09.07.2018

Bike Sharing-Anbieter oBike offenbar pleite

Der Bike Sharing-Anbieter Obike ist zahlungsunfähig. Zwar ist der Dienst weiterhin aktiv, jedoch ist bei der Nutzung Vorsicht angeraten.
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oBike
(c) BR/Günther Rehm. Der Bike Sharing-Anbieter oBike ist pleite.

oBike, das Bike Sharing-Startup aus Singapur, das seit Mitte 2017 auch in Wien tätig ist, steht laut Medienberichten offenbar vor dem Aus. Da das Unternehmen zahlungsunfähig geworden ist, ist bereits ein Masseverwalter im Einsatz. Zuletzt hatten sich viele Nutzer darüber beschwert, dass oBike Kautionen nicht mehr zurückerstattete. In Österreich verlangt oBike bis zu 79 Euro Kaution vor der ersten Fahrt mit einem Leihfahrrad. Nach wie vor ist der Dienst in Wien nutzbar und damit auch Kautionszahlungen möglich. In Anbetracht der Lage ist es jedoch nicht empfehlenswert, oBike noch eine Kaution zu überlassen.

+++ oBike: Leihfahrrad-Startup legte versehentlich Nutzerdaten offen +++

oBike: Konkurrenz durch Citybike und ofo

Über 1000 Fahrräder hat oBike allein in Wien platziert und ist so in Konkurrenz zu ofo mit demselben Geschäftsmodell getreten. Die Fahrräder von oBike bzw. ofo lassen sich per App orten und entsperren. Für jede angefangene Zeiteinheit wird dann ein bestimmter Betrag berechnet. Im Gegensatz zu Citybike ist das Konzept flexibler, da Nutzer die Fahrräder von nicht in spezielle Stationen zurückbringen müssen. Bei Citybike jedoch ist die erste Stunde der Nutzung komplett kostenfrei; erst ab der zweiten Stunde ist eine kleine Gebühr fällig.

1000 herrenlose Leihräder allein in Wien

Ab 1. August tritt eine neue Regelung in Kraft, nach der Mitarbeiter jene Fahrräder, die widerrechtlich oder verkehrsbehindernd abgestellt wurden, zügig umparken müssen. Ansonten droht eine Geldbuße. Fraglich ist allerdings, ob diese Verwaltungsgeldstrafen oBike überhaupt noch erreichen, denn offenbar hat oBike in Wien kein Büro mehr. Es ist hingegen eher wahrscheinlich, dass die MA48 letztlich die Entsorgung der Fahrräder übernehmen muss.

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Maimuna Mosser, Country Director Google Austria & Rainer Will, Geschäftsführer österreichischer Handelsverband
Maimuna Mosser, Country Director Google Austria & Rainer Will, Geschäftsführer österreichischer Handelsverband (c) Brutkasten

Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren vor allem die digitale Welt geprägt. Weniger bekannt jedoch ist der Einfluss auf den österreichischen Handel. Neben Automatisierungsprozessen im Supply Management findet generative KI auch im Bereich des Costumer Care.

Am Dienstag versammelten sich deshalb Maimuna Mosser, Country Director Google Austria, Rainer Will, Geschäftsführer österreichischer Handelsverband und Joerg Bauer, Managing Director Sales, MediaMarkt Österreich für eine Pressekonferenz.

Dabei ging es nicht nur um die vom Google implementierten Anwendungen und wie diese von Konsument:innen verwendet werden, sondern auch konkret um den Einfluss von KI auf den österreichischen Handel und wie die MediaMarktSaturn Retail Group intern KI verwendet.

Konsument:innen informieren sich mehrheitlich online

“Unsere Fragen drehen sich einfach laufend darum: Wie können wir KI nutzen und was kann es bringen?”, sagt Maimuna Mosser, CEO von Google Austria, und betont die Wichtigkeit von Google für den Handel: im europaweiten Ranking der Suchmaschinen sprechen Konsument:innen Google das meiste Vertrauen aus. Das spiegelt sich auch in den Suchanfragen wider. Rund 61 Prozent der österreichischen Nutzer:innen informieren sich laut Smart Shopping Studie online nach neuen Produkten.

