10.05.2022

Bitcoin-Kurssturz – Warum jetzt harte Jahre auf die Kryptowelt zukommen

Der Bitcoin-Kurs fällt und beweist damit erneut, dass wir uns nach wie vor im Kryptowinter befinden. Der brutkasten hat mit zwei Experten gesprochen, die die aktuellen Entwicklungen erklären.
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Der fallende Bitcoin-Kurs prägt die Stimmung am Markt. Matthias Reder und CryptoRobby erklären im Gespräch mit dem brutkasten die aktuellen Entwicklungen © BillionPhotos.com / Adobe Stock
Der fallende Bitcoin-Kurs prägt die Stimmung am Markt. Matthias Reder und CryptoRobby erklären im Gespräch mit dem brutkasten die aktuellen Entwicklungen © BillionPhotos.com / Adobe Stock

Mit Blick auf den aktuellen Bitcoin-Kurs sprechen viele Menschen inzwischen von einem regelrechten Kurssturz. Das spiegelt sich auch in der Marktstimmung wider – der Fear and Greed Index, der die Stimmung am Bitcoin-Markt misst, steht aktuell auf “extreme Furcht”. In der jüngsten Folge “Late Night Bitcoin” mit brutkasten-Kolumnist Niko Jilch und Original Bitcoin Artist Bluma Berlin, wird unter anderem genau dieses Phänomen besprochen und dabei erklärt, was dieser Index in der heutigen Zeit gegenüber der Stimmung vor einem Jahr aussagt. Heute befinden wir uns also im Kryptowinter. Das wissen auch Matthias Reder von Coinfinity und Robert “CryptoRobby” Schwertner. Die beiden Experten haben mit dem brutkasten ihre Einschätzung zur aktuellen Entwicklung des Bitcoin-Kurses geteilt.

Positive Meldungen über Bitcoin gehen scheinbar unter

Matthias Reder erkennt zunächst ein klares Muster in der generellen Debatte um den Bitcoin-Kurs. “Je schlechter sich der Kurs entwickelt, desto düsterer werden die Prognosen und Nachrichtenartikel. Wie heißt es so schön: der Kurs macht die News und nicht umgekehrt”, meint der Bitcoin-Experte. Dabei hätten in den letzten Wochen die positiven Meldungen rund um die erste aller Kryptowährungen gegenüber den negativen Meldungen sogar überwogen, so Reder. Hier spricht er von Nachrichten wie jenen über mehr Länder, die Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptieren wollen, die inzwischen mehr als 80 Millionen Menschen weltweit, die Zugang zum Bitcoin-Lightning-Netzwerk hätten (gegenüber 100.000 Menschen im Vorjahr) oder das steigende Interesse großer Unternehmen, die sich aktiv für Kryptowährungen interessieren.

Auch Krypto-Experte Robert Schwertner, besser bekannt als CryptoRobby, verweist auf die positiven Meldungen der letzten Wochen und bemerkt, dass solche untergehen würden, sobald Marktteilnehmer:innen voller Angst sind. “Ein Zeichen für einen jungen volatilen Markt: Entweder total überhitzt und von Influencer:innen hochgepumpt, oder wie jetzt: überverkauft, trotz ausgezeichneter langfristiger Aussichten und guten News,” so der Experte. In solchen Phasen plädiere er dafür, einen kühlen Kopf zu bewahren. 

Krypto-Wale und Großinvestor:innen würden aktuell sehr selektiv einkaufen, erklärt CryptoRobby – coin picking könne sich seiner Meinung nach durchaus auszahlen. “Man muss sich fragen, welche Projekte bestehen bleiben. Ich selbst, sehe mir derzeit beispielsweise Smart-Contract-Blockchains genauer an, denn diese helfen dabei, das Web3 mit aufzubauen, das in drei bis fünf Jahren umgesetzt wird.”

Drei Gründe für den Bitcoin-Kurssturz

  1. Korrelation zwischen Bitcoin und Tech-Aktien
  2. Zinspolitik der Fed
  3. Bitcoin-Halfing

Für den fallenden Bitcoin-Kurs bietet Matthias Reder eine erste Erklärung. Vor allem seit Jahresbeginn verzeichne sich nämlich eine positive Korrelation zwischen Bitcoin und Tech-Aktien bzw. dem amerikanischen Nasdaq. Im Zuge der Zinswende in den USA seien an der Aktienbörse liquide Mittel abgezogen worden. “Da Tech-Investoren auch stark Bitcoin-affin sind, sehen wir dies auch im Bitcoin-Markt. Mehr Verkäufer:innen als Käufer:innen bedeuten nun mal fallende Kurse”, erklärt Reder. CryptoRobby nennt ebenfalls die Zinserhöhung der US-Fed und die Korrelation mit Tech-Aktien als Gründe für die aktuellen Entwicklungen von Bitcoin. Dem fügt er hinzu, dass speziell die Tech-Aktien aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges unter Druck geraten seien. Dieser Absturz der Technologie-Werte habe Kryptowährungen mitgerissen und die Unruhe an Aktienmärkten bleibe bestehen.

Als dritten Grund nennt CryptoRobby zudem den Bitcoin-Zyklus, der sich auf alle Kryptowährungen auswirken würde. “Alle vier Jahre kommt es zum sogenannten “Halfing”, also der Halbierung der Bezahlung von Minern. Damit bekommt Bitcoin zwar neuen Aufschwung, das nächste Halfing findet allerdings erst wieder im Jahr 2024 statt. Ein ‘bullisher’ Markt wäre daher im Moment geradezu unlogisch”, erklärt der Experte.

“Ein bis zwei schwierige Jahre stehen den Kryptowährungen bevor”

Im Großen und Ganzen sei es also verständlich, dass bei diesem Preisverfall von Bitcoin und Co die Nerven blank liegen. Ein Ende des Kryptowinters sei derzeit nicht in Sicht, vielmehr sei das Gegenteil der Fall: “Es wird holprig weitergehen. Ein bis zwei schwierige Jahre stehen den Kryptowährungen bevor”, meint CryptoRobby abschließend. Matthias Reder zeigt sich in seiner Prognose wiederum etwas optimistischer. Sein Fazit lautet: “Digitales Gold ist Bitcoin noch nicht, aber die Richtung stimmt. Kommt Zeit, überwiegen die Netzwerkeffekte und die Vorteile von Bitcoin gegenüber Gold.”

Late Night Bitcoin mit Niko Jilch und Bluma Berlin

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“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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