze fallen”

250 Gründer, Unternehmer und Innovationsbegeisterte treffen sich am 12. Oktober beim 7. Austrian Innovation Forum zum intensiven Austausch. Unter dem Motto „Champions of Innovation“ geht es in Keynotes, Diskussionen und Workshops zur Sache. Der Brutkasten hat mit Helmut Blocher, dem Initiator des Austrian Innovation Forums, gesprochen.
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Worum geht’s beim AIF 2017?

Wir wollen mit dem AIF den Mut, etwas zu unternehmen, fördern und Inspirationen für neue Wege schaffen. Geschichten mit Bart, wie etwa Kodak oder Nokia, als Beispiele versäumter Innovationen, werden hoffentlich nicht bemüht. Dafür wollen wir zeigen, dass die klassischen Ansätze des Innnovationsmanagements immer weniger funktionieren. Im Kern geht es uns um Praxis, pur und ungeschminkt abseits der ausgetretenen Pfade.

Wie entstehen Innovationen?

Es ist nicht unbedingt die Forschung in großen Labors der R&D-Abteilungen, die maßgeblich
Innovationen in etablierten Unternehmen treibt. Oft ist es einfach die Rekombination von Bestehendem und dann braucht es vor allem jemanden, der beschließt, es zu probieren. Und zwar gleich. Ohne eine Bertha Benz, die mit ihren Kindern, aber ohne Wissen ihres Mannes, die erste Fernfahrt der Weltgeschichte mit einem Automobil unternahm, wäre der Benz Motorwagen wohl noch lange in der Garage des Tüftlers Carl Benz geblieben.

Das Motto des AIF ist “Champions of Innovation”. Was darf man sich darunter vorstellen?

Champions of Innovation teilen vor allem eine Überzeugung: Sie wissen, dass sie Innovation nicht top down steuern können. Sie fördern Agilität, Fehlerkultur und Risikobereitschaft. Beim Austrian Innovation Forum zeigen wir die ungeschminkte Praxis erfolgreicher Unternehmen – vom KMU bis zum globalen Konzern.

Wie genau wird das ablaufen?

Walter Kreisel wird erklären, warum er glaubt, dass die Elektrifizierung gerade erst begonnen hat. Roland Fink erzählt die Geschichte von Nice Shops mit gefühlten 1.000 Fehlern seit der Gründung. Christina Rami-Mark von Mark Metallwaren blickt auf 100 Jahre zurück und gibt einen Ausblick auf die nächste 20. Heinrich Schmid-Schmidsfelden weiß davon zu berichten, wie Kapsch sich immer wieder neu erfunden hat und das jetzt unter anderem mit dem Accelerator Factory1 gerade wieder versucht. Marina Kinschel wird die Siemens Story erzählen. Sie unterstützt bei Siemens weltweit die digitale Transformation von und mit 360.000 Mitarbeitern.

Redaktionstipps

Was stört Sie an der öffentlichen Diskussion rund um Innovation?

Der Ruf nach digitaler Kompetenz in frühester Kindheit, noch mehr IKT-Ausbildung und noch mehr MINT-Studenten ist in der Politik derzeit ein großes Thema. Auch wenn viele Unternehmen derzeit solche Fachkräfte suchen: Mit dem Denken in gewohnten Bahnen wird man den Herausforderungen der Zukunft nicht begegnen können. Natürlich werden wir auch in Zukunft IKT-Fachkräfte benötigen, aber die Devices und die Interfaces zum Menschen werden in zehn bis 15 Jahren grundlegend anders aussehen, und für den Umgang mit AI braucht es andere Kompetenzen als eine klassische Programmiersprache zu erlernen. Was es künftig brauchen wird, sind freie, kritische Menschen, die sich etwas zutrauen, soziale Kompetenz haben, Cocreation ganz selbstverständlich finden, kreativ sind, sich mit Design auskennen und es auch aushalten, mal auf die Schnauze zu fallen. Menschen, die die Verantwortung für das Gelingen ihres Lebens, egal ob im virtuellen bzw. augmentierten Umfeld, vor allem bei sich selbst suchen.

