11.05.2021

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

Die beiden Bitpanda-CEOs Eric Demuth und Paul Klanschek sprachen im Brutkasten-Finance-Talk unter anderem über den Unicorn-Status, ihr geplantes Angebot für institutionelle Investoren und beantworteten Fragen zu "Bitpanda Stocks".
/artikel/bitpanda-brutkasten-talk
die Bitpanda-CEOs Eric Demuth und Paul Klanschek im Brutkasten-Studio - Nach Serie C schließt Bitpanda auf wertvollste Unternehmen Österreichs auf
die Bitpanda-CEOs Eric Demuth und Paul Klanschek im Brutkasten-Studio | Foto: Brutkasten

Es ist viel passiert in den vergangenen Wochen beim Wiener Fintech Bitpanda: Zuerst die 170 Mio. US-Dollar schwere Finanzierungsrunde im März, die das Unternehmen mit einer Bewertung von 1,2 Mrd. Dollar offiziell zum Unicorn machte. Im April startete dann „Bitpanda Stocks“ – seitdem sind auf der Plattform auch Investments in Aktien und ETFs möglich. Anfang Mai kommunizierte Bitpanda dann eine Erweiterung der Series-B-Runde, bei der weitere strategische Investoren an Bord geholt wurden.

Viel Gesprächsstoff also für einen Brutkasten-Finance-Talk, zu dem sich gleich beide Bitpanda-CEOs – Eric Demuth und Paul Klanschek – in unserem Studio einfanden. Das Erreichen des Unicorn-Status will Klanschek allerdings nicht überbewerten: „Wir freuen uns sehr darüber und für das Team ist es eine schöne Auszeichnung, auch wenn es nur eine zufällige Hürde ist, die man überschreitet und eine Milliardenbewertung vor 20 Jahren noch ganz anders gewertet war“, sagt der Bitpanda-Cofounder. Der Status helfe dem Unternehmen beim Recruiting, aber ansonsten müsse man genauso wie früher daran arbeiten, die gesetzten Ziele zu erreichen.

„Das Schöne bei uns ist, dass wir so ein tolles Investorenteam haben, dass wir gar keine Tour machen mussten“, erzählt Demuth. Bei der Series-A-Runde im vergangenen Jahr habe man noch eine Road Show abgehalten und zahlreiche Investorengespräche geführt: „Der Prozess hat locker drei Monate gedauert und da bist du massiv unter Wasser“. Das wollte man nun vermeiden: „Ich bin superhappy, dass wir Investoren gefunden haben, die zum einen ganz oben mitspielen und zum anderen tiefe Taschen haben. Wenn wir eine nächste Runde planen, müssen wir gar nicht so lange suchen, sondern die Investoren können nachlegen“, sagt Demuth weiter.

Aufbau eines institutionellen Angebots

Neue Investoren kamen allerdings bei der kürzlich kommunizierten Erweiterung der Runde an Bord – etwa die beiden größten Market Maker im Krypto-Bereich, Jump Capital und Wintermute Trading. „Wir sind sehr gut aufgestellt, was den Retail-Bereich für den Endnutzer angeht. Wir wollen aber auch Infrastruktur-Provider für Trading und Krypto sein“, erläutert Demuth. Dabei geht es um ein Angebot für institutionelle Investoren wie etwa Vermögensverwalter oder Fonds: „Das institutionelle Offering ist in Europa noch sehr stiefmütterlich behandelt – das wollen wir aufbauen“, sagt Demuth. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir hier eine ähnliche Entwicklung sehen werden wie in den USA in den letzten zwei Jahren, dass immer mehr Corporates und Fonds in den Sektor reingehen“.