Um diese Menge an Anfragen präzise zu beantworten, greift Google wenig überraschend auf die Unterstützung durch KI-Modelle zurück – laut Mosser gilt das für alle Google Produkte. So auch für die Visuelle Suchengine “Google Lens”, also die Suche in reiner Bildform. “Wir haben rund 12 Milliarden visuelle Anfragen im Monat und davon ist bereits jede vierte kommerziell”, so Mosser.

Daneben gibt es auch im Bereich der Google Ads Neuerungen: Konkret wurde von Mosser hierbei die Anwendung von KI in der Tourismusbranche genannt, beispielsweise zur Erstellung statischer, neuartiger Bildern von Hotelzimmern auf Basis bereits vorhandener. Ob es für die Unternehmen am Ende tatsächlich hilfreich ist, ihre Bilder von einer KI zu generieren, sei dahingestellt.

“Der Handel war immer ein Innovationstreiber”

Erst im Juli dieses Jahres wurde eine von Google in Auftrag gegebene Studie der Implement Consulting Group veröffentlicht, welches Österreich bei gleicher Resourcennutzung ein potentielles Wirtschaftswachstum von 35 bis 40 Milliarden Euro rein durch die Nutzung von generativer KI zuschreibt. Das entspräche acht Prozent des BIP über die nächsten zehn Jahre – brutkasten berichtete.

Dieses Möglichkeit im volkswirtschaftlichen Wachstum liegt vor allem an der österreichischen Bereitschaft für Innovationen, angetrieben durch den Handel, meint Rainer Will vom österreichischen Handelsverband. “Man erkennt, dass unsere Unternehmen schon wahrgenommen haben, wie wichtig Innovation ist. Der Handel war immer ein Innovationstreiber”, so Will.

KI ist bereits bei 52 Prozent der Händler im Einsatz, wenn auch nur geringfügig wie etwa bei der Generierung von Produktbeschreibungen. Rund 37 Prozent der Händler verwenden KI-Tools breitflächig, etwa in der Prozesskette, beim Sortimentsmanagement oder auch im Marketing.

Die Studie der Implement Consulting Group zeigt im Trend eine klare Aufwärtsbewegung: 45 Prozent der Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren in Künstliche Intelligenz zu investieren. Rund ein Drittel der österreichischen Unternehmen erwarten einen signifikanten Produktivitätsschub durch den Einsatz von generativer KI, wodurch etwa 2,8 Millionen Arbeitsplätze in Österreich künftig unterstützt werden können.

KI-Einsatz bei MediaMarkt & Saturn

Handelsunternehmen wie MediaMarkt & Saturn stellen sich die Frage: “Wie können wir hier diesen technischen Vorteil auch für uns nutzen?”, so Joerg Bauer. MediaMarkt & Saturn zählt sich zu den 37 Porzent, welche die breitflächige Anwendung von KI bereits implementierte.

Allem voran verwendet das Handelsunternehmen eine KI-basierte, interne Suchmaschine für Mitarbeiter:innen, welche firmeninterne Prozesse über einen Chat-Assistenten erklärt. Dieser soll vor allem vielschichtige SharePoint-Seiten obsolet machen.

Im Bereich Costumer Care spricht Bauer von First Level Support über einen Chat- & Voicebot welcher die Interaktion zu Kund:innen erleichtert. Im Kundenservice kommen diese Bots zum Einsatz, um Anfragen zu Öffnungszeiten, Rückgabeverfahren und Produktinformationen zu beantworten. Auch für Produktempfehlungen sowie bei SEO-Inhalten auf der Website verwendet der Konzern KI. 

Ziel des Handelsunternehmens ist es, einen generativen KI Costumer-Care-Hub zu entwickeln, welcher durch Echtzeitübersetzungen und durch Anpassung der Tonalität auf Emotionen der Konsument:innen reagieren kann. Zusätzlich soll der Costumer-Care-Hub unzeitgemäße Bedienungsanleitungen ersetzen und dem Handelsunternehmen, zeitaufwendige Support Anrufe aussparen. Dennoch spricht Bauer die menschliche Kundenberatung des Unternehmens nicht ab.

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