09.03.2022

Ben’s Art: Warum ein BMW-Manager ausstieg, um ein Social Startup zu gründen

Ben Rosenbichler ist zehn Jahre alt, ein hochbegabter Künstler und leidet an einer sehr seltenen Krankheit. Sein Vater Bernd erklärte dem brutkasten, warum das zur Gründung eines Startups führte.
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Bernd Rosenbichler | (c) Ben's Art
Bernd Rosenbichler | (c) Ben's Art

Große abstrakte Gemälde in unterschiedlichen Techniken, eine NFT-Kollektion und mit Motiven der Kunstwerke bedruckte Merchandise-Artikel von Kissen über Taschen bis hin zu Handyhüllen. Wer zufällig auf der Webseite von Ben’s Art landet, dürfte überrascht sein, zu erfahren, dass der Künstler, dessen Werke dort angeboten werden, Ben Rosenbichler, gerade einmal zehn Jahre alt ist. Sogar noch mehr könnte es diese Person überraschen, dass der junge Künstler nahezu blind ist.

“Menschen darauf besinnen, was sie können und nicht was sie nicht können”

Ben leidet am Alström-Syndrom, von dem weltweit nur einige Hundert Fälle bekannt sind. In ein paar Jahren wird er nach derzeitiger Prognose auch taub sein. “Das ist ein Schicksal, das wir uns alle nicht vorstellen können. Aber Ben ist trotzdem glücklich. Er hat viele Freunde und viele Ideen”, sagt Vater Bernd Rosenbichler. Für ihn ist klar, dass das auch an der Möglichkeit liegt, sich mit Kunst auszudrücken. “Wie kann man Menschen heute Sinn geben?”, fragt Rosenbichler. “Wir haben Krieg in Europa, Corona ist noch immer nicht besiegt und noch so viel mehr – da gibt es viele psychische Instabilitäten. Ich bin davon überzeugt, wir müssen Menschen darauf besinnen, was sie können und nicht was sie nicht können”.

Genau das will er mit seinem Social Startup machen. Die gemeinnützige Gesellschaft hat es sich zum ersten Ziel gemacht, die Erforschung des Allström Syndroms voranzutreiben und Betroffene und deren Familien zu unterstützen. Doch Rosenbichler schwebt auf Dauer noch mehr vor: “Die Kunst gibt Ben so viel Selbstvertrauen. Sie schafft es, ihn zu stabilisieren, das hat einen brutal positiven Einfluss auf ihn. Ich rede mit einer Menge Menschen und merke: das brauchen sehr viele”. Er wolle letztlich nicht nur seinem Sohn und sich selbst helfen.

“Ich mache bei Ben’s Art das selbe, was ich mein ganzes Leben lang gemacht habe”

Dass er es damit sehr ernst meint, zeigte Bernd Rosenbichler schon mehrfach. Vergangenes Jahr gab er seinen Job im oberen Management von BMW auf, um sich in Vollzeit der neuen Aufgabe widmen zu können. “Das ist eigentlich eine Stelle, die man nicht aufgibt”, sagt er. Im Social Startup will er nun nicht emotional, sondern im Gegenteil “nüchtern und rational” agieren, “um bei Alström soviel weiter zu bringen, wie möglich”. “Ich versuche, das von meinem privaten Thema zu lösen. Ich glaube, das muss man, damit es funktioniert”, sagt der Gründer.

Dazu will er bei Ben’s Art, dessen Erlöse zur Gänze in die gemeinnützige Gesellschaft fließen, seine Erfahrung als Marketing-Manager eines Weltkonzerns ausspielen. “Ich mache bei Ben’s Art das selbe, was ich mein ganzes Leben lang gemacht habe, um es möglichst erfolgreich und groß zu machen. Ich versuche aus der Business-Perspektive auf das Thema zu blicken”, sagt Rosenbichler, “aber einen 7er BMW kann jeder verkaufen. Ein Produkt, das niemand kennt attraktiv zu machen, da zeigt sich, ob man es kann”.

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Niko Bogianzidis | (c) brutkasten / Fabian Krausböck

Bereits im Mai 2023 kündigte öKlo-Gründer Niko Bogianzidis an, dass er an einem neuen Projekt namens “öKlo-Land” arbeite. Nun nimmt das Projekt Gestalt an. Wie der Gründer im brutkasten-Talk bestätigt, wurde erst unlängst ein Kaufvertrag für ein 13.000 Quadratmeter großes Grundstück nahe Wolkersdorf bei Wien unterschrieben.

Betrieb soll 2026 aufgenommen werden

Auf der Fläche soll künftig ein Biomasse-Recycling-Center für organische Wertstoffe wie menschliche Fäkalien errichtet werden. Geht es nach den derzeitigen Planungen und Studien, soll der Betrieb bereits 2026 aufgenommen werden. Künftig soll dort eine Anlage errichtet werden, um sogenanntes Struvit für den kommerziellen Vertrieb herzustellen – dabei handelt es sich um einen Langzeitdünger aus Urin.

“Das öKlo-Land soll ein Wahlfahrtsort für organische Wertstoffbehandlung werden. Es umfasst nicht nur eine Kompostierung sondern auch eine Reihe vieler kleiner Anlagen”, so Bogianzidis im brutkasten-Talk. Dazu zählen neben der Struvit-Anlage etwa eine Biogasanlage sowie ein kleines Zementwerk, wo künftig auch Holzfaser-Beton gemischt werden kann. Zudem soll öKlo-Land auch über einen Forschung-Hub verfügen, wo neue Technologie anhand von Showcases erprobt werden sollen.

Gründung eines neuen Unternehmens geplant

Aufgrund des österreichischen Abfallrechts soll für öKlo Land demnächst ein neues Unternehmen gegründet werden. Derzeit ist öKlo mit seinen mobilen Trockentoiletten nämlich ein Abfall-Ersterzeuger. “Mit öKlo-Land würden wir aber ein Sammler und Behandler werden und würden so den Status des Ersterzeugers verlieren, was für uns als mobiler Toilettenanbieter aber total blöd wäre. Hierfür ist es notwenig, ein neues Unternehmen zu gründen”. Die Details dazu sind allerdings noch in Ausarbeitung.

Mit dem Biomasse-Recycling-Center sollen künftig die neuen Verarbeitungsmethoden für organische Werkstoffe über ein Lizenzmodell vertrieben werden. Als mögliche Anwendungsfälle nennt Bogianzidis neben der Düngerproduktion auch die Produktion von Holzfaserbeton, um künftig Straßen oder Häuser zu bauen. “Hier gibt es verschiedenste Ansätze, was man mit Fäkalien machen kann”, so Bogianzidis. Und öKlo-Land sei darauf ausgerichtet, um international zu skalieren. Als mögliche Zielmärkte nennt er unter anderem Südamerika und Afrika.

öKlo-Land sollen neuen Türen öffnen

Persönlich möchte sich Bogianzidis künftig vollständig dem neuen Projekt öKlo-Land widmen. Dementsprechend wird er sich operativ vom mobilen Toilettengeschäft zurückziehen, wie Bogianzidis im brutkasten-Talk weiters ausführt. “Ich habe mit öKlo alles geschafft, was sich möchte. Wir bedienen damit die Städte Wien und Graz und haben zudem die größten Baufirmen als Kunden und die größten Events damit bespielt. Ich möchte mit öKlo neue Türen öffnen”. Obwohl er nach wie vor als Geschäftsführer von öKlo die Entscheidungen trifft, hat er bereits ein mittleres Management etabliert, das sich um das operativen Aufgaben kümmert.


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