05.08.2019

BlackRock: 90 Mrd. US-Dollar Verlust durch Investments in fossile Energie

Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock soll in den vergangenen zehn Jahren über 90 Milliarden US-Dollar durch Investitionen in fossile Energie verloren haben. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des US-amerikanischen Think Tank "Institute for Energy Economics and Financial Analysis" (IEEFA).
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BlackRock
(c) fotolia: VanderWolf Images

BlackRock verwaltet ein Vermögen in der Höhe von rund 6,5 Billionen US-Dollar und zählt somit zum größten Vermögensverwalter weltweit. In den Medien wird BlackRock des Öfteren als eine “geheime Weltmacht” beschrieben. So verwaltet das Unternehmen mehr Geld als der japanische Staat, der mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 4,8 Billionen US-Dollar zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zählt.

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Beteiligungen von BlackRock

BlackRock ist mit seinen Tochtergesellschaften Großaktionär bei zahlreichen Big Playern der Weltwirtschaft. Zu ihnen zählen beispielsweise McDonald’s, Nestlé oder Finanzunternehmen wie JP Morgan, Bank of America oder die Deutsche Bank. Unter anderem ist BlackRock auch in der Tech-Branche aktiv, so werden Beteilungen an Apple oder dem britischen Payment-Dienstleister TransferWise gehalten.

Im Portfolio befinden sich aber auch zahlreiche Energiekonzerne, wie Exxon Mobil, Shell sowie BP. Eine unlängst erschienene Analyse des US-amerikanischen Think Tanks “Institute for Energy Economics and Financial Analysis” (IEEFA) ist nun zum Schluss gekommen, dass die Investments in fossile Brennstoffe BlackRock in der Vergangenheit eine schlechtere Performance beschert hätten. Konkret soll das Unternehmen durch Investitionen in Öl, Gas und Kohle in den letzten zehn Jahren rund 90 Milliarden US-Dollar verloren haben.

Kritik des IEEFA

In Anbetracht der 6,5 Billionen US-Dollar an Vermögen, scheint der Verlust von 90 Milliarden US-Dollar – über einen Zeitraum von zehn Jahren – nicht so sehr ins Gewicht zu fallen. Dennoch zeigt sich ein Trend, der für die Zukunft richtungsweisende Impulse im Bereich des Energiesektors haben könnte.

Laut der Analyse des IEEFA wären rund 75 Prozent der 90 Milliarden US-Dollar Verluste auf Investitionen in die vier Unternehmen ExxonMobil, Chevron, Shell und BP zurückzuführen. Zudem kritisieren die Autoren der Analyse, dass nur 0,8 Prozent des gesamten Portfolios in Environment Social Governance (ESG) Fonds investiert wurde. Im Gegensatz zu Mitbewerbern, wie Amundi, Norges Bank, AP4, Storebrand und KLP, seien bislang keine passiven Strategien zur Senkung des CO2-Ausstoßes entwickelt worden.

Weiters thematisiert das IEEFA in seiner Analyse, dass im Blackrock-Vorstand bezüglich Investments in erneuerbare Energien ein Interessenskonflikt vorherrschen könnte. Demnach seien sechs von 18 Vorstandsmitglieder vor ihrer Beschäftigung bei BlackRock in Unternehmen als Führungskräfte aktiv gewesen, die eine starke Bindung zur fossilen Brennstoff-Industrie gehabt hätten.

Leadership-Rolle für Energiewende

In einer Aussendung forderte Tim Buckley, Direktor des IEEFA und Co-Autor der Analyse, dass BlackRock künftig verstärkt eine Leadership-Rolle für Investitionen in erneuerbare Energien einnehmen sollte. “Wenn der weltgrößte Investor klar macht, dass sich die Regeln geändert haben, werden andere weltweit bedeutende Investoren folgen”, so Buckley.

In einer Stellungnahme weist BlackRock laut dem Guardian die Kritik des IEEFA zurück. Demnach würde das Unternehmen seinen Kunden auch Produkte mit ESG-Fokus anbieten.

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Schon Jahre vor dem aktuellen KI-Hype konnte das Wiener Scaleup Anyline mit seiner Bilderfassungs-Lösung via Smartphone große Erfolge erzielen. In den Jahren 2016 bis 2021 kam das Unternehmen auf ein Wachstum von durchschnittlich 200 Prozent pro Jahr. Platzierte man die Lösung zunächst in unterschiedlichsten Branchen, wurden die Autoindustrie und im Speziellen das Erfassen von Daten zu Autoreifen immer mehr zum Fokus.

“Als wir uns entschieden haben, uns auf weniger Branchen zu konzentrieren, wurde klar, dass wir die neue Ausrichtung so schnell wie möglich im Team verfestigen mussten”, erzählt Co-Founder und CEO Lukas Kinigadner. Wie viele Wachstumsunternehmen setzte auch Anyline daraufhin auf OKRs (Objectives and Key Results), um Strategie, Ziele und Organisation zu strukturieren.