Was man sich darunter vorstellen kann, erläutert Klanschek: „Wenn man als Bank eine große Kundenschicht hat und denen zusätzliche Produkte anbieten will, ist immer die Frage, ob man es selbst baut oder zukauft“. Ersteres sei aufwendig, für Zweiteres brauche man einen guten Partner. „Es gibt in Europa nicht viel Angebot, also kann man sich nur auf die paar Anbieter verlassen, die unserer Meinung nach zu wenig Serviceangebot haben, zu teuer sind oder zu schlechte Qualität haben“, sagt Klanschek. Bitpanda wolle hier gute ausgebaute Serviceangebote entwickeln, die man über eine Programmierschnittstelle (API) anschließen könne und mithilfe derer man Kunden das gesamte Angebot zur Verfügung stellen könne.

Zwei Jahre Vorlaufzeit für „Bitpanda Stocks“

Ein anderes großes Thema im Talk war „Bitpanda Stocks“ – also die Erweiterung der Produktpalette um Investments in Aktien und ETFs. Hier beanworteten die beiden Cofounder einige Fragen aus der Community – und erklärten, warum es das Angebot von Investments in Teilaktien nur über Derivate umsetzbar war: „In Europa ist es gesetzlich nicht möglich, Aktien zu teilen“, sagt Demuth dazu. Man habe auch immer transparent gemacht, dass man auf der Plattform rechtlich gesehen nicht in Aktien, sondern in Derivate investiere.

Das Projekt habe eine lange Vorlaufzeit von über zwei Jahren gehabt: „Wir hätten es uns einfach machen können mit Zulieferern und dann wären wir recht schnell fertig gewesen. Aber wir wollen die Infrastruktur und die Lizenzen selber haben“, erläutert Demuth. Für die Umsetzung von „Bitpanda Stocks“ hat das Unternehmen eine Lizenz nach der EU-Finanzrichtlinie MiFID 2 benötigt – was ebenfalls einiges an Vorbereitung erfordert habe.

Produkt, das „so nah wie möglich an Aktie herankommt“

„Gleichzeitig wollten wir ein Produkt bauen, dass es so noch nicht gab und das so nah wie möglich an die Aktie herankommt. Damit ich so wenige Nachteile wie möglich und eigentlich alle Vorteile hab“, führt Demuth weiter aus. Alle Aktien seien zu 100 Prozent bei der französischen Großbank BNP Paribas hinterlegt. Dividenden würden direkt weitergegeben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aktien könnte man bei „Bitpanda Stocks“ aber zusätzlich in Bruchteile der Wertpapiere investieren. „Eine Amazon-Aktie kostet über 3.000 Euro, die meisten Leute können die gar nicht in ihr Portfolio geben“, sagt Demuth.

Bei der Konzeption von „Bitpanda Stocks“ habe die Frage zugrunde gelegt, was wäre, wenn es den Aktienmarkt noch nicht gäbe und man ihn erst erfinden würde: „Es ist ja nur historisch gewachsen, aber eigentlich gibt es in der heutigen Zeit keinen Grund, nicht 24 Stunden traden zu können. Die Idee war ja schon vor zwei Jahren, dass wir das, was wir aus Krypto gelernt haben, nämlich Teilbarkeit und 24-Stunden-Handel, zu allen Asset-Klassen zu bringen“, sagt Demuth. Aufgrund der komplexen Umsetzung habe man sich für den Beginn für eine Beta-Auswahl von rund 50 Aktien und 7 ETFs entschieden. Das Angebot soll mittelfristig jedoch deutlich ausgeweitet werden. Langfristig ist das Ziel, „alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform zu bringen“, wie Klanschek ergänzt.

Langfristig auch Immobilien-Investments denkbar

Im Vordergrund steht dabei auch immer die Userfreundlichkeit: „Wenn man in Österreich zu den verfügbaren Brokern oder der eigenen Bank geht, ist die Infrastruktur sehr alt und es macht keinen Spaß, Aktien zu kaufen“, sagt Klanschek. „Wir wollen keine Crypto-Only-Investment-Plattform sein, sondern eine Investment-Plattform sein“.

