25.01.2024

RLB NÖ-Wien: Von Bitpanda umgesetztes Kryptoangebot geht live

Vergangenen April wurde die geplante Kooperation angekündigt, am heutigen Donnerstag ging nun das von Bitpanda umgesetzte Kryptoangebot der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien live.
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Bitpanda Co-Founder und CEO Eric Demuth mit Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Bitpanda Co-Founder und CEO Eric Demuth mit Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien | Foto: RLB NÖ-Wien, Roland Rudolph

Diese Ankündigung hat im Vorjahr für Aufsehen gesorgt: Die Raiffeisenlandesbank (RLB) Niederösterreich-Wien gab im April bekannt, gemeinsam mit dem Wiener Investment-Unicorn an einem Krypto-Angebot zu arbeiten (brutkasten berichtete). Kund:innen der Bank sollten so die Möglichkeit bekommen, direkt über die Raiffeisen-eigene “Mein ELBA”-App Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum zu kaufen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde im April 2023 unterzeichnet. Nun ist es Realität: Die Bank teilte am Donnerstag mit, das Angebot nun gestartet zu haben.

Dahinter steckt Bitpanda Technology Solutions. Mit diesem Angebot ermöglicht es das Wiener Investment-Unicorn anderen Unternehmen, das Bitpanda-Produktangebot in die eigene Benutzeroberfläche einzubinden. Dies nutzen bereits mehrere prominente Fintechs wie beispielsweise die von den beiden Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Berliner Neobank N26 oder die französische Finanz-“Superapp” Lydia.

Mit der RLB Niederösterreich-Wien kommt nun erstmals eine traditionelle Bank dazu. In der „Mein ELBA“-App können Kund:innden der RLB NÖ-Wien nun in Kryptowährungen, aber auch in Edelmetalle und andere von Bitpanda angebotene Assetklassen investieren. Dies Sei “unabhängig von der Höhe des Kapitals, ab bereits einem Euro” möglich, kündigt die Bank an.

Integration in zehn Monaten erfolgt

RLB-NÖ-Wien Generaldirektor Michael Höllerer und Bitpanda-Technology-Solutions-CEO Lukas Enzersdorfer Konrad
RLB-NÖ-Wien Generaldirektor Michael Höllerer und Bitpanda-Technology-Solutions-CEO Lukas Enzersdorfer Konrad | Foto: RLB NÖ-Wien

“Die Integration in die ‘Mein ELBA’-App ermöglicht es Kund:innen der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, direkt von ihrem Konto zu investieren. Wir sind stolz darauf, Bitpanda Technology Solutions in unter zehn Monaten integriert und für Kund:innen zugänglich gemacht zu haben”, kommentiert Lukas Enzersdorfer-Konrad, CEO von Bitpanda Technology Solutions, den Produktstart.

“Das gemeinsame Angebot mit Bitpanda folgt der weiterhin steigenden Nachfrage nach digitalen Veranlagungslösungen und ist die konsequente Umsetzung unserer Strategie der absoluten Kundenzentrierung”, wird Michael Höllerer, Generaldirektor RLB NÖ-Wien, in einer Aussendung zitiert. Die Bank positioniere sich mit der Kooperation “als Innovationstreiber”. Man würde zudem “ein starkes Zeichen auf dem Finanzmarkt” setzen.

Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien hat abseits der Kooperation mit Bitpanda noch einen weiteren Anknüpfungspunkt zur Kryptobranche: Sie ist eine der Unterstützerinnen der im vergangenen Sommer gestarteten Stablecoin-Ratingagentur Bluechip (brutkasten berichtete). Diese wird von einem gebürtigen Wiener, Benjamin Levit, geleitet.

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(c) Moldsonics

Die Wurzeln von Moldsonics liegen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Technologie, die das Fundament des Unternehmens bildet, entstand aus über zwölf Jahren Forschung von Mitgründer Bernhard Praher. Bereits 2009 begann er mit der Untersuchung von Ultraschall in der Kunststoffverarbeitung. Der entscheidende Durchbruch kam 2017, als das Team beim Edison Ideenwettbewerb mit einem Businessplan erste Schritte Richtung Kommerzialisierung unternahm.