OKRs “zu strukturiert für ein Scaleup”

Doch erfolgreich war die Einführung der Methode im Rückblick nicht, wie Natasha Sotomayor, Head of Growth Strategy, erklärt: “OKRs waren dazu gedacht, uns zu verbinden, aber sie haben einfach nicht funktioniert. Sie waren zu strukturiert für ein Scaleup. Für mich waren OKRs zu starr und zu sehr top-down ausgerichtet. Und sie haben sich nicht gut mit den übergeordneten Zielen verbunden.”

Fehlendes “why”

Auch mit anderen Methoden wie “North Star” sei das “why” nicht ausreichend bei den Mitarbeiter:innen angekommen und es nicht gelungen, die Motivation zu steigern. “In einem Startup oder Scaleup sind die Dinge immer in Bewegung. Man lernt ständig dazu. Deshalb ist es wichtig, dass man als Mitarbeiter:in versteht: Worauf arbeite ich hin?”, so Sotomayor.

Umstieg auf AOA bei Anyline

Seit einiger Zeit nutzt Anyline mit Art of Acceleration (AOA) von GrowthSquare (brutkasten berichtete bereits) eine neue Methode. Davon versprach man sich eine schnelle und klare Kommunikation von Zielen und Erwartungen, einen flexiblen Bottom-up-Ansatz und einen Fokus auf den Weg selbst, nicht nur auf die Endergebnisse. “Wir brauchten einen schnellen Weg, um Zielsetzungen, Erwartungen und Grenzen zu kommunizieren, um den Mitarbeiter:innen von Anyline Kontext und Ziele zu geben”, sagt CEO Kinigadner. Einer der zentralen Vorteile der AOA-Methode sei, dass sie schnell Orientierung gebe, wo das Unternehmen gerade steht und welche Überzeugungen darin herrschen.

“Wenn man glaubt, dass eine neue Methode von Anfang an auf Gegenliebe stößt, ist man zum Scheitern verurteilt”

Doch natürlich wurde – nach mehreren gescheiterten Versuchen mit anderen Methoden – auch AOA von den Anyline-Mitarbeiter:innen nicht einfach mit offenen Armen empfangen. “Wenn man glaubt, dass eine neue Methode von Anfang an auf Gegenliebe stößt, ist man zum Scheitern verurteilt. Als Führungskraft war für mich klar: ‘Wenn sie mich nicht hassen, dann bin ich schon auf dem richtigen Weg'”, sagt Kinigadner. Vor allem auch seitens des Management-Teams habe es ein klares Commitment zur neuen Methode und die Bereitschaft, selbst Hand anzulegen, gebraucht.

Canvas, Retros und vierteljährliche Workshops

Generell setzt die AOA-Methode auf einen Bottom-up-Ansatz, legt einen Fokus auf das “why” und den Prozess auf dem Weg zum Ziel und soll eine größere Flexibilität im Vergleich zu anderen Methoden wie OKRs bieten. Konkret umgesetzt wird das unter anderem mit dem sogenannten “AOA Canvas” in den zwei Formaten “Company” und “Team”, wo Insights zum Status Quo, zu Überzeugungen, Herausforderungen, Vision, Zielen und einigem mehr geboten werden. Damit sollen Mitarbeiter:innen die Ziele im Auge behalten, während sie gleichzeitig viel Selbstbestimmung am Weg dorthin haben.

Monatlich gibt es “Retros” und quartalsmäßig Workshops, in denen die Teams über das Zurückliegende reflektieren und gemeinsam das weitere Vorgehen definieren. “Die Teams schätzen es sehr, wenn sie die Möglichkeit haben, zu reflektieren, einen Schritt zurückzutreten, ein wenig kreativ zu sein und darüber nachzudenken, was sie als Team in diesem Quartal erreichen möchte. Wenn man immer nur umsetzt, geht im Bereich Ideen nichts weiter”, meint Natasha Sotomayor. In diesen Diskussionen spielen Hierarchien keine Rolle, wodurch die Kommunikation zwischen Führungsebene und Mitarbeiter:innen an vorderster Front verbessert werden soll.

Hohe Zufriedenheit im Anyline-Team

Und was kam dabei bislang heraus? Nach drei Quartalen mit monatlichen Retros und vierteljährlichen Workshops gaben jeweils mehr als 80 Prozent der Anyline-Mitarbeiter:innen in einer internen Befragung an, dass sie die Zeit zur Reflexion schätzten, sich in ihren Teams wohlfühlten, ihre Stimme gehört wurde und sie wussten, worauf das Unternehmen hinarbeitete. “Sagen wir mal, von den 22 Teams sind 20 begeistert und die anderen beiden mögen es. Wohingegen ich glaube, dass im Großen und Ganzen niemand die OKRs mochte”, so Sotomayor.

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