23.05.2023

BioCraft: US-Laborfleisch-Tierfutter-Startup holt Wiener Gründerin als Chief Product Officer

BioCraft (ehem. Because Animals) holt Revo Foods-Mitgründerin Theresa Rothenbücher ins Management und baut den F&E-Standort Wien aus.
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Theresa Rothebücher (m.) wird als CPO Teil des BioCraft-Management-Teams rund um Gründerin Shannon Falconer (3. v.l.) | (c) BioCraft
Theresa Rothebücher (m.) wird als CPO Teil des BioCraft-Management-Teams rund um Gründerin Shannon Falconer (3. v.l.) | (c) BioCraft

Was ist die optimale Nahrung für Katzen? Natürlich Mäuse, meint man beim US-Startup BioCraft. Denn schließlich ist die Verdauung der Tiere evolutionär genau darauf ausgerichtet. Aus nahvollziehbaren Gründen kommen die kleinen Nager aber nicht für die konventionelle Katzenfutterproduktion infrage. Das US-Unternehmen macht dennoch Katzenfutter aus Mäusefleisch. Es züchtet dieses nämlich im Bioreaktor.

Tierfutter ohne Tierleid

Bis vor kurzem hieß BioCraft “Because Animals” – der brutkasten berichtete bereits einmal. Der alte Name sagt bereits einiges aus: Ziel des Unternehmens ist es, Tierfutter herzustellen, das nicht auf der anderen Seite der Nahrungskette Tierleid verursacht. Das 2016 gegründete Startup bot daher auch pflanzenbasierte Tiernahrung an. Diese Produktlinie gab man nun aber auf. Mit dem Rebranding wird der Fokus geschärft: Fortan konzentriert das Startup sich zur Gänze auf Laborfleisch (bzw. in der Unternehmens-Diktion “biocrafted meat”) und will dieses über ein B2B-Modell an Tierfutter-Produzenten verkaufen.

Fleisch aus dem Bioreaktor hat bereits gewohnte Brei-Konsistenz

Im Vergleich zu Startups, die an Laborfleisch für den menschlichen Verzehr arbeiten, hat BioCraft einen Vorteil: Die Konsistenz des Fleischs aus dem Biorektor entspricht bereits in etwa jener des Breis, der für herkömmliches Tierfutter genutzt wird. Aus diesem wird sowohl Dosen- als auch Trockennahrung gemacht. Produzenten könnten also ohne große Umstellung umsteigen, argumentiert man beim Unternehmen. Übrigens will das Startup nicht nur Fleisch von Mäusen, sondern auch von anderen Tieren im Labor kultivieren.

Neue Herstellungsmethode – gewohnte Brei-Konsistenz | (c) BioCraft

Revo Foods-Mitgründerin Theresa Rothenbücher wird CSO bei BioCraft

Mit der Schärfung der Unternehmens-Linie kommt bei BioCraft auch eine Aufwertung des erst kürzlich gestarteten Standorts in Wien, für den eine eigene GmbH gegründet wurde. Hier befindet sich nun die F&E-Abteilung mit mehreren Stammzellen-Forscher:innen. Und zwar unter der Leitung einer bekannten Wiener Gründerin: Theresa Rothenbücher. Sie verließ (laut LinkedIn-Profil) im Februar das Vegan-Lachs-Startup Revo Foods, das sie 2020 mitgegründet hatte und wo sie als Chief Scientific Officer (CSO) fungierte. Bei BioCraft wird die Wissenschaftlerin nun Chief Product Officer (CPO).

Die neue CPO Theresa Rothebücher (l.) mit BioCraft-Gründerin und CEO Shannon Falconer | (c) BioCraft
Die neue CPO Theresa Rothebücher (l.) mit BioCraft-Gründerin und CEO Shannon Falconer | (c) BioCraft

“Mit Theresas Erfahrung im Tissue Engineering und in der Produktentwicklung haben wir unsere Stärken vervielfacht und sind auf dem besten Weg, der führende Anbieter von kultiviertem Fleisch für die Tiernahrungslieferkette zu werden”, kommentiert Shannon Falconer, Gründerin und CEO von BioCraft, in einer Aussendung.

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Kreativität unter Druck: Wie du und dein Team trotz Zeitnot kreative Ideen entwickelst

Gastbeitrag. Als Expertin für Creative Leadership unterstützt Kerstin Lobner Führungskräfte und Teams dabei, innovative Lösungen zu finden und ihr kreatives Potenzial zu entfalten. Für die brutkasten-Community liefert sie praktische Tipps für kreative Methoden zur Ideenentwicklung in der Wirtschaft.
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Kerstin Lobner | (c) Ideenflow

Die Uhr tickt, die Deadline rückt näher – und jetzt sollen du und dein Team auch noch kreative Ideen entwickeln? Klingt unmöglich, oder? Doch genau unter solchen Bedingungen kann Kreativität zur Höchstform auflaufen. Aber warum fällt es uns oft schwer, unter Druck kreativ zu denken, und wie kannst du und dein Team diese Hürde überwinden? Hier sind einige Ansätze, um den kreativen Funken auch unter Zeitnot zu entzünden.