Das Unternehmen wurde schließlich 2021 von Thomas Mitterlehner, Bernhard Praher und Klaus Straka gegründet. “Unser Ziel war von Anfang an klar: Wir wollen ein Forschungsprojekt in eine skalierbare, industrielle Anwendung überführen”, so Mitterlehner gegenüber brutkasten.

Technologie und USP: Berührungslose Präzision

Das Herzstück von Moldsonics ist die einzigartige Ultraschall-Sensortechnologie. Diese ermöglicht eine berührungslose Messung und Analyse, die sowohl zur Qualitätskontrolle als auch zur Prozesssteuerung eingesetzt wird.

„Wir können durch Material hindurchschauen und in Echtzeit erkennen, was im Inneren passiert“, erklärt Mitterlehner. Der Fokus liegt dabei auf Spritzgusswerkzeugen, die in der Kunststoffindustrie zentrale Elemente darstellen. Die Sensoren helfen, den Ausschuss zu minimieren und die Energieeffizienz zu maximieren, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Das Gründerteam | (c) Moldsonics

Ein besonderer USP von Moldsonics ist die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für spezifische industrielle Herausforderungen zu entwickeln. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn wir Sensorprodukte entwickeln, die genau auf ein Problem zugeschnitten und kostenoptimiert sind“, so der Co-Founder und CEO.

Geschäftsmodell und Wachstum

Moldsonics verfolgt ein hybrides Geschäftsmodell. Einerseits bietet das Unternehmen Hardwareprodukte zum Direktverkauf an. Andererseits spielt auch die Dienstleistungsebene eine wesentliche Rolle, besonders bei der Einführung neuer Produkte. Ein drittes Standbein ist ein Pay Per-Use-Modell, das gerade für Anwendungen wie die Verschleißmessung entwickelt wurde.

“Wir haben die Entwicklung unseres Unternehmens durch Dienstleistungen finanziert, parallel dazu aber skalierbare Standardprodukte entwickelt”, erläutert Mitterlehner.

Das Unternehmen agiert vor allem in den deutschsprachigen Märkten, wo die Kunststoffverarbeitung eine starke Industrie darstellt. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden durch Exporte generiert, mit Deutschland als wichtigstem Markt.

Herausforderungen und Finanzierung

Wie viele Hardware-Startups sieht sich auch Moldsonics mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die Entwicklung und Vermarktung von Hardwarelösungen ist kapitalintensiv, weshalb das Unternehmen einen Teil seines Wachstums durch Förderungen finanzieren konnte. Zentral dabei war das Programm aws Seedfinancing – Deeptech der Austria Wirtschaftsserice (aws).

Im Modul Seedfinancing – Deep Tech werden Gründungen und Scaleups gefördert, die auf angewandter Forschung und Entwicklung basieren. Ziel ist es, Vorserien-Produkte, Produkte und Dienstleistungen so weiterzuentwickeln, dass sie wirtschaftlich genutzt werden können.

“Mit der Förderung der aws konnten wir gezielt ein Produkt entwickeln, das perfekt auf die Anforderungen eines spezifischen Anwendungsbereichs zugeschnitten ist. Dies war ein wesentlicher Schritt, um unser Angebot zu skalieren und marktfähig zu machen”, so Mitterlehner.

Blick in die Zukunft

Moldsonics verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen, seine Produkte weiter zu skalieren und in neue Märkte vorzudringen. Aktuell liegt der Fokus darauf, langfristige Abnahmeverträge mit Industriekunden zu sichern. Die Nachfrage ist vorhanden, und die Skalierungskurve zeigt deutlich nach oben.

“Unsere Vision ist es, ein führender Anbieter für nachhaltige Sensorlösungen in der Kunststoffindustrie zu werden”, so Mitterlehner abschließend. Eine Finanzierungsrunde für die weitere Skalierung des Geschäftsmodells ist übrigens für 2025 geplant.


Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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