Worauf freuen Sie sich beim 7. AIF?

Wir versuchen beim AIF diesmal mit „Art & Innovation“ den Blick über den Tellerrand. Christian Blümelhuber, Professor für strategische Unternehmenskommunikation an der Universität der Künste in Berlin spricht über Kunst als Inspiration für Innovation. Blümelhuber nimmt uns mit auf eine Reise der Innovation zwischen Kunst, Intuition und Management. Und Nana Walzer, Autorin von „Openminded Leadership“ wird Analogien von Führungsstilen zu Musikchambres herstellen. Darauf freue ich mich besonders und natürlich auch auf die gemeinsame Party mit weXelerate und der Gründerszene aus Berlin.

Das Austria Innovation Forum findet erstmals bei weXelerate statt. Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Startups?

Die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg, etwa mit Startups, kann sehr befruchtend sein, ist aber kein Erfolgsgarant. Wie sich etablierte Unternehmen und Startups gegenseitig helfen oder auch behindern, hängt sehr von der jeweiligen Kultur ab.

Beim Austrian Innovation Forum wird auch Afrika Thema sein – was können Unternehmen von Afrika lernen?

Wir thematisieren beim Austrian Innovation Forum „Silicon Savannah“, wo eine riesige Nachfrage auf einen vernetzten Raum neuer Fähigkeiten und Technologien trifft. In Teilen Afrikas boomen Unternehmen und Wirtschaft, ein Mittelstand entsteht, doch wir bekommen das in Europa zu wenig mit. Wenn wir jetzt auf Augenhöhe beginnen, im eigenen Interesse wirtschaftlich zusammenzuarbeiten, würde das mehr bringen als so mancher gut gemeinter
Ansatz der Entwicklungspolitik.

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aws first pitch night 2024, Diamens
(c) Austria Wirtschaftsservice GmbH/Rauchecker - v.l.n.r. Bernhard Sagmeister (Geschäftsführer, aws), Clara Ganhör (Diamens), Marlene Rezk-Füreder (Diamens), Angelika Lackner (Diamens), Nina Kraft (Moderation), Edeltraud Stiftinger (Geschäftsführerin, aws), Sektionschef Florian Frauscher (BMAW), Markus Jandrinitsch (Managing Director, aws Gründungsfonds II) und Laura Raggl (Managing Partner, ROI Ventures).

Neben dem zehnjährigen Jubiläum des aws First Incubators fand die aws First Pitch Night erstmals im Rahmen des Jugend Innovativ Bundes-Finales statt. In einer gemeinsamen Ausstellung wurden so auch 16 Projekte des aws First Incubators gezeigt. Sechs der gezeigten Projekte traten dann beim finalen Pitch gegeneinander an.

aws First Pitch Night: Diamens sichert sich Jury- und Publikumspreis

Diamens aus Linz konnte dabei die hochkarätig besetzte Jury bestehend aus Laura Raggl (Managing Partner, ROI Ventures), Markus Jandrinitsch (Managing Director, aws Gründungsfonds II), Gernot Singer (Business Angel und Startup Mentor), Edeltraud Stiftinger (Geschäftsführerin, aws) und Maximilian Clary und Aldringen (Bereichsleiter, Erste Private Banking & Wealth Management) von sich überzeugen. Das Projekt erhält somit einen Zuschuss von 3.000 Euro. Das Publikum, welches durch Live-Voting abstimmte, entschied sich ebenfalls für Diamens, welches sich dadurch über weitere 3.000 Euro zur Umsetzung ihrer Idee freuen kann.

Diamens ist ein Health-Startup für Frauen, das einen at-home Test für die Diagnose von Endometriose entwickelt hat, der die Krankheit über Menstruationsblut erkennt. Frauen mit Endometriose leiden unter starken Menstruationsbeschwerden, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und sind einem höheren Risiko ausgesetzt, unfruchtbar zu sein. Die Diagnose dauerte bisher bis zu zwölf Jahre und war nur über einen operativen Eingriff möglich.

aws pitch night 2024, Diamens
(c) aws – Das Diamens-Team mit (v.l.n.r.) Clara Ganhör, Marlene Rezk-Füreder, Angelika Lackner und Eva Dovjak, konnte die aws-Jury überzeugen.

