26.09.2023

Bitpanda, Gropyus, TourRadar, Netconomy und Byrd unter den “Leading European Tech-Scaleups” 2023

Im Index „Leading European Tech Scaleups (LETS) 2023 werden Unternehmen vor den Vorhang geholt, die als "European Leader" gelten. Mit dabei sind fünf österreichische Unternehmen.
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LETS 23, Bitpanda, Gropyus, Tourradar, Byrd, Netconomy
(c) LETS - Die Liste der 135 "Leading Tech-Scaleups" in Europa.

Europa beherbergt viele Unternehmen und Technologien, die die Art und Weise, wie wir unseren Alltag leben, verändert haben. Um diese führenden Unternehmen ins Rampenlicht zu rücken, haben sich 20 Startup-Verbände aus 16 EU-Ländern und der Ukraine auf Initiative von “France Digitale” zusammengeschlossen und LETS (Leading European Tech Scaleups) gegründet. Und die Top 135 Scaleups aus Europa eruiert – mit fünf heimischen Vertretern.

Die LETS-Kriterien

Die erste Ausgabe von LETS wurde am 20. September 2023 auf der Bühne des FDDay in Paris vorgestellt. Die Kriterien, um in das Scaleup-Ranking aufgenommen zu werden, sind:

  • Hauptsitz und mehr als 50 Prozent der Belegschaft in der Europäischen Union.
  • 15 Millionen Euro Jahresumsatz in mindestens zwei Märkten und mindestens eine Million Euro Jahresumsatz in einem anderen Markt als dem ihres Herkunftslandes.

Anhand dieser Kriterien haben die 20 Verbände 135 Unternehmen ermittelt, die international als Vorreiter der europäischen Technologiebranche gelten. Innerhalb von zehn Jahren – ihrem Durchschnittsalter – haben mehr als die Hälfte von ihnen (89 Scaleups) ihr Geschäft über die europäischen Grenzen hinaus ausgedehnt und zusammen schätzungsweise 80.754 Arbeitsplätze geschaffen.

Startups ohne Exit und IPO

Das Mapping dazu wurde im zweiten Quartal 2023 erstellt. Die meisten Informationen wurden von den Partnerverbänden übermittelt und sind daher deklarativ und wurden anhand öffentlicher Quellen (Crunchbase, Dealroom, LinkedIn, Presse) überprüft. Der LETS 2023 konzentrierte sich ausschließlich auf unabhängige Startups, die noch keinen Exit vollzogen haben (kein IPO, kein Buyout).

LETS 23
(c) LETS – Die Karte der führenden Tech-Startups aus Europa.

Aus Österreich schafften es mit Bitpanda, Gropyus, TourRadar, Netconomy und Byrd in die Liste. Die meisten LETS-Scaleups 2023 kommen aus Frankreich mit 47, gefolgt von Deutschland (17) und Spanien (zehn).

Restliche LETS-Scaleups 2023

  • Bulgarien: Dronamics, EnduroSat
  • Dänemark: Airtame, Dixa, Labster, Leapwork, Lunar, Pleo, Templafy, Veo
  • Estland: Bolt, Skeleton Technologies, Swappie, Veriff
  • Finnland: Aiven, ICEYE, Relex Solutions, Supercell, Supermetrics
  • Frankreich: 360Learning, Adikteev, Agriconomie, Akeneo, Anycommerce, Back Market, BioSerenity, BlaBlaCar, Brigad, Brut, Cafeyn, Campings.com, Certideal, Crosscall, Devialet, Doctolib, Exotec, Geosat, GoJob, HR Path, iBanFirst, Klaxoon, Le Collectionist, Ledger, Libon, LumApps, Malt, ManoMano, Mirakl, MYM, OpenClassrooms, Partoo, Qonto, Sarbacane, Shift Technology, Skeepers, Smallable, Sorare, Spendesk, Superprof, Veepee, Vestiaire Collective, Virtuo, Wifirst, Withings, Younited, Yubo
  • Deutschland: 1Komma5, Anydesk, Billie, Clue App, CoachHub, FINN, Getsafe, IDNOW, Isar Aerospace, LeanIX, Lingoda, Moss, Pitch, Spryker, Sunfire, Urban Sports Club, xentral
  • Ungarn: Bitrise
  • Irland: Cubic Telecom, Fenergo, Stripe, Teamwork, Wayflyer, Workhuman
  • Italien: Casavo, Prima, Shopfully
  • Polen: Netguru
  • Rumänien: Amber, FintechOS, Green Group
  • Slowakei: Innovatrics, Photoneo, Pixel Federation
  • Spanien: BMAT, Cabify, Civitatis, Clikalia, Factorial, Fintonic, Job and Talent, Neuroelectrics, Paack, Wallapop
  • Schweden: Anyfin, Doktor.se, Einride, Epidemic Sound, Klarna, Mindler, NA-KD, Northvolt, Polarium AB, Trustly, Voi, Volta Trucks
  • Holland: Backbase, Catawiki, Message Bird, Mollie, Otrium, Sendcloud, Swapfiets, Tiqets

Involvierte Verbände bei der Index-Erstellung: Allied for Startups, Barcelona Music Tech Hub, Austrian Startups, BESCO – Bulgarian Entrepreneurial Association, Danish Entrepreneurs, Dutch Startup Association, Estech, European Champions Alliance, France Digitale, La French Tech, Italian Tech Alliance, Latitude59, Romanian Business Leaders, SAPIE, Scale Ireland, Startup Hungary, Startup Poland, Startup Verband, SUP46 and Tech Ukraine.

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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