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Die Zeit des E-Scooter-Hypes, in der die Startups in der Branche nur so aus dem Boden schossen, ist schon länger vorbei. Und eines jener Unternehmen, die damals am höchsten auf der Hype-Welle surften, sieht sich immer stärker dazu gezwungen, zurückzubauen. Bird brauchte 2017/2018 gerade einmal 13 Monate von der Gründung zur Milliardenbewertung, und galt damit als “schnellstes Unicorn aller Zeiten” (worüber sich jedoch hervorragend streiten lässt). Schon 2019 agierten die Investoren wieder etwas verhaltener. Wegen der Coronakrise folgte dann 2020 erstmals eine Massenkündigung, in der mehr als 400 Personen via Zoom rausgeworfen wurden. Diesen Sommer gab es wegen der VC-Krise neuerlich eine Massenkündigung.
Komplett-Rückzug aus 3 Märkten, Reduktion in “mehreren Dutzend” weiteren
Nun gab Bird in einer Aussendung bekannt, sich aus den drei Märkten Deutschland, Schweden und Norwegen komplett zurückziehen zu wollen. Zudem wolle man “den Betrieb in mehreren Dutzend weiteren, hauptsächlich kleinen bis mittelgroßen Märkten in den USA und der EMEA-Region zurückschrauben”. Auch Mitarbeiter:innen und Vetragspartner in Europa seien von der Kürzung betroffen, heißt es vom Unternehmen.
Österreich nicht von Bird-Rückzug betroffen
Österreich bzw. Wien sind von dieser Reduktion nicht betroffen, wie Bird in einem Statement mitteilte: “Wir möchten unser Engagement und unseren Fokus auf den Betrieb und die Aufrechterhaltung nachhaltiger, sicherer und moderner Mikromobilitätsdienste in Österreich bekräftigen”, heißt es vom E-Scooter-Unternehmen.
Bird will kurzfristig “vollständig selbsttragenden Betrieb” erreichen
Die Erklärung für den Schritt in der Aussendung: “Kurzfristig haben die derzeitigen makroökonomischen Bedingungen jedoch ein Umfeld geschaffen, das uns dazu zwingt, unsere finanzielle Disziplin zu erhöhen und klar zu unterscheiden zwischen Märkten, in denen wir kurzfristig einen Weg zu einem vollständig selbsttragenden Betrieb sehen, und solchen, die uns als längerfristige, risikoreichere Investitionen erscheinen”. Langfristig erwarte man weiterhin, dass sich der Weltmarkt für E-Scooter-Verleih noch vervielfachen werde.
Indirekte Kritik an Ländern und Städten
Zudem äußert Bird indirekt Kritik an einigen Ländern und Städten: “Diese Entscheidung wird es uns ermöglichen, uns verstärkt auf Städte und Länder zu konzentrieren, die in Europa, den USA und dem Rest der Welt den richtigen Rechtsrahmen und das richtige Geschäftsumfeld geschaffen haben. Unser Engagement für diese mehreren hundert Städte und die Millionen von Fahrgästen, die wir bedienen, wird dadurch nur noch verstärkt”.