Langfristig könnte die Produktpalette sogar noch deutlich erweitert werden – über Wertpapiere hinaus: „In Zukunft wollen wir zu einem Punkt kommen, dass man in alles, in das man investieren kann, auch bei uns investieren kann – selbst wenn es bisher vielleicht noch gar nicht geht“, sagt Klanschek. Das könnten beispielsweise Immobilien sein, Rechte oder Gemälde. Dabei gehe es nicht um eine einzelne Eigentumswohnung, die man aufteile: „Da wird man nie genug Liquidität haben, aber wenn man an große Projekte denkt, bei denen man 10.000 Wohnungen in ein Paket packt und handelbar macht, funktioniert das“. Vorerst habe man aber mit Aktien noch genug zu tun, sagte Klanschek weiter. In diesem Bereich würde noch „extrem coole Erweiterungen dazukommen“.

„Starkes Interesse, die Steuerthematik für Kunden so einfach wie möglich zu machen“

Auch andere Fragen aus der Community griffen die beiden CEOs auf – etwa warum bei „Bitpanda Stocks“ Kapitalertragssteuern auf Kursgewinne nicht automatisch ans Finanzamt abgeführt werden: „Wir sind da ans österreichische Steuersystem gebunden“, erläutert Klanschek. Derzeit könnten dies nur Banken machen. Man hoffe aber, dass man gesetzliche Änderungen erreiche könne. Bitpanda habe aber ein sehr starkes Interesse, die Steuerthematik für die Kunden so einfach wie möglich zu machen – beispielsweise über die Partnerschaft mit Blockpit, dessen Software Steuererklärungen für Krypto-Bestände weitgehend automatisiert.

„Günstiger kannst du nicht traden“

Auch zum Geschäftsmodell hinter „Bitpanda Stocks“ äußerten sich die beiden Bitpanda-Founder. Grundsätzlich gibt es keine Ordergebühren oder -provisionen. Um das Angebot zu finanzieren, nimmt Bitpanda aber einen Aufschlag auf den Spread vor – also der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, den das Unternehmen vom Handelspartner erhält. Dieser Aufschlag liegt tagsüber bei maximal 0,5 Prozent: „In der Realität sind es eher 0,1 Prozent. Günstiger kannst du nicht traden: Wenn du eine Apple-Aktie um 100 Euro tradest, zahlst du halt 10 Cent“, sagt Demuth.

Dass es sich dabei um versteckte Gebühren handeln würde, wie manchmal kritisch angemerkt wurde, lässt Demuth nicht gelten: „Wenn wir von der Demokratisierung des Finanzmarktes reden, dann muss jeder den gleichen Deal bekommen. Das geht nicht, wenn du eine Fixgebühr hast – auch wenn sie nur ein Euro ist. Du kannst keinen 100-Euro-Trade und erst recht keinen 50-Euro- oder 10-Euro-Trade machen, wenn du einen Euro Gebühr hast“. Man schließe damit wahnsinng viele Leute aus. Bitpanda habe im Hintergrund einen riesigen regulatorischen Apparat mit hohen Fixkosten. „Mit diesem sehr, sehr kleinen Spread funktioniert das nur, weil die Plattform mit 2,4 Mio. Kunden schon sehr groß ist. Ansonsten wäre das ein Riesen-Geldfresser“, sagt Demuth. Er sieht in diesem Modell die Zukunft und erwartet, dass es in den nächsten Jahren auch viele ältere Banken und Broker umsetzen werden.

„Wichtig, eine langfristige Anlagestrategie zu haben“

Im Angebot von „Bitpanda Stocks“ sind außerdem Sparpläne – die automatisiert langfristig orientiertes Investieren ermöglichen. Langfristiges Investieren ist auch ein Ansatz, den Demuth für sich selbst verfolgt: „Ich versuche eine langfristige Strategie zu entwickeln, die 10 bis 15 Jahre hält, und dann lass ich das einfach liegen“. Sparpläne würden da massiv helfen. „Wenn man sagt, man ist besonders smart, dann kann man auch spekulativer handeln“, führt der Bitpanda-CEO weiter aus. Aber man sollte sein Vermögen immer aufsplitten.

