Es ist Kryptowinter – das meinen zumindest viele Expert:innen. Seit Monaten fallen die Kurse – mitunter in Form katastrophaler Abstürze wie zuletzt bei Luna, dem bislang spektakulärsten derartigen Fall. Wir wir schon im April hier schrieben, gibt es – sieht man von Fällen wie Luna ab – aber Assets, die noch stärker einbrechen, als Kryptowährungen: Aktien von Krypto-Unternehmen. Entsprechend wundert es auch nicht, dass die Gründer & CEOs der beiden großen börsennotierten Krypto-Plattformen Binance und Coinbase zuletzt massive Abstriche bei ihrem Vermögen machen mussten.
Binance-Gründer Zhao: Von fast Top 10 auf Platz 151
Wie aus der laufen aktualisierten Bloomberg-Milliardärsliste hervorgeht, ging das Vermögen von Binance-Gründer Changpeng Zhao seit Beginn des Jahres um rund 84 Milliarden US-Dollar auf aktuell 11,5 Milliarden US-Dollar zurück. Das bedeutet nicht nur eine Reduktion auf ein Siebtel des Vermögens innerhalb von fünf Monaten, sondern auch einen Absturz von einer position nahe der Top 10 der reichsten Menschen der Welt auf aktuell Platz 151. In der ebenfalls laufend aktualisierten Milliardärsliste von Forbes ist Zhao übrigens deutlich eniger weit abgestürzt und liegt mit 65 Milliarden US-Dollar Vermögen immerhin noch auf Platz 20.
Coinbase-Gründer Armstrong fällt aus Top 500 heraus
Sehr ähnlich auf insgesamt deutlich niedrigerem Niveau erging es zuletzt Coinbase-Gründer Brian Armstrong, der aktuell an mehreren Fronten zu kämpfen hat. Noch im November schätzte Bloomberg sein Vermögen auf 13,7 Milliarden US-Dollar. Nun ist er mit geschätzt 2,2 Milliarden US-Dollar – einem Sechstel des Werts – weit aus den Top 500 herausgefallen und wird in der laufenden Bloomberg-Aufstellung nicht mehr gelistet. In der längeren Forbes-Liste liegt der Coinbase CEO derzeit mit 2,4 Milliarden US-Dollar Vermögen auf Rang 1207.
Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.
Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.
Exit an norwegischen Tech-Konzern
Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.
Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.
Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.
Schrittweise Integration
Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.
Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“
Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.
“Keinen besseren Partner”
Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.
Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.
Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.
Stärken kombinieren
Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.
Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“
Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio
Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.
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