Der Druck als Kreativitätskiller

Zunächst einmal: Kreativität braucht oft Raum. Die besten Ideen kommen, wenn man Zeit hat, Gedanken schweifen zu lassen. Wenn aber die Deadline drängt, blockiert das Gefühl von Stress oft die kreativen Prozesse. Anstatt entspannt nach Lösungen zu suchen, fühlen wir uns gehetzt und neigen dazu, auf alte Muster zurückzugreifen – nicht gerade die ideale Ausgangssituation für frische Ideen.

Lösung #1: Timeboxing – Nutze die Zeit klug

Anstatt den gesamten Prozess unter Druck zu setzen, hilft es, die Zeit in kleinere, überschaubare Blöcke zu unterteilen. Diese Technik nennt sich „Timeboxing“. Gebt jeder Phase der Ideensammlung – von der ersten Brainstorming-Runde bis zur Auswahl der besten Ideen – eine feste Zeitvorgabe. So bleibt der Fokus erhalten, ohne dass die Hektik Überhand nimmt. Ironischerweise kann eine solche Strukturierung dazu führen, dass kreative Prozesse in kürzerer Zeit effizienter ablaufen. Setzt euch z.B. ein 10-Minuten-Zeitfenster für das Brainstorming und anschließend weitere 10 Minuten, um die vielversprechendsten Ideen zu priorisieren.

Lösung #2: Kreativitätstechniken wie die 6-3-5-Methode

Eine weitere Technik, die unter Zeitdruck Wunder wirken kann, ist die „6-3-5-Methode“. Hierbei schreiben sechs Personen in fünf Minuten jeweils drei Ideen auf. Diese Ideen werden dann an den nächsten Teilnehmer:in weitergegeben, der/die darauf aufbaut oder neue Vorschläge entwickelt. Durch den schnellen, iterativen Austausch kommen nicht nur viele Ideen zusammen, sondern die Zeitvorgabe sorgt auch dafür, dass niemand zu lange über einer Idee brütet. Diese Technik fördert den Fluss und verhindert, dass der Druck lähmend wirkt.

Lösung #3: Klare Fokussierung durch präzise Fragestellungen

Unter Zeitdruck geht es darum, möglichst schnell die relevanten Ideen zu identifizieren. Je klarer und fokussierter die Fragestellung ist, desto einfacher wird es, zielgerichtet zu arbeiten. Statt „Wie können wir unser Produkt verbessern?“ könnte die Frage lauten: „Wie können wir unsere App-Nutzer schneller zum Kaufabschluss führen?“ – konkrete Aufgabenstellungen fördern schnelle, kreative Lösungsansätze.

Lösung #4: Mikro-Pausen einlegen

Kreativität unter Druck bedeutet nicht, ununterbrochen Höchstleistungen zu erbringen. Mikro-Pausen sind Gold wert. Schon fünf Minuten Abstand können das Gehirn wieder erfrischen und die Kreativität ankurbeln. Diese kurzen Pausen verhindern, dass dein Team in hektisches Denken verfällt und helfen dabei, aus einem anderen Blickwinkel auf das Problem zu schauen. Ein kurzer Spaziergang um den Block oder einfach frische Luft schnappen kann Wunder wirken.

Lösung #5: Gamification – Der spielerische Ansatz

Wenn die Stimmung im Team angespannt ist, hilft es oft, den Druck mit einem spielerischen Element aufzulockern. Eine einfache Möglichkeit: Macht aus dem Ideensammeln ein kleines Spiel. Vergesst den Ernst der Lage für einen Moment und veranstaltet z.B. einen „Pitch-Wettbewerb“, bei dem die Teammitglieder ihre verrücktesten Ideen in nur 60 Sekunden präsentieren. Diese Methode nimmt dem Team den Stress und fördert gleichzeitig unkonventionelle Lösungsansätze.

Fazit: Kreativität unter Druck ist möglich – mit den richtigen Techniken

Der Schlüssel zu Kreativität unter Zeitnot ist es, Strukturen zu schaffen, die den Prozess erleichtern, statt zusätzlichen Druck aufzubauen. Durch Timeboxing, präzise Fragestellungen und spielerische Elemente können du und dein Team auch in stressigen Situationen kreative Höchstleistungen abrufen. Der Trick liegt darin, den Druck in geordnete Bahnen zu lenken und den kreativen Fluss zu fördern, anstatt ihn zu ersticken.


Über die Gastautorin Kerstin Lobner

Kreativität prägte sie von klein auf, als Enkelin des General Managers von Faber-Castell in Irland. Während andere im Alter an Neugierde verlieren, vertiefte sie ihr Interesse an Kreativität stetig.

Nach verschiedenen Positionen im Konzern-Marketing in Branchen wie IT, Telekommunikation und Gesundheitswesen unterstützt sie heute Führungskräfte und Teams dabei, innovative Lösungen zu finden und ihr kreatives Potenzial zu entfalten.


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