Es sei wichtig, dass man eine langfristige Strategie habe, ergänzt Klanschek. „Wenn man hart für sein Geld arbeitet, soll das 20 Jahren noch da sein und hoffentlich auch eine gute Rendite erwirtschaftet haben. Daher raten wir niemandem, mit einem größeren Prozentsatz seines Geldes wild herumzuspekulieren. Das ist ein Rezept für ein Desaster“, sagt der Bitpanda-Cofounder. Allerdings sei es auch spannend, Entwicklungen bei Aktien oder Coins zu verfolgen und darauf zu setzen. „Wir haben Kunden, die extrem gut mit dem Trading von News verdienen“, sagt Klanschek. Beides – sowohl eher kurzfristig orientiertes Trading als langfristiges Anlegen – seien valide Strategien.

Unabhängig von der konkreten Anlagestrategie ist es nach Ansicht von Demuth aber essentiell, sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen. „Du kannst das Geld nicht einfach auf der Bank liegen lassen, es gibt keine Zinsen mehr“. Deshalb werde das Thema „Personal Finance“ immer populärer – und mittlerweile gebe es auch die notwendigen Tools dafür. Bei Bitpanda wolle man aber diese nicht nur zu Verfügung stellen, sondern Wissen weitervermitteln, wie man sich eigene Strategien aufbauen kann: „Wir werden sehr viel in Content investieren und sehr viel im Bereich Education machen“, kündigt Demuth an.

Kritik an manchen Coronahilfen-Beziehern

Abschließend äußerte sich der Bitpanda-CEO auch zu einem aktuellem Thema, das zuletzt kontrovers diskutiert wurde – nämlich die Hilfszahlen für Startups in der Coronakrise. Weil Österreich entsprechende Zahlen in der EU-Transparenzdatenbank veröffentlichen musste, war in der Vorwoche bekannt geworden, dass mindestens 26 Startups Hilfsgelder von über 500.000 Euro erhalten hatten. Da auf der Liste auch manche Unternehmen standen, die in weiterer Folge recht gut aus der Krise kamen, gab es eine Diskussion über die Treffsicherheit des Instruments, die auch im brutkasten geführt wurde.

Für Demuth ist aber die Frage, ob das Instrument richtig gewählt wurde, nicht so sehr im Vordergrund: „Als Unternehmer hat man auch eine gewisse Veranwortung und ich muss nicht alles bis zum Letzten ausnutzen – schon gar nicht, wenn es um Hilfsgelder geht“. Bitpanda wäre es „im Traum nicht eingefallen“, solche Gelder zu beantragen. Man habe außerdem nie jemanden auf Kurzarbeit geschickt. Das Argument, dass die Unternehmen rechtlich eben Anspruch auf die Zahlungen hatten, überzeugt ihn nicht: „Auch wenn es vielleicht am Anfang nicht so gut aussah, aber wenn man dann im Nachhein eine x-fache Bewertung bekommen hat und im Geld schwimmt, dann sollten diejenigen drüber nachdenken, das wieder zurückzuzahlen oder an Unternehmen zu geben, die es wirklich brauchen“, sagt Demuth. Sich nur feiern zu lassen, sei opportunistisch.

Der gesamte Brutkasten-Finance-Talk mit Eric Demuth und Paul Klanschek von Bitpanda:


DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

Deine ungelesenen Artikel:
26.06.2025

StartUp Burgenland startet mit Batch 5: “In wenigen Monaten waren wir dort, wofür wir alleine ein Jahr gebraucht hätten“

Ein klares “Ja” geben die sechs teilnehmenden Startups dem StartUp Burgenland Accelerator, der erst kürzlich in seine fünfte Runde gestartet ist. Warum sich die Teilnahme lohnt und wie Top-Leute an Top-Leute vermitteln? Wir haben bei den Startups von Batch 5 nachgefragt.
/artikel/startup-burgenland-startet-mit-batch-5-in-wenigen-monaten-waren-wir-dort-wofuer-wir-alleine-ein-jahr-gebraucht-haetten
26.06.2025

