14.06.2021

Bitpanda schickt (fast) alle Mitarbeiter eine Woche gleichzeitig auf Urlaub

Betriebsferien im Digital-Unicorn: Bitpanda will durch kollektive zusätzliche freie Tage für möglichst viel Entspannung sorgen.
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die Bitpanda-Cofounder Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth - Betriebsferien
Die Bitpanda-Cofounder Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth | © Bitpanda

Es ist ein Konzept, das man in den vergangenen Jahren immer seltener sieht: Betriebsferien. Die wenigsten Unternehmen können oder wollen sich den kollektiven Urlaub für die Belegschaft leisten. Umso erstaunlicher ist es, wenn ein Digital-Unicorn das alte Modell aufgreift: Bitpanda kündigte nun an, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (fast) geschlossen für eine Woche (bezahlt) frei zu geben – zusätzlich zum regulären Urlaubsanspruch. Natürlich bleiben einige wenige zurück, um den regulären Betrieb aufrechtzuerhalten. Diese können sich dann aussuchen, wann sie ihre zusätzliche Urlaubswoche in Anspruch nehmen.

“Hyperwachstum ist überaus spannend. Wir beobachten jedoch häufig, dass Unternehmen, die plötzlich enormen Erfolg verbuchen, ihren Fokus primär auf die modernsten und größten technischen Innovationen, Produkt-Launches und positive Finanztrends legen”, schreibt Co-Founder Eric Demuth in einem Blog-Eintrag dazu, “Oft wird leider die Triebkraft hinter so einem enormen Wachstum vergessen – Menschen. Teams arbeiten unermüdlich rund um die Uhr”. Das habe sich durch Corona und das neue hybride Arbeiten sogar noch verstärkt. “Ein Laptop mag sich zwar einfach ausschalten lassen, als dauerpräsenter Begleiter in den eigenen vier Wänden ist es jedoch nicht immer einfach, das auch wirklich zu tun”, so Demuth.

Bitpanda-Betriebsferien gegen “fehlende Courage, mal alles stehen zu lassen und wirklich herunterzukommen”

Mit der zusätzlichen Urlaubswoche wolle man ein “richtiges Exempel statuieren”. Es gehe dabei um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Teammitglieder. “Hingabe, harte Arbeit und Durchhaltevermögen sind die Superkräfte, die für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich sind und es ist unsere Aufgabe, diese zu wahren. Wir alle kennen sie: Diese ‘Zoom- (oder Slack-)Müdigkeit’, die fehlende Courage, mal alles stehen zu lassen und wirklich herunterzukommen; wir spüren, wie die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben immer unklarer werden”, schreibt der CEO. Mit dem kollektiven Urlaub wolle man allen die Chance geben, “sich eine Woche lang vollkommen auf sich und ihr privates Umfeld zu konzentrieren”. “Dadurch, dass jeder offline ist, wird der Stress durch einen überlaufenden Posteingang sowie der unterbewusste Druck, dennoch immer verfüg- und erreichbar zu sein, entschärft”, so Demuth.

Disclaimer: Die Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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