19.11.2020

Bitcoin-Kurs im Höhenflug: Platzt bald die Blase?

Der Bitcoin-Kurs bewegt sich im November 2020 in Richtung Allzeithoch. Was sind die Gründe dafür? Und sind das Anzeichen einer Blase? Eine Analyse von Wolfgang Fallmann.
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Der Bitcoin-Kurs bewegt sich im November 2020 in Richtung Rekordhoch. Anzeichen einer Blase?
Der Bitcoin-Kurs bewegt sich im November 2020 in Richtung Rekordhoch. Anzeichen einer Blase? (c) beigestellt/Adobe Stock/grape_vein

Der Bitcoin-Kurs ist in einem starken Aufwärtstrend und kratzte an der Marke von 18.000 USD pro BTC. Bei gleichbleibendem Wachstum würde der Kurs Anfang Dezember den absoluten Kurshöhepunkt von 19.890 USD vom 17. Dezember 2017 erreichen. Was sind die Gründe dafür? Und sehen wir schon Anzeichen einer Blase?

Gründe für den steigenden Bitcoin-Kurs

Die US-Präsidenten Wahl, die Zentralbankpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (FED) führten zu einer Abschwächung des US-Dollars. Der Wert des US-Dollars kann über den US-Dollar Index gemessen werden. Der Index vergleicht den US-Dollar mit einem Korb aus Fremdwährungen und gibt somit einen Wert für die Stärke des US-Dollars an.

Im März dieses Jahrs lag dieser Wert bei knapp 103; aktuell notiert der Index bei ungefähr 92. Das entspricht einem Wertverlust von ca. 10%. Ein schwacher US-Dollar führt aber dazu, dass spekulative Anlageklassen an Wert zunehmen, was wir bei Kryptowährungen oder dem S&P 500 sehen können. Zusätzlich zu sehen ist, dass sich Gold seit August diesen Jahres in einem Abwärtstrend befindet. Das bedeutet, dass Gelder aus dem sicheren Hafen Gold hinüber in Richtung der spekulativen Anlageklassen fließen.

Woher kommt das Geld, das in Bitcoin fließt?

Es gibt viele Marktteilnehmer, die Einfluss auf den Bitcoin Preis nehmen. Die größten Marktteilnehmer sind die kleinen Spekulanten, die institutionellen Fondsmanager und die großen Spekulanten, die mit gehebelten Produkten spekulativ handeln. Wie wir aus den Medien in letzter Zeit mitbekommen haben, investierten immer mehr institutionelle Fondsmanager in Bitcoin. Die amerikanische Aufsichtsbehörde der Futures- und Optionsmärkte (CFTC) veröffentlicht wöchentlich einen Bericht darüber, wie die oben genannten Marktteilnehmer positioniert sind. Aus diesem Bericht geht ebenfalls hervor, dass die institutionellen Anleger zunehmend Bitcoin kaufen.

Die Marktkapitalisierung von Tether, dem größten Stablecoin in der Krypto-Welt, steigt unermüdlich an. Das bedeutet, dass Fiat Geld wie beispielsweise US-Dollar oder Euro in Tether umgetauscht werden, nur um damit in Bitcoin oder andere Kryptowährungen zu investieren.

Der Bitcoin Dominance Index (kurz: Bitcoin Dominanz) ist eine Metrik, die ein Gefühl für den Wert von Bitcoin im Verhältnis zum Gesamtmarkt für Krypto-Währungen vermittelt. Dieser Index misst die Marktkapitalisierung von Bitcoin im Vergleich zum Gesamtmarkt für diese digitalen Vermögenswerte. Seit September sehen wir einen steilen Anstieg der Bitcoin Dominanz und das bedeutet, dass Geld aus den anderen Kryptowährungen in Richtung Bitcoin fließt.

Sind wir in einer Bitcoin-Blase?