“Programm erweitert”

“Das zehnjährige Jubiläum des Programms zeigt, wie wichtig die ersten Schritte für Gründer:innen sind und dass sie genau dort Unterstützung benötigen. Wir sind stolz darauf, dass wir bald in die nächsten beiden Calls starten, die von einer Neuerung geprägt sind (Anm.: englischsprachiger Call für Personen jeden Alters; deutschsprachiger Call für 18- bis 30-jährige Gründer:innen). Wir haben das Programm erweitert, um einer breiteren Zielgruppe den Zugang zu Gründungswissen und finanzieller Unterstützung zu ermöglichen. Damit fördern wir aktiv noch mehr junge Talente auf ihrem Weg zum Unternehmenserfolg, der für den Wirtschaftsstandort in Sachen Forschung und Innovation wichtig ist”, sagt aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister.

Die weiteren Finalisten 2024

Ellion aus Wien befasst sich mit der Herstellung von innovativen Sportartikeln. Mit ihrem neuesten Piece, Tourelly, verfolgen sie das Ziel, den einfachsten Klick im Radsport zu liefern. Die patentierte Konstruktion ermöglicht es, von 360° und somit ohne Einstiegsseitenvorgaben in das Pedal einzuklicken. Durch das Design lässt es sich mit dem passenden Gegenstück am Schuh verbinden.

Greenpertise setzt sich mit der Komplexität der Nachhaltigkeitsvorschriften auseinander, die in den letzten zehn Jahren immer mehr zugenommen haben. Das Unternehmen bietet ein Spektrum an Nachhaltigkeitsexpert:innen auf Abruf an einem Ort. Die Vision ist es, das vertrauenswürdigste Ökosystem für private Märkte in Europa zu werden. Ihre Matching-Lösung mit hochqualifizierten Nachhaltigkeitssolopreneuren soll vor allem privaten KMU zugutekommen. Durch ihre Karriereentwicklungsprogramme im Bereich der Nachhaltigkeit will das Wiener Startup zudem eine integrative und engagierte Gemeinschaft von hochqualifizierten Expert:innen aufbauen.

Omni.farm aus Wien möchte jedem Haushalt ermöglichen, Lebensmittel in relevanten Mengen selbst anzubauen. Gemüse, Kräuter und diverse Beeren lassen sich mit dem omni.planter ernten – auf kleinstem Raum und das ganze Jahr über. Dabei ist der omni.planter mit mehreren Innovationen ausgestattet, welche die Pflanzen zum Sprießen bringen sollen. Neben frischen Zutaten für eine gesunde Küche liefert er zudem Einsparungen von Plastikmüll und setzt ein Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung, so der Claim.

Das technikgetriebene Team bei susteam entwickelt eine KI-Plattform, die dem Gastgewerbe – Hotels, Restaurants und Caterings – helfen will, ESG-Vorschriften einzuhalten und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu steigern. In der Pilotphase umfasst die Plattform aus Wien eine automatische Berichterstattungssoftware, mit der die Kund:innen automatisch anpassbare Nachhaltigkeitsberichte erstellen können, die den UN- und EU-Standards entsprechen. Das demnächst erscheinende ESG-Dashboard soll außerdem einen detaillierten Einblick in die Nachhaltigkeitsleistungen der Kund:innen geben und datengestützte Verbesserungsvorschläge liefern.

Wendy by Strommer Strudler & K59 aus Podersdorf am See, Burgenland, hat sich der Kleinwindkraft verschrieben: Mit ihrer Windturbine bieten sie Betrieben und Haushalten die Möglichkeit, autark und nachhaltig ihren eigenen Strom zu erzeugen. Durch ihre vertikale Bauweise und ihr patentiertes Klappensystem, ist die Turbine nicht nur geräuscharm und windrichtungsunabhängig, sondern erreicht auch, eigenen Angaben nach, einen um bis zu 20 Prozent höheren Energieertrag als andere Kleinwindkraftanlagen.

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