StartUp Burgenland startet mit Batch 5: “In wenigen Monaten waren wir dort, wofür wir alleine ein Jahr gebraucht hätten“

Ein klares “Ja” geben die sechs teilnehmenden Startups dem StartUp Burgenland Accelerator, der erst kürzlich in seine fünfte Runde gestartet ist. Warum sich die Teilnahme lohnt und wie Top-Leute an Top-Leute vermitteln? Wir haben bei den Startups von Batch 5 nachgefragt.
/artikel/startup-burgenland-startet-mit-batch-5-in-wenigen-monaten-waren-wir-dort-wofuer-wir-alleine-ein-jahr-gebraucht-haetten
Das Team von StartUp Burgenland am Abend der StartUp Lounge im Wiener Filmquartier (c) Maze&Friends

“In wenigen Monaten waren wir dort, wofür wir alleine ein Jahr gebraucht hätten.” Mehr Beweise braucht es nicht, um zu wissen, was StartUp Burgenland bietet: Know-how, Kunden, Kapital und das richtige Maß an Acceleration.

Dass die Initiative nicht nur Startups in ihrem Wachstum stärkt, sondern auch den regionalen Wirtschaftsraum beflügelt, zeigen mehrere aktuelle Erhebungen:

Eine davon ist der im vergangenen Mai erschienene Austrian Startup Monitor. Obwohl das Jahr 2024 gesamtwirtschaftlich durchwachsen war, verzeichnet das Burgenland erfreuliche Ergebnisse: Die Zahl der dort registrierten Startups hat sich von 2021 auf 2024 mehr als verdoppelt – und ist konkret von 39 auf 88 Startups gestiegen.

Damit erhöhte sich der Startup-Anteil an der österreichweiten Gesamtzahl auf 2,4 Prozent. Besonders dynamisch entwickelt sich der burgenländische Wirtschaftsraum in den Bereichen Gesundheit, Pflege, erneuerbare Energie sowie Landwirtschaft und Ernährung. Diese Themen stehen auch in der FTI-Strategie Burgenland 2030 im Mittelpunkt.

Mehr Startups gründen im Burgenland

Das ist gerade in Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen erfreulich. Denn die bundesweite Geschäftslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Nur 39 Prozent aller heimischen Startups sind der Meinung, dass die Geschäftsbedingungen gut oder sogar sehr gut sind. 2023 waren es noch 41 Prozent. Auch das Finanzierungsumfeld wird von vielen als herausfordernd eingeschätzt.

Die positive Wirtschaftsentwicklung im Burgenland zeigt hingegen, wie sich gezielte Förderungen auf die Entwicklung eines Standortes auswirken – auch abseits des urbanen Raumes. Während es im Burgenland zu einem deutlichen Aufschwung der Gründungsaktivität kam, stagnierte in anderen Bundesländern die Zahl der Neugründungen oder es wurde ein Rückgang verzeichnet – so zum Beispiel in Wien.

95 Prozent empfehlen StartUp Burgenland weiter

Als Initiative der Wirtschaftsagentur Burgenland ist das Programm nun in seine fünfte Runde gestartet – und hat neue Startups an Bord, die den Wirtschaftsraum mit Innovationen bereichern.

Mit Erfolg: Eine interne Umfrage hat ergeben, dass rund 95 Prozent der StartUp-Burgenland-Alumni das Programm weiterempfehlen. Und das nicht nur aus einem Grund. Wir haben mit den sechs aktuell teilnehmenden Startups gesprochen und nachgefragt, warum sich der Accelerator als optimales Sprungbrett in den Markt eignet.

Diese sechs Startups starten im fünften Accelerator durch

Balmung: “Die Unterstützung bleibt auch über Programmende hinaus bestehen”

CEO Armin Dax-Sinkovits, Gründer von Balmung, und sein Team. | Foto: Balmung

“In kompakten Workshops haben wir unser Geschäftsmodell geschärft, parallel dazu auch schon Pilotkunden vermittelt bekommen”, erzählt Armin Dax-Sinkovits, Gründer des Startups Balmung, im Gespräch mit brutkasten.

