09.07.2024
KREISLAUFWIRTSCHAFT

BeResilient: Startup aus Winzer-Ort wandelt alten Kaffee in Dünger um

Umweltschutz braucht es an vielen Ecken und Enden. Eine ganz besondere ist die Kaffee-Ecke. Dort kann man alten Kaffee nämlich in Düngemittel umwandeln - und dieses Golser Startup zeigt, wie es geht.
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Sonja Fahrner-Poszvek, Gerald Matzner-Holsmer (CEO, café+co Österreich) und Michaela Löwe-Reitbauer von café+co. (c) café+co

Aus Abfall mach Neues und am besten vielseitig Einsetzbares. So lautet das in der Startup- und Innovationsszene weit verbreitete Konzept der Kreislaufwirtschaft.

Nun will ein Startup aus dem burgenländischen Winzer-Ort Gols zwar nicht Wein, aber Kaffee ressourcenschonend weiterverarbeiten. Dafür kooperiert es mit der international tätigen Kaffee-Kette café+co (gesprochen: Kaffee plus Co). Gemeinsam wird das Pilotprojekt “BeanSaver” gestartet, im Zuge dessen Kaffeesud zu natürlichem Dünger weiterverarbeitet werden soll.

Kaffee in den Kreislauf bringen

Das Unternehmen, das hinter der Marke BeanSaver steckt, ist das im Mai 2023 gegründete Startup BeResilient. Der Fokus des Jungunternehmens liegt auf der Unternehmensberatung zum Thema Kreislaufwirtschaft.

Das mittlerweile fünfköpfige Team rund um Geschäftsführerin und 100-prozentige Eigentümerin Vera Amtmann fokussiert sich auf den Aufbau einer “Kaffee-Kreislaufwirtschaft”. Gemeinsam mit Kundenunternehmen erarbeitet BeResilient “den notwendigen Transofrmationsprozess” und begleitet diesen bis hin zur erfolgreichen Projektumsetzung.

Geschäftsführerin Vera Amtmann und der Ganzjahresdünger von BeanSaver (c) BeResilient

Projekt in Pilotphase

Ähnliches passiert nun beim Pilotprojekt BeanSaver mit dem Kaffee-Versorger café+co. Die Kaffeereste, die beim Brühen von café+co-Automaten entstehen, sollen in weiter verwendbare Endprodukte wie Pflanzendünger umgewandelt werden. Gegenstand der Wiederverwertung ist der sogenannte Kaffeesud, also nicht mehr gebrauchte Rest, der bei der Kaffeezubereitung anfällt und normalerweise im Biomüll landen sollte.

Schon seit vergangenem Herbst kümmert sich café+co in Zusammenarbeit mit BeResilient darum, den Kaffeesud ausgewählter café+co-Kunden umzuwandeln – und zwar in Schafwolle und Schadholz. Daraus soll im Rahmen des laufenden Pilotprojektes ein Ganzjahres-Pflanzendünger hergestellt werden, heißt es per Aussendung. Das Recycling passiert im Wiener Head-Office von café+co.

Aus Kaffee werden Dünger-Pellets

Der Ganzjahresdünger aus Kaffeesud ist eines der ersten Produkte, die das Golser Startup in seinem Portfolio zählt. Das Düngemittel sei rein pflanzlich und soll Gemüse, Obst, Kräuter und weitere Pflanzen für mehrere Wochen mit Nährstoffen versorgen.

Verfügbar sei es bereits in Pelletform, ließe sich in etwa zwei bis vier Zentimetern Tiefe ins Erdreich einpflanzen und eigne sich am besten direkt zum Einsatz bei Neupflanzung. Mit jedem Düngen sollte ausreichend Wasser hinzugefügt werden, heißt es. Zu bestellen gibt es das Düngemittel beim Onlinehändler Amazon.

Weitere Produkte sind bereits in der Pipeline. Das laufende Projekt sei derzeit bei café+co in Testung und soll “bei erfolgreichem Abschluss der Pilotphase ausgeweitet” werden.

Langfristige Umsetzung geplant

Fritz Kaltenegger, CEO von café+co International, sieht das Pilotprojekt BeanSaver als Möglichkeit zur Schaffung von Wertschöpfung und zum Umweltschutz. “So vielfältig wie der Kaffeegeschmack selbst ist, kann auch der Kaffeesatz wiederverwertet werden”, so Kaltenegger. “Wir freuen uns, bei diesem innovativen Projekt dabei zu sein und wollen es nach einer erfolgreichen Testphase langfristig umsetzen.”

Mit dem eigens hergestellten Dünger wurden bereits Beerensträuche im Garten der Wiener café+co-Zentrale gesetzt und gedüngt. Derzeit zählt café+co zehn operative Tochtergesellschaften in Österreich. Der Kaffee-Versorger ist zudem in Zentral- und Osteuropa tätig – und beschäftigt sich vor allem mit dem Betrieb und Service von Automaten für Heiß- und Kaltgetränke.

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Marc Benioff | martin pacher | brutkasten

Wer dieser Tage in San Francisco ankommt, dem entgeht eines nicht: die Dreamforce. Für das jährliche Event von Salesforce werden in der Innenstadt teilweise ganze Straßen abgesperrt, Taxis stehen im Stau, und es gibt kaum ein Hotelzimmer, das nicht längst ausgebucht ist. Es ist ein Spektakel, das Vergleiche mit der Superbowl aufkommen lässt – nur dass es hier nicht um Sport geht, sondern um eine neue Ära im Customer-Relationship-Management (CRM).

