Mit seiner jüngsten Produkterweiterung bietet das österreichische Krypto-Scaleup Bitpanda ein weiteres digitales Finanzprodukt für Privatanleger:innen aber auch für institutionelle Investor:innen an. Neben Investments in die Token von Bitcoin, sind von nun an auch Investments in die Token von Solana, Cardano, Ethereum und PolkaDot möglich. Das Unternehmen bietet fortan also insgesamt fünf börsengehandelte Schuldverschreibungen (Exchange Trades Notes – ETNs), die zunächst an der Frankfurter Börse notiert sind.
Investments ohne Krypto-Wallet
Diese sogenannte Bitpanda Crypto Tracker sollen es Privatanleger:innen und institutionellen Investor:innen ermöglichen, hier Investments ohne Krypto-Wallet zu tätigen. Dabei handele es sich um vollständig besicherte börsengehandelte Schuldverschreibungen, die den Preis der entsprechenden Kryptowährung abbilden und in Euro gehandelt werden. “Darüber hinaus gewährleisten Bitpanda Crypto Tracker eine Besicherung mit digitalen Vermögenswerten, die im Namen des Anlegers bei einer regulierten Depotbank aufbewahrt werden”, so das Scaleup. Die Verwaltungsgebühr der neuen Crypto Tracker liege dabei bei 1,49 Prozent p.a.
Konstante Erweiterung des Portfolios
Das 2014 von Paul Klanschek, Eric Demuth und Christian Trummer gegründete FinTech hatte bereits im vergangenen Dezember mit dem Bitpanda Bitcoin ETC eines der ersten Kryptowährung-Schuldverschreibungen eingeführt, die Euro als Produktwährung bieten. Bitpanda wolle stets neue Wege der Portfolio-Diversifikation ermöglichen, erklärt Co-Founder und CEO Eric Demuth.
“Anleger:innen, die den traditionellen Investmentweg wählen, sollten auch in Kryptowährungen investieren können, und zwar einfach, sicher und problemlos über die Kanäle, mit denen sie bereits vertraut sind. Wir werden die Bitpanda Crypto Tracker weiterhin an neuen Börsen notieren und so immer mehr traditionellen Anleger:innen ermöglichen an einer Branche teilzunehmen, die die Zukunft des Finanzwesens prägen wird”, meint Demuth.
Austrian AI Landscape 2024: Heuer 70 neue Unternehmen
Die Austrian AI Landscape ist wieder da. Diesmal mit 70 neuen Einträgen. Clemens Wasner von EnliteAI erklärt die Gründe für die Steigerung, gibt Prognosen ab und zählt auf, was der heimische KI-Standort künftig benötigt.
Austrian AI Landscape 2024: Heuer 70 neue Unternehmen
Die Austrian AI Landscape ist wieder da. Diesmal mit 70 neuen Einträgen. Clemens Wasner von EnliteAI erklärt die Gründe für die Steigerung, gibt Prognosen ab und zählt auf, was der heimische KI-Standort künftig benötigt.
Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.
AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger
“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.
Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.
Die AI Landscape Austria 2024
Cybersecurity-Bereich steigt
Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.
Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.
AI Landscape: GenAI als Treiber
Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”
Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.
Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.
Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”
Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).
Mehr Deregulierung, aber…
Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.
Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”
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