Das KI-Startup mit einem Sitz in Oberwart will KMU bei der Bewältigung bürokratischer Aufgaben unterstützen und verspricht, diesen mehr als zwei Drittel der Büroarbeit zu ersparen. Konkret bündelt die browserbasierte Plattform Aufgabenverwaltung, Einkauf und Lager, CRM, Buchhaltung, Registrierkassa und Zeiterfassung und automatisiert dabei mittels einer trainierten KI-Engine „bis zu 70 Prozent der Routineprozesse“.

Für Gründer Armin Dax-Sinkovits ist der Accelerator in erster Linie deshalb ein Gewinn, weil er sehr praxisnah ansetzt. “Auch der direkte Kontakt zu Investor:innen hat uns neue Erkenntnisse zu unserer Positionierung gebracht”, so der Gründer. “Kurz gesagt: Das Programm hat uns in wenigen Monaten dorthin gebracht, wo wir alleine vermutlich ein Jahr gebraucht hätten.”

Gearbeitet wird in einer kleinen Kohorte, erzählt Dax-Sinkovits. Das Programm bietet indes “Zugang zu einem Netzwerk von Entscheider:innen, das man in einem größeren Ökosystem mit viel mehr Aufwand aufbauen könnte. Einmal Teil dieses Netzwerks, bleibt die Unterstützung auch über Programmende hinaus bestehen”, meint Dax-Sinkovits. “Das ist im Alltag oft mehr Wert als jeder Workshop.”

Mindset Technologies: “Über Top-Leute findet man Top-Leute”

Aladar Tepelea, CFO, CGO & Co-Founder und Christian Kusmitsch, CEO & Co-Founder | Foto: Mindset Technologies

“Der Accelerator hilft uns enorm bei Dingen, die wir ansonsten immer wieder aufschieben würden”, sagt Christian Kusmitsch, Gründer und Geschäftsführer von Mindset Technologies.

Gerade im Bereich der Pressearbeit sei das Programm eine große Hilfe, so der Gründer – die Besucherzahlen der Web- und LinkedIn-Seite seien gestiegen: “Hilfe gab es vor allem bei Tasks wie dem Schreiben von Pressetexten, einer guten Sales-Planung oder dem digitalen Hacking.”

Warum auch andere Startups den Sprung ins Burgenland wagen sollten, liegt für Kusmitsch auf der Hand: “Sowohl Leitung als auch Coaches und Mentoren sind top. Über Top-Leute findet man andere Top-Leute, so funktioniert das.”

Das Startup Mindset Technologies, das seine Entwicklung am Standort Großhöflein betreibt, hat sich zunächst auf die Pilot:innenausbildung spezialisiert. Die Software des Unternehmens analysiert die Augenbewegungen der Pilot:innen und soll so Rückschlüsse auf die kognitive Belastung in unterschiedlichen Situationen liefern. Ziel ist es, das Training mit den Erkenntnissen noch besser, zielgerichteter und effizienter zu gestalten.

yooy: “Ein echter Mehrwert für unsere nächsten Schritte”

Founder & Co-Founder von yooy: Patrick Preissl und Boris Preissl | Foto: yooy

Auch das Startup yooy sieht den Accelerator als Sprungbrett in den Markt, wie Gründer Patrick Preissl erzählt: “Als Gründer:in hat man meist begrenzte Ressourcen – umso wichtiger ist es, den Fokus zu behalten und die richtigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt zu setzen. Der StartUp Burgenland Accelerator bietet genau dafür die ideale Grundlage: individuelle Betreuung, praxisnahe Coachings, wertvolle Kontakte zu Netzwerken und Förderstellen sowie konkrete Maßnahmen, die direkt in die Umsetzung führen.“

Das in Parndorf sitzende Startup verspricht Kund:innen, ihre Brillenfassung selbst designen zu können. Das passiere „nicht nur einfach durch die Wahl und Konfiguration vorgefertigter Modelle, sondern durch die wirklich freie Gestaltung der Brillenform.”