Von “No Software” zu “Agents”

Wie jedes Jahr richtet sich zu Beginn der Dreamforce-Konferenz die volle Aufmerksamkeit auf einen Moment: die Opening-Keynote von Salesforce-Gründer Marc Benioff. Der heute 59-Jährige Multimilliardär hat Salesforce 1999 mit einer visionären Idee gegründet: Software sollte nicht mehr auf lokalen Servern installiert werden müssen, sondern über das Internet, in der Cloud, als Dienstleistung bereitgestellt werden. 

Marc Benioff während seiner Keynote | (c) martin pacher | brutkasten

Benioff ist nicht nur technischer Visionär, sondern auch ein Meister des Marketings. Von Anfang an positionierte er Salesforce als eine rebellische Alternative zu den großen Softwaregiganten wie Oracle und SAP. Er führte mit provokanten Slogans wie “No Software” eine aggressive Marketingkampagne. Und das mit Erfolg: Rund 25 Jahre nach Gründung zählt Salesforce zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen weltweit. Zuletzt erwirtschaftete es einen Jahresumsatz von rund 38 Milliarden US-Dollar.

Salesforce-Gründer: “Hard Pivot” 

Trotz des unbestreitbaren Erfolgs von Salesforce stand das Unternehmen in der Vergangenheit zunehmend unter Druck, im Bereich der Künstlichen Intelligenz mitzuhalten. Erst im September sprach Benioff in einem Interview mit Fortune von einem “hard pivot”, den das Unternehmen vollzieht. Bereits vor der Dreamforce-Konferenz präsentierte Salesforce dahingehend Agentforce – eine Suite autonomer KI-Agenten. Sie soll künftig Mitarbeiter:innen in den Bereichen des Kundenservice, Vertriebs und Marketing bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen. 

Im Gegensatz zu bisherigen Copiloten und Chatbots, die auf menschliche Anleitung angewiesen sind, arbeitet Agentforce autonom und soll laut Salesforce so keine Schwierigkeiten mit mehrstufigen Aufgaben haben. Im Hintergrund läuft hierfür die neu entwickelte Atlas Reasoning Engine, die Daten selbständig analysiert – und dabei auf unterschiedlichste Anwendungen zurückgreifen kann.

“Dritte Welle der KI”

Am Dienstag war es dann soweit. Im Moscone Center – San Franciscos größter Kongress-Komplex – hielt Marc Benioff seine lang erwartete Keynote zur KI-Strategie des Unternehmens. “Wir sind die Nummer eins im CRM und das zweitgrößte Softwareunternehmen der Welt”, rief Benioff zu Beginn der Keynote stolz aus. Zudem hielt er fest, dass Agentforce die “dritte Welle der KI” sei.

Das Moscone Center gleicht einem Vergnügungspark | (c) martin pacher | brutkasten

Erste Use-Cases für Agentforce

Im Zuge der Keynote wurden unter anderem konkrete Use-Cases im Kundenservice präsentiert. Als Praxisbeispiel bei Saks Fifth Avenue, einem führenden Einzelhändler, zeigte sich das Potenzial von AgentForce, den Kundenservice zu automatisieren und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. 

Die Herausforderung: Ein Kunde ruft beim Kundenservice von Saks an, weil ein Produkt, das er gekauft hat, beschädigt ist und ausgetauscht werden muss. Gleichzeitig möchte der Kunde wissen, wie viele Exemplare des Produkts in einem nahegelegenen Store verfügbar sind. Die Lösung: Agentforce tritt als automatisierter Agent ein, um den gesamten Prozess ohne menschliches Eingreifen zu steuern. 

Moscone Center waren am Dienstag alle Augen auf Marc Benioff gerichtet | (c) martin pacher / brutkasten

Der Agent identifizierte das beschädigte Produkt und verifizierte die Details des Kaufs, indem er die Kundendaten aus der Customer 360-Plattform von Salesforce abrief. Und initiierte automatisch den Austauschprozess. Er erstellte eine neue Bestellung, organisierte den Versand des Ersatzprodukts. Zudem stellte er sicher, dass der Kunde eine Benachrichtigung über den Versand erhält. Gleichzeitig prüfte Agentforce in Echtzeit den Lagerbestand in allen umliegenden Filialen und informiert den Kunden, in welcher Filiale das Produkt vorrätig ist. Falls gewünscht, wird das Produkt zur Abholung in den gewünschten Store umgeleitet.

Als weiteres Beispiel brachte Benioff auch Disneyland als Beispiel, wo Agentforce verwendet wird, um den Besucher:innen eine personalisierte Erfahrung zu bieten. Durch die Analyse von Kundendaten kann Agentforce beispielsweise Empfehlungen geben, welche Attraktionen weniger Wartezeiten haben oder welche Alternativen verfügbar sind​. “Agentforce wird Ihrem Guide helfen, bessere Entscheidungen zu treffen und Ihnen ein besseres Erlebnis zu bieten.”

Saks und Disneyland seien jedoch nur erste Anwendungsbeispiele, künftig könne die Technologie auch in anderen Bereichen eingesetzt werden – wie beispielsweise im Gesundheitssektor. Konkret soll das Service bereits im Oktober global ausgerollt werden – darunter auch in Österreich.


*Disclaimer: Die Reisekosten wurden von Salesforce übernommen.

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