20.04.2021

Blobber: “2Min2Mio”-Teilnehmer war bereits 2016 insolvent

Thomas Pasemann möchte mit seinem neuartigen Fahrradsattel Blobber für Entspannung bei Rücken und Gesäß sorgen, sowie eine frühzeitige Ermüdung verhindern. Damit startet der Gründer nach einem Konkurs vor wenigen Jahren wieder durch.
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Blobber
(c) Blobber - Der neuartige Sattel von Blobber soll Ermüdungserscheinungen von Radlern entgegentreten.

Viele Radler kennen das Problem: Je länger eine Strecke, desto schmerzhafter das Gesäß. Der Blobber von Thomas Pasemann möchte hier für Entlastung sorgen. Sein Sitz gilt als der erste Luftsattel mit Doppelkammersystem und einem integrierten 3D Druck-Dämpfungselement, welches für eine gleichmäßige und rasche Verteilung der Luft sorgen und dadurch die natürliche Pendelbewegung beim Radfahren unterstützen soll.

Kompensation von symmetrischen Abweichungen

Der Sitz verdrängt verzögerungsfrei die Luft und ermöglicht damit ein dynamisches Sitzen und eine ständig wechselnde und variable Sitzposition. Er ist flexibel und kompensiert symmetrische Abweichungen des Skelettsystems, etwa Beinlängendifferenzen. Und soll auch garantieren, dass die Sitzknochen vollständig aufliegen.

Blobber besteht aus zwei Komponenten: einem Hardpad, das wie ein herkömmlicher Sattel auf allen gängigen Sattelstützen montiert werden kann, sowie einem Kernmodul, dessen Doppelkammer über konventionelle Fahrradventile mit Luft befüllt wird und auf dem Hardpad auf- und abgesetzt werden kann.

Zweite Chance für Blobber-Gründer

Mit diesem Projekt versucht der Founder zum zweiten Mal sein Glück als Unternehmer. Bereits 2007 hatte Pasemann die Catering-Firma “Feed Your Soul” gegründet. Dabei ging es um gesundes und biologisches Essen in der Steiermark in Form von Betriebskantinen und Schulbuffets. Der Gründer setzte dabei auf Bio-Snacks, Bio-Menüs und Getränke-Automaten. Allerdings musste das bis dato 30-Mitarbeiter-starke Unternehmen 2016 Konkurs anmelden. Drei Jahre später im November wurde entschieden, dass das Insolvenzverfahren mangels Kostendeckung nicht eröffnet wird.

Heute will er mit dem Motto “No Pain. Just Gain” und als ehemaliger Triathlet das Radfahren entspannter machen. Durch die Bewegung des Beckens in horizontaler Ebene fände mit Blobber eine deutliche Entlastung des Körperapparats ab, was besonders Ganzjahresradlern zugutekommen würde, so der Gründer. Insbesondere die Aushebung des Keilhebels würde da mitspielen.

Blobber-Montage

Pasemann stellt seinen Blobber heute Abend bei “2 Minuten 2 Millionen” vor und hofft auf ein Investment, um weiterzuwachsen. Weiters dabei: Cashy, Die Boys und Marie, Clever Edge und Fly Smash.

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Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith
Storebox-CEO und Cofounder Johannes Braith | Foto: brutkasten

Die neue EU-Kommission steht. Hierzulande laufen dagegen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Währenddessen kommt nicht nur Österreich nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben tendenziell negativ. Begleitet wird das Szenario von einer Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

Storebox-Co-Founder und -CEO Johannes Braith sieht im brutkasten-Interview auch Chancen, die die Krise biete, formuliert aber konkrete Maßnahmen, die dazu nun auf politischer Seite ergriffen werden müssten.


brutkasten: Düstere Prognosen und drastische Appelle stehen aktuell in der Wirtschaftsberichterstattung an der Tagesordnung. Wie beurteilst Du die Situation? Ist sie wirklich so dramatisch?

