16.05.2022

Bird und Lime zeigen nun mit AR, wo man E-Scooter abstellen darf

Die beiden US-E-Scooter-Riesen Bird und Lime starten fast zeitgleich gleichartige neue Features, die auf der selben Google-API basieren.
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Bird und Lime führen AR-Park-Funktion ein
So sieht das AR-Bild bei Bird aus | (c) Bird

Seit Jahren sind vielen Menschen und vor allem auch städtischen Verwaltungen falsch abgestellte E-Scooter ein Dorn im Auge. Die Anbieter sind daher seit längerem darum bemüht, ihre Kund:innen dazu zu bringen, die Roller nach der Fahrt ordnungsgemäß zu positionieren. Die beiden großen US-Player Bird und Lime bringen nun fast zeitgleich ein neues Feature, bei dem Augmented Reality genutzt wird, um Nutzer:innen genau zu zeigen, wo geparkt werden darf und wo nicht.

Bird VPS gegen Lime VPS

Bei Bird heißt das System Visual Parking System, bei Lime heißt es Visual Positioning Service – beide werden mit VPS abgekürzt. Und beide basieren auf der selben Google-Schnittstelle, der ARCore Geospatial API. In einer Aussendung von Bird heißt es dazu: “Die Technologie ermöglicht es, geparkte Scooter punktgenau zu lokalisieren, indem jahrelanges Google 3D-Scanning, Augmented Reality (AR) Technologie und Google Street View-Daten aus aller Welt genutzt werden”.

(c) Bird

Umgebung scannen mit dem Smartphone

Das neue System ist in der App intergriert. Beim Beenden der Fahrt wird man aufgefordert, die Umgebung mit der Smartphone-Kamera zu scannen, woraufhin eine Analyse durch das Google-System erfolgt. Dann stellt das System sicher, dass der Roller auch wirklich richtig abgestellt wurde: “Nach Abschluss des Echtzeit-Scans erlaubt Bird VPS dem Fahrer entweder, seine Fahrt zu beenden und zu parken, wenn der Scan die städtischen Parkanforderungen erfüllt, oder er wird an einen anderen Ort geleitet, um sein Fahrzeug ordnungsgemäß zu parken”, heißt es in der Aussendung.

Wien noch nicht unter Test-Städten

Bird testet das System derzeit in mehreren der rund 400 Städte, in denen es das E-Scooter-Service gibt, darunter in New York, San Francisco, San Diego und Düsseldorf. Wien soll laut der Aussendung “in nächster Zukunft” folgen. Lime testet sein VPS laut dem US-Magazin TechCrunch aktuell in London, Paris, Tel Aviv, Madrid, San Diego und Bordeaux.

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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