Den Accelerator bezeichnet Gründer Preissl außerdem als “passgenau und sehr hands-on”: “Alles ist auf die Bedürfnisse der teilnehmenden Startups abgestimmt. Der Accelerator ermöglicht uns den offenen Austausch mit erfahrenen Expert:innen aus unterschiedlichsten Bereichen. Diese Perspektiven helfen uns, unseren Fokus zu schärfen, Prioritäten zu setzen und strategische Entscheidungen mit mehr Klarheit zu treffen – ein echter Mehrwert für die nächsten Schritte, die wir vor uns haben.”

Terra Green: “Das sind Leute, die auch im Silicon Valley einen Namen haben”

Markus Derler, Geschäftsführer von Terra Green | Foto: Terra Green

“Das Netzwerk, die Hilfe beim Marketing, die richtigen Leute. Alles ist branchentechnisch abgestimmt. Das sind wirklich Leute, die eine Ahnung haben, die tagtäglich mit Startups konfrontiert sind”, meint Markus Derler, Gründer des Startups Terra Green.

Mit Sitz in Markt Allhau will Terra Green ein nachhaltiges Ersatzprodukt zum bekanntlich aus Umweltsicht problematischen Torf etablieren. Das Unternehmen produziert ein Pflanzsubstrat, das zu einem großen Teil aus vergorenen Biertreber besteht – einem wenig genutzten Nebenprodukt der Bierherstellung.

Für Markus Derler zeichnet sich der Accelerator außerdem durch die “Top-Professionisten aus”, die den teilnehmenden Startups zum Coaching bereit stehen: “Ich hab selbst mehrere Unternehmen und habe von den Mentor:innen enorm viel lernen können. Das sind Leute, die auch im Silicon Valley einen Namen haben und wissen, wie es geht.”

Voltalux: “Individuelle Beratung und ein tolles Networking-Angebot”

Florian Gajdusek und Maximilian Reimann-Gajdusek | Foto: Voltalux

“Wir bekommen individuelle Betreuung und ein tolles Networking-Angebot – darunter Kontakte zur Politik, zu den Medien und zu Kooperationspartner:innen.” Das meint Maximilian Reimann-Gajdusek, Gründer des Startups Voltalux. “Die Mentoren gehen individuell auf den Status und das Know-how jedes Teams ein.”

Mit Sitz in St. Margarethen vernetzt Voltalux über seine Plattform zertifizierte Photovoltaik-Fachbetriebe mit Kund:innen. Seit dem Start im Oktober 2024 konnten laut Startup bereits mehr als 1.300 verifizierte Projektanfragen von Kund:innen an die zertifizierten Partnerbetriebe vermittelt werden.

BeResilient: “Der Accelerator bietet optimale Vernetzung”

Vera Amtmann, Gründerin von BeResilient | Foto: BeResilient

Last but not least: Das Startup BeResilient mit seiner Marke BeanSaver: Mit seinem Premium-Gartendünger aus Kaffeesatz schaffte es das Golser Startup BeResilient unter anderem in die Regale sämtlicher Interspar-Filialen. Die Marke BeanSaver wird zudem unter anderem vom Gartenfachmarkt Starkl vertrieben. Auch für die Rohstoffbeschaffung arbeitet das Startup mit großen Unternehmen zusammen.

Vera Amtmann, Gründerin von BeResilient, empfiehlt die Teilnahme am Accelerator: “StartUp Burgenland bietet uns eine optimale Möglichkeit, uns zu vernetzen – nicht nur mit Startups, sondern mit Unternehmen und potenziellen Kunden im Burgenland und darüber hinaus.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitpanda: „Wollen alle handelbaren Wertpapiere auf unsere Plattform bringen“