Johannes Braith: Ich beobachte die Großwetterlage natürlich laufend. Allerdings halte ich es für gut, wenn man sich in seinen daily Operations als Founder nicht zwangsläufig beunruhigen lässt. Gerade Startups sind es gewohnt Krisen zu managen bzw. mit ihnen umzugehen. In manchen Fällen kann dadurch sogar etwas Positives entstehen. Denn Krisen erzwingen oft Veränderungen, welche wiederum oft Chancen beinhalten.

Aber natürlich finde ich es beunruhigend, dass wir, was unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa angeht, so dramatisch den Anschluss verlieren. Ich hoffe, dass der steigende Schmerz dazu führt Regulierungen abzubauen und ein neues Selbstverständnis hinsichtlich Wirtschaft, Startups und Technologie einkehrt.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten in Österreich möglichst schnell umgesetzt werden? Was muss unbedingt ins Regierungsprogramm?

Das Thema ist leider ziemlich mühsam, da sehr, sehr gute Vorschläge seit langer Zeit am Tisch liegen, die allerdings nicht umgesetzt wurden. Ein wichtiger Punkt ist es bestimmt, Risikokapitalgeber zu incentivieren – Stichwort Beteiligungsfreibetrag.

Noch wichtiger wäre es allerdings die Steuern auf Arbeit deutlich zu reduzieren. Wir sind in einer Zeit, in der wir die Extrameile gehen müssen. Das sollte auch belohnt werden. Man könnte z.B. Überstunden steuerlich freistellen, Pensionisten incentivieren, wenn sie in der Rente arbeiten möchten – eventuell gänzlich steuerfrei, oder man kann über Modelle nachdenken, mit denen man Vollzeitarbeit nicht nur ermöglicht (Kinderbetreuung) sondern eventuell auch belohnt.

Generell stelle ich mir die Frage, wie Menschen den Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit wieder zurückerlangen können. In vielen Gesprächen und Beobachtungen sehe ich, dass die Leistungebereitschaft extrem abgenommen hat. Ob das immer durch politische Maßnahmen geheilt werden kann, bezweifle ich. Ich halte viel von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

Und was sollte die neue EU-Kommission unbedingt sofort angehen?

Regulierung massiv abbauen. Ich bin mit Storebox mittlerweile in sechs Ländern und mehr als 200 Städten operativ tätig. Es kann ja nicht sein, dass wir gefühlt hunderte unterschiedliche Regulierungen vorfinden, die das Prosperieren von Unternhemen extrem erschweren.

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Die Lohnkosten senken, Regulierungen massiv reduzieren und die Zuwanderung hochqualifizierter Personen massiv erleichtern.

Was bräuchte es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse für einen IPO eines Scaleups wie Storebox attraktiv ist?

Große Anschlussfinanzierungen müssen in Europa mit europäischem Kapital getätigt werden, um ab einer gewissen Stage als logischen Schritt einen IPO auch in einem europäischen Heimatmarkt zu forcieren.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Aktuell noch nicht. Ich lebe sehr gerne in Österreich und sehe nicht alles nur negativ. Wir leben in einem tollen Land mit vielen Möglichkeiten, toller Infrastruktur und einigermaßen stabilen Verhältnissen. Die Verwaltung dieses Zustands wird allerdings nicht ausreichen. Es muss gestaltet werden, um den Standort attraktiv zu halten.

Bitte eine Prognose: Abhängig von den Entscheidungen, die in nächster Zeit getroffen werden – was ist das Worst- und was das Best-Case-Szenario für Europa?

Das Worst-Case-Szenario: Die EU zerfällt in unterschiedliche Lager, weil es nicht möglich war, Interessen zu alignen und die großen Hebel zu betätigen. Geopolitisch wäre das eine absolute Katastrophe!

Das Best-Case-Szenario: Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch radikale Maßnahmen wieder hergestellt. Die Menschen spüren eine deutliche Entlastung, haben Perspektiven und glauben an eine bessere Zukunft. Europa wächst weiter zusammen und bleibt ein starker und wichtiger globaler Player.

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