Der Fear & Greed Index misst die Stimmung am Markt. Er gibt Auskunft darüber, ob die Marktteilnehmer Angst haben und Bitcoin verkaufen oder gierig sind und Bitcoin einkaufen. Aktuell steht der Index auf dem Jahreshoch. Die Stimmung ist also getrieben von Gier. Große Gier ist immer ein Zeichen dafür, dass sich der Markt in einem überhitzten Zustand befindet.

Technische Trader orientieren sich an sogenannten Oszillatoren. Das sind Indikatoren, die zwischen 0 und 100 schwanken und anzeigen, ob ein Markt übergekauft bzw. überhitzt oder überverkauft ist. Bei einem übergekauften Markt steht der Indikator nahe bei 100 und es wird – aus technischer Sicht – eine Korrektur erwartet. Auf der anderen Seite kann das einfach nur bedeuten, dass sich der Markt in einem starken Aufwärtstrend befindet. Der Indikator ist dann auch im übergekauften Bereich und kann dort auch länger verweilen.

Zeichen dafür, dass sich ein Markt in einer Blase befindet sind sehr schneller Preisanstiege ohne Rücksetzer, immer größer werdende tägliche Kurszunahmen, maximal investierte kleine Spekulanten, immer neue Kurshöhen, zunehmende Medienberichte und ein maximales Google Suchvolumen nach Bitcoin. Diese Punkte haben wir bis jetzt jedoch noch nicht erreicht.

Was steht uns noch bevor?

Der große Hype in 2017 wurde durch die kleinen Spekulanten getrieben. Die institutionellen Anleger hielten sich damals noch zurück. Diesmal ist es anders. Wenn wir uns wieder den Report der vorher erwähnten Futures Aufsichtsbehörde ansehen, dann bemerken wir, das die kleinen Spekulanten nur sehr wenig investiert sind. Der aktuelle Aufwärtstrend ist also vorwiegend durch die institutionellen Käufer hervorgerufen worden.

Das typische Verhalten der kleinen Spekulanten ist, dass sie auf steigende Kurse aufspringen und oft erst einsteigen, wenn der Kurs sich schon weit nach oben bewegt hat. Es macht den Anschein, dass dieser Punkt noch nicht erreicht wurde und möglicherweise erst eintritt, wenn der Kurs das Allzeithoch überschreiten wird. Sollten die kleinen Spekulanten dann einsteigen, ist mit einem weiteren Kurswachstum zu rechnen, was allmählich zu einer Blase führen kann.

Fazit

Technisch gesehen befindet sich der Markt in einem überhitzen Zustand, der schwache US Dollar, Abwanderung aus dem sicheren Gold und der Zufluss von institutionellem Geldern führen zum aktuellen Bitcoin-Bullenmarkt. Die kleinen Spekulanten stehen noch am Rand und sehen zu, wie der Kurs neue Höhen erreicht. Wenn sie dann endlich einsteigen wird es zu weiterem Kurswachstum kommen und womöglich in einer Blase enden wie schon so oft zuvor.

Über den Autor

Wolfgang Fallmann ist Autor von „Krypto Investor Mindset“ und Bitcoin Analyst. In seinen wöchentlich erscheinendem „Bitcoin Insider Report“ analysiert er den Markt, die Positionierung der Marktteilnehmer und angrenzende Märkte um Tradern und Investoren dabei zu helfen optimale Investitionsentscheidungen zu treffen.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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Bitcoin-Kurs im Höhenflug: Platzt bald die Blase?

  • Der Bitcoin-Kurs ist in einem starken Aufwärtstrend und kratzte an der Marke von 18.000 USD pro BTC.
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  • Die größten Marktteilnehmer sind die kleinen Spekulanten, die institutionellen Fondsmanager und die großen Spekulanten, die mit gehebelten Produkten spekulativ handeln.
  • Technisch gesehen befindet sich der Markt in einem überhitzen Zustand, der schwache US Dollar, Abwanderung aus dem sicheren Gold und der Zufluss von institutionellem Geldern führen zum aktuellen Bitcoin-Bullenmarkt.
  • Die kleinen Spekulanten stehen noch am Rand und sehen zu, wie der Kurs neue Höhen erreicht.

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