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Der Verlust eines Menschen verlangt Hinterbliebenen einiges ab. Die Bewältigung der Trauer geht oftmals mit der schwierigen Aufgabe einher, eine Bestattung zu organisieren. Der Mensch muss funktionieren, egal wie schwer der Tod wiegt. “Einer unserer Mitgründer war genau in dieser Situation”, erklärt Alexander Burtscher, Founder von Benu, “Er musste leider eine Bestattung für einen seiner besten Freunde organisieren. Da er nicht wusste, was als erstes zu ist, hat er online nach dem Thema gesucht und kaum Informationen gefunden”.
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Österreich: über 165.000 Online-Anfragen zu Bestattung im Monat
Das war der Grund warum Benu gegründet wurde. “Als wir dann darüber gesprochen haben, haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir diese Lücke füllen müssen. Spätestens, als wir gesehen haben, dass über 165.000 Online-Suchanfragen pro Monat nur in Österreich zum Thema ‘Bestattung’ abgegeben werden, waren wir uns sicher, dass es hier ein unadressiertes Bedürfnis gibt. Wir wussten, dass ein gewisser digitaler Service auch beim Thema ‘End of Life’ die Zukunft sein wird und wir eine Lösung dafür entwickeln sollten”, sagt Burtscher.
Drei Investoren von Benu begeistert
In der Startup-Show “2 Minuten 2 Millionen” stellte sich das Unternehmen einem größeren Publikum vor und konnte vor laufender Kamera gleich drei Investoren für sich gewinnen: Leo Hillinger, Martin Rohla und Florian Gschwandtner. “Wir waren natürlich sehr nervös, aber ab der ersten Sekunde des Pitches war die Aufregung fast weg. Insgesamt kann man im Nachhinein sogar sagen, dass es bei aller Anspannung im Vorfeld tatsächlich Spaß gemacht hat dort aufzutreten”, erinnert sich Burtscher an die Gefühlslage während der Aufzeichnung.
Jury erkennt Nutzen des Startups
Das positive Feedback der Jury war keine Selbstverständlichkeit, wie der Gründer erklärt. “Immerhin versuchen wir, ein sehr sensibles und emotionales Thema zu digitalisieren, den Tod. Aber die Investoren haben schnell den Nutzen dahinter erkannt und gemerkt, dass wir nicht einfach als Selbstzweck digitalisieren, sondern weil dadurch der Service wirklich besser wird. Man kann alles was zur Bestattung dazugehört in Ruhe, von zuhause aus, ohne Druck erledigen und hat volle Kostentransparenz und Leistungsvergleiche”, so Burtscher weiter.
Noch kein Deal mit “2 Minuten 2 Millionen-Investoren”
Nach der Sendung gab es zwischen den Gründern ein Treffen mit den potentiellen Financiers aus der Sendung. “Den Lead vonseiten der Investoren hat Florian Gschwandtner übernommen, das hat uns sehr gefreut. Es waren gute Gespräche, allerdings können wir (noch) nicht sagen, dass der Deal auch tatsächlich geclosed wurde. Wir sind aber nach wie vor im Austausch”, sagt Burtscher.
Noch mehr Deal-Möglichkeiten
Die Aussicht auf einen Deal mit gleich drei der medial bekanntesten Business Angels Österreichs hat das Startup-Team von Benu beinahe überwältigt, wie sie zugeben. “Gerade, weil die drei Investoren jeweils eine beeindruckende Erfahrung und unterschiedliche Skills und Netzwerke mitbringen”, so Burtscher. Allerdings gab es parallel zur Show und danach Entwicklungen, die dem Startup weitere Offerte eingebracht haben.
Business Angel schaltet sich ein
“Wir wurden aus anderen Kanälen von vielen Investoren angesprochen. Offenbar ist Bestattung für viele Business Angels und VCs ein spannenderes Thema, als wir dachten. Vor allem, weil es noch kaum digital bearbeitet wurde. Wir haben zudem noch von einem Business Angel ein sehr attraktives Term-Sheet erhalten”, erklärt Burtscher, warum der Deal mit den “2 Minuten 2 Millionen-Investoren” noch nicht finalisiert wurde.
Zweites Geschäftsfeld: Vorsorge
Wie auch immer zukünftige Beteiligungs-Details aussehen mögen, die Zukunft von Benu sehen die Gründer rosig. Sie möchten in Marketing und Produktentwicklung investieren. “Ein wichtiges Thema, das die Investoren in der Show angesprochen haben, ist die Vorsorge. Es ist das Bedürfnis, dass sich Menschen, so wie Leo Hillinger in der Sendung, schon zu Lebzeiten Gedanken machen, wie der eigene Abschied einmal aussehen soll. Sie wollen alles geregelt wissen und damit ihre Angehörigen entlasten”, sagt Burtscher.
Den eigenen Tod organisieren
Für genau diese Art von Umgang mit dem Tod gebe es noch kein geeignetes digitales Angebot. “Deshalb arbeiten wir aktuell ganz intensiv an der Entwicklung eines Vorsorgeportals, auf dem man alle diese Dinge regeln kann – bis hin zur Frage, welche Musik auf der Trauerfeier gespielt werden soll”, so der Founder weiter.
“Benu BoX” als Pendant zur Plattform
Zudem entwickelt das Startup ein analoges Pendant zum Portal, die “Benu BoX”, die sowohl als Gebrauchsanweisung für den eigenen Abschied (Tag X), sowie als physischer Ort für alle notwendigen Hinterlassenschaften fungieren soll.
Mission: Partnerakquise
Benu ist mittlerweile österreichweit verfügbar und hat die letzten Monate mit Partnerakquise verbracht, wie die Gründer erzählen. Touren durch ganz Österreich und Treffen mit Bestattungsunternehmen, Blumenhändlern, Steinmetzen oder Sarglieferanten waren eine “Knochenarbeit” sagt Burtscher: “Die Idee der Digitalisierung des Sterbens kam nicht immer gut an. Aber letztendlich haben wir es geschafft, mit viel Überredungskunst und der einen oder anderen Flasche Wein, viele gute Partner zu überzeugen”.
Flächendeckende Erreichbarkeit
Insgesamt hat Benu mittlerweile rund 20 Bestattungen abgewickelt und pro Bestattung 3000 bis 6000 Euro Umsatz gemacht. “Das sind nur die Zahlen für Wien, da wir erst seit dem letzten Wochenende mit unserem Service in ganz Österreich verfügbar sind. Um die ganze Republik abdecken zu können, haben wir jetzt mehr als 15 Partnerunternehmen unter Vertrag. Damit können wir sicherstellen, dass unsere Partner in den allermeisten, selbst ländlichen, Regionen nicht weiter als 40 bis 50 Kilometer vom gewünschten Bestattungsort entfernt sind” sagt Burtscher.
Nächsten Ziele: Launch und Traffic
Bis zum Sommer die Versorgungsplattform zu launchen, hat bei Benu als nächste Aufgabe Priorität, wie man uns wissen lässt. Zudem möchte man die Idee von “Bestattung online” unter die Leute bringe und den Traffic erhöhen.
Tabuthema Tod enttabuisieren
“Vielleicht können wir mit Benu das Thema Tod ein wenig aus der düsteren Ecke holen – immerhin betrifft es jede und jeden von uns einmal. Es ist dann meistens weniger schlimm als gedacht, sich ein bisschen mit der eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen”, so Burtscher abschließend.
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