16.11.2022

Bitpanda profitiert von FTX-Pleite: “ungewöhnlicher Anstieg neuer Kund:innen”

Das FTX-Desaster gibt Bitpanda die Möglichkeit, den Ruf als seriöser Player zu verstärken. Das passiert unter anderem über eine freiwillige Prüfung durch KPMG.
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bitpanda p.f.c.
Foto: Bitpanda

Die Ereignisse der vergangenen Tage rund um die FTX-Pleite sind für die gesamte Krypto-Branche problematisch. Das weiß man auch beim Wiener Unicorn Bitpanda. In einem Statement schreibt VP Growth Magdalena Hoerhager: “Unsere Branche mag durchaus leidgeprüft sein, doch diese Krise tut extrem weh. Denn derzeit steht die Reputation der gesamten Branche unter Beschuss. Plattformen werden derzeit äußerst kritisch beäugt”.

Krypto-Vertrauenskrise führt bei Bitpanda zu Kund:innenzuwachs

Doch das begrüße man bei Bitpanda durchaus. “Auf Seite der Krypto-Investor:innen gibt es eine echte Vertrauenskrise. Das impliziert auch, dass viele Investor:innen jetzt mehr denn je nach einem regulierten, sicheren europäischen Anbieter suchen. Das zeigt sich bei uns insofern, als dass wir in den letzten Tagen einen ungewöhnlichen Anstieg neuer Kund:innen verzeichnet haben. Sie haben Gelder und Kryptowährungen auf unsere Plattform verschoben”, so Hoerhager. Von einem Kund:innenenzuwachs spricht auch CEO Eric Demuth gegenüber Bloomberg, wobei er relativiert: “Es gab Abflüsse und Zuflüsse, und in Summe haben die Zuflüsse in der letzten Woche überwogen”.

Ruf nach mehr Regulierung

Demuth wiederholt gegenüber Bloomberg seine Forderung nach mehr Regulierung für (internationale) Krypto-Unternehmen: “Europa reguliert nur Börsen, die hier ansässig sind, und verschließt die Augen vor unregulierten Börsen aus anderen Regionen, die hier in Europa aber genauso aktiv sind. Das muss sich ändern. Die USA sind hier schon viel weiter”. Das Wiener Unicorn will die Gelegenheit auch dazu nutzen, den Ruf als seriöser Player auszubauen.

“Nehmen lediglich die Rolle des Treuhänders ein”

Dazu wird immer wieder betont, dass die Gelder der Kund:innen absolut sicher sind. “Bei Bitpanda ist der User der wirtschaftliche Eigentümer seiner Krypto-Assets. Wir nehmen lediglich die Rolle des Treuhänders ein und verwahren sie. Sämtliche Krypto-Assets werden in Cold Storages in einem Hochsicherheitstresor verwahrt und regelmäßig von einem externen Wirtschaftsprüfer kontrolliert. Sollte etwas schiefgehen, kann ein Bitpanda Kunde somit rechtlich nicht als ungesicherter Gläubiger behandelt werden und er läuft dadurch auch nicht Gefahr, Assets zu verlieren”, schreibt dazu Magdalena Hoerhager. In einem Blog-Beitrag wird das auch nochmal detailliert erklärt.

Bitpanda lässt sich von KPMG prüfen

Ein weiterer Schritt in der spontanen Image-Kampagne aus gegebenem Anlass ist eine freiwillige Sonderprüfung durch Steuerprüfer KPMG. Zu dieser heißt es von Bitpanda in einem Statement: “In Anbetracht der jüngsten Entwicklung haben wir KPMG mit der Durchführung vereinbarter Verfahren beauftragt, um zu überprüfen, ob die Kundengelder durch die entsprechenden Krypto-Assets gedeckt sind, die in den Cold Wallets von Bitpanda gespeichert sind. Bitpanda ist im regen Austausch mit der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA), die uns regelmäßig prüft. In der Tat handelt es sich hier allerdings um eine außerordentliche, zusätzliche vereinbarte Untersuchungshandlung (agreed upon procedure) der wir uns freiwillig unterziehen”.

DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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