29.04.2022

Blastar: Das war Elon Musks erste Software mit 12

Im Jahr 1984 schrieb Elon Musk das Video-Spiel Blastar. Und es gelang ihm auch, dieses zu verkaufen - allerdings für einen aus heutiger Sicht bescheidenen Preis.
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Blastar - Elon Musk als Jugendlicher in den 1980'er-Jahren
Elon Musk als Jugendlicher in den 1980'er-Jahren | (c) Familie Musk

Mit einem Raumschiff auf andere Raumschiffe über einem schießen, oder wie es im Original heißt: “Zerstörung eines außerirdischen Frachters, der tödlichen Wasserstoffbomben und ‘status beam machines’ befördert”. Das Videospiel Blastar aus 1984 erinnert stark an den Klassiker Space-Invaders, bloß mit deutlich weniger Dynamik und stark verbesserungswürdigem Gameplay. Wenn man etwa vom unsichtbaren “Status Beam” erfasst wird, gibt es kein entrinnen mehr. Das macht aber nichts, denn das Spiel hört niemals auf. Aber sei’s drum: Einen großen Wurf kann man im Kontext wohl auch nicht erwarten: Es wurde damals von einem zwölfjährigen Amateur in Südafrika geschrieben. Das Spiel wäre gewiss längst in Vergessenheit geraten, wenn dieser Zwölfjährige nicht Elon Musk – heute reichster Mensch der Welt und Chef von Tesla, SpaceX und The Boring Company sowie Besitzer von Twitter – gewesen wäre.

Die Beschreibung von Blastar ist kurz gehalten | (c) Elon Musk 1984
Die Beschreibung von Blastar ist kurz gehalten | (c) Elon Musk 1984

Elon Musk bekam 500 Dollar für den Quellcode

Dass Blastar überhaupt bekannt ist, ist seiner Erwähnung in einer gut recherchierten Elon Musk-Biographie aus dem Jahr 2015 (Elon Musk: Tesla, SpaceX, and the Quest for a Fantastic Future) zu verdanken. Dort zeigte Autor Ashlee Vance auch eine Seite aus dem Computer-Magazin “PC and Office Technology”, das den Quellcode veröffentlichte nachdem es diesen Musk um 500 Dollar abgekauft hatte. Für den Zwölfjährigen war das eine stolze Summe, so klein sie auch aus heutiger Sicht für ihn wirken mag. Musk hatte bereits mit zehn Jahren aus eigenem Antrieb damit begonnen, Programmieren zu lernen.

Blastar kann man online spielen

Der in der Biographie abgedruckte Quellcode ermöglichte es auch dem damaligen Google-Mitarbeiter Tomas Lloret Llinares, das Spiel zu reproduzieren und online spielbar zu machen. Unter diesem Link kann man sich selbst dem mehr oder weniger vergnüglichen Spielerlebnis hingeben. Fun Fact: Im Jahr 2018 wechselte Lloret Llinares nach einem Zwischenstopp bei Youtube zu SpaceX, wo er auch heute noch als Senior Software Engineer tätig ist. Vielleicht spielte auch diese Geschichte eine Rolle dabei, den Chef zu überzeugen. Musk selbst sagte zu Blastar übrigens 2015 gegenüber einem Journalisten: “Es ist ein triviales Spiel aber besser als Flappy Bird”. (Anm.: Flappy Bird war zum Zeitpunkt des Interviews gerade eines der erfolgreichsten Handy-Spiele am Markt).

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eine Bitcoin-Münze vor der US-Flagge
Foto: Adobe Stock
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Die Kurstafel:

📈 Trump-Wahl schiebt Bitcoin-Kurs auf Rekordhoch

“Kommt das Rekordhoch nach der US-Wahl?” - diese Frage ist an dieser Stelle in der Vorwoche gestellt worden. Mittlerweile kennen wir die Antwort: Sie lautet ja. Es ging dann richtig schnell. Als sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Sieg Donald Trumps abzuzeichnen begann, überschritt der Bitcoin-Kurs erstmals die Marke von 75.000 US-Dollar. Im weiteren Wochenverlauf stieg er bis auf fast 77.000 Dollar.

Die US-Kryptobranche hatte sich ja bereits frühzeitig mehrheitlich auf Trump festgelegt, nachdem sich dieser im Frühjahr explizit als Pro-Bitcoin- und Pro-Krypto-Kandidat positioniert hatte (siehe Crypto Weekly #150). Die Hoffnung: Eine Trump-Regierung würde einen Kurswechsel in der US-Politik einleiten.

Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren war die US-Börsenaufsicht unter dem von Amtsinhaber Joe Biden nominierten Behördenchef Gary Gensler scharf gegen die Branche vorgegangen. Und auch wenn sich die demokratische Kandidatin Kamala Harris im Wahlkampf dann ebenfalls als Pro-Krypto-Kandidatin zu positionieren versuchte, hoffte die Mehrheit der Branche auf einen Trump-Sieg.

Es ist nicht sicher, ob der in der Kryptobranche unbeliebte Gensler unter einer Präsidentin Harris im Amt geblieben wäre. Klar ist aber, dass Trump ihn jedenfalls ersetzen wird. Und klar ist ebenso, dass die Kryptobranche ohnehin der Meinung war: Jede andere Person ist besser als Gensler. Jetzt besteht aber sogar die Hoffnung, dass möglicherweise eine Person mit Sympathien für die Kryptobranche das Amt übernehmen könnte. 

🇺🇸 Kursgewinne nach der US-Wahl - es ist nicht nur Krypto

Die positive Marktreaktion des Kryptomarkts ist vor diesem Hintergrund einleuchtend. Allerdings sollte man sie nicht überinterpretieren: Denn tatsächlich war sie nicht kryptospezifisch. Ein Blick auf die traditionellen Finanzmärkte zeigt: Aktien stiegen ebenfalls, der Goldpreis dagegen fiel. Es war eine klassische Risk-on-Bewegung, die sich über alle Assetklassen hinweg zeigte - nicht nur den Kryptomarkt. 

Auch das ist durchaus üblich nach Ereignissen wie eben einer US-Präsidentschaftswahl: Denn im Vorfeld herrscht Unsicherheit. Im konkreten Fall nicht nur darüber, ob Trump oder Harris vorne liegen würde. Es war offen, bis wann überhaupt Ergebnisse vorliegen würden - und ob sie, im Fall einer Niederlage Trumps, akzeptiert werden würden.

Dass die Börsen mit Erleichterung auf den klaren Wahlausgang reagierten, ist somit keine Überraschung. Dazu kommt: Viele von Trumps wirtschaftspolitischen Vorhaben (nicht alle!) kommen an der Börse gut an. 

🤔 Wie geht es jetzt weiter?

Wie geht es nun aber weiter am Kryptomarkt? Klar ist: Es wurde jedenfalls einmal eine freundlichere Haltung der US-Politik eingepreist. Gewählt wurde ja nicht nur der US-Präsident - auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus standen zur Wahl. Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge sind 247 Pro-Krypto-Kandidat:innen in das Repräsentantenhaus und 15 in den Senat gewählt worden. Demgegenüber stehen 113 als kryptokritisch eingestufte Kandidat:innen, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurden und 10, die in den Senat gewählt wurden.

Insgesamt ergibt sich also durchaus ein günstiges Bild für die Kryptobranche. Was an vorgeschlagenen oder erhofften Maßnahmen aber wirklich umgesetzt wird, wird sich erst noch zeigen müssen. Eine zentrale Frage wird die Position des Chefs der Börsenaufsicht sein. 

Die bekannt krypto-affine Senatorin Cynthia Lummis kündigte unterdessen in einem Posting auf X bereits an, dass die USA nun eine “strategische Bitcoin-Reserve” aufbauen würden. Dies hatte Trump im Wahlkampf angekündigt. Konkret bezog er sich dabei aber nicht auf aktive Bitcoin-Käufe durch die USA. Vielmehr stellte er in Aussicht, dass die USA beschlagnahmte Bitcoins künftig nicht mehr verkaufen würden. Dass Lummis Tweet mit Trump abgestimmt war, darf aber angezweifelt werden. 

Für die Kursentwicklung am Kryptomarkt werden in den nächsten Wochen aber nicht nur die Entwicklungen in der US-Politik entscheidend sein. Natürlich können sich entsprechende Weichenstellungen auch positiv am Markt niederschlagen. Gleichzeitig sollte man den Einfluss makroökonomischer Faktoren nicht unterschätzen. Neue Entwicklungen in der US-Zinspolitik oder bei geopolitischen Konflikten können jederzeit in den Vordergrund treten.


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