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Viele Bewerber kennen das Phänomen: Die “fiese Hinhaltetakik” mancher Unternehmen, auch bekannt unter dem Namen “Breadcrumbing”. Doch warum ist das so – was verzögert die internen Abläufe derart, dass Bewerbungsverfahren “ewig” dauern oder sogar völlig einschlafen? “Die Gründe dafür sind vielseitig und reichen von langen internen Abstimmungsschleifen bis hin zu fehlenden Prozessen”, sagt Arnim Wahls, Gründer und CEO des HR-Startups Firstbird. Einer der Hauptgründe aus seiner Erfahrung ist, “dass Unternehmen oft schon früh die ersten Interviews führen und deren Ergebnisse abwarten, bevor sie den weiteren Bewerbern ein Feedback schicken”.
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Dabei sollte man auch nicht unfair sein: “Zwei Wochen darf man einem Unternehmen durchaus geben,” sagt Wahls. Ab dann könne aber guten Gewissens nachgehakt werden. Firmen, die den Bewerbungsprozess ernst nehmen, würden dann auch “innerhalb von wenigen Tagen ein konkretes Feedback geben”, so Wahls.
Sei dir bei der Bewerbung deines Wertes bewusst
Als Bewerberin bzw. Bewerber auf andere vorhandene Jobangebote zu verweisen, sei dabei legitim. Jeder sollte sich seines Werts bewusst sein und im Bewerbungsverfahren nicht als Bittsteller auftreten. Die erlebten Abläufe geben “einen ersten Einblick in Prozesse, Kultur und Philosophie eines Unternehmens”, zeigt Wahls auf: “Und wenn es hier bereits hakt, sollte man auch als Bewerber seine Schlüsse daraus ziehen.” Um Top-Talente nicht zu verlieren, sollten Unternehmen daher auf “automatisierte Standardkommunikation” verzichten. Immerhin investieren die Leute meist viel Zeit in Ihre Bewerbung – das sollte “mit mehr als einem Mausklick honoriert werden”.
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Ist man erst einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen, bedeutet das noch nicht das Ende der Geduldsprobe. Bis zu drei Bewerbungsrunden seien durchaus noch als “normal” zu betrachten. Das kann etwa ein erstes Gespräch mit jemandem aus der Personalabteilung sein, bevor die Team- oder Bereichsleiter beigezogen werden. “Mehr Runden sind ausschließlich bei Managementpositionen üblich”, sagt Wahls.
Werde bei der Bewerbung selbst aktiv
Doch wann sollte der “Spaß” ein Ende haben, wann darf man sich als Bewerber selbst ohne schlechtes Gewissen aus dem Rennen nehmen? Den Bewerbungsprozess auch aus dieser Perspektive aktiv zu managen, sei absolut sinnvoll, sagt Wahls: “Wenn Sie kurz vor Vertragsunterzeichnung bei einem Unternehmen stehen, sollten Sie dies allen anderen Unternehmen mitteilen, mit denen Sie Gespräche führen. Das sorgt eventuell für ein Gegenangebot, jedenfalls aber für Klarheit und Transparenz.”
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Im Sinne der Transparenz ist es heutzutage auch durchaus üblich, potenzielle Dienstnehmer zu bitten, eine Referenzpersonen zu nennen – etwa eine ehemalige Vorgesetzte oder einen langjährigen Kollegen. Dies sei umso wahrscheinlicher, “je höher man auf der Karriereleiter nach oben klettert”, bestätigt Wahls. Daher kann es Sinn machen, “bereits proaktiv Referenzen anzubieten, von denen man eine positive Beurteilung erwartet”. Trotzdem sei man “nie davor sicher, dass konkrete Referenzen bei einem bestimmten Arbeitgeber gefordert werden.” Die entsprechenden Personen sollte man jedenfalls kontaktieren und ihnen ein Briefing betreffend der angestrebten Position geben.