10.04.2018

baningo: Wiener FinTech gewinnt Ex-BAWAG PSK-CEO als Senior Advisor

Das Wiener FinTech-Startup baningo hat Ex-BAWAG PSK-CEO Byron Haynes als Senior Advisor gewonnen. Der "Profi-Sanierer" hatte die Großbank nach Skandalen und Bankenkrise wieder in die schwarzen Zahlen gebracht.
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Byron Haynes baningo
(c) BAWAG PSK: Byron Haynes

Bis vor etwa einem Jahr war der Brite Byron Haynes CEO der BAWAG PSK. 2008 war er dort in den Vorstand gekommen, ab 2009 hatte er den Chefsessel inne. Haynes hatte bei der österreichischen Großbank ein Trümmerfeld übernommen. In den medial als “Profi-Sanierer” bezeichneten Manager wurde dabei viel Hoffnung gesetzt. Nach dem großen “BAWAG-Skandal” in den Jahren 2006 und 2007 und der Bankenkrise 2008 hatte der US-Fonds Cerberus die Bank übernommen und versuchte sie wieder auf Vordermann zu bringen. Haynes stritt zwar öffentlich ab, ein “Cerberus-Mann” zu sein, handelte aber dennoch wohl ganz im Sinne des neuen Eigentümers.

+++ Wie das Fintech baningo von der UBS Future of Finance Challenge 2017 profitiert +++

Abgang bei BAWAG PSK 2017 überraschend

Denn bereits 2010 schrieb die Großbank wieder schwarze Zahlen. Doch auch danach fuhr Haynes ein massives Sparprogramm. In den Jahren bis 2013 wurden etwa über 500 Stellen abgebaut. Der Abgang des Briten erfolgte im März 2017 daher für viele überraschend. Es sei “der richtige Zeitpunkt gekommen, das Unternehmen zu verlassen”, kommentierte er damals knapp. Er übergab an den US-Amerikaner Anas Abuzaakouk. Alle Probleme der Großbank waren zu dem Zeitpunkt noch nicht gelöst. Der Streit mit der Stadt Linz um ein Swap-Geschäft, der medial für viel Aufsehen gesorgt hatte, war etwa noch offen.

Byron Haynes als Senior Advisor für baningo

Seit dem Abgang bei der BAWAG PSK ist es um Haynes, der seine Karriere beim Beratungsriesen KPMG begonnen hatte, ruhiger geworden. Momentan fungiert er als Teil des Managing Boards bei der Wiener NAVENSIS Zahlungsverkehrsabwicklungs GmbH. Wie nun bekanntgegeben wurde, wird er jetzt dem Wiener FinTech baningo als Senior Advisor zur Seite stehen. Er soll das Startup bei der Expansion und bei strategischen Fragestellungen unterstützen.

Mit Benutzerfreundlichkeit zu Großkunden

baningo bietet ein SaaS-Produkt für die Kundenberatung. Punkten will das FinTech durch besondere Benutzerfreundlichkeit – über die Software findet und erreicht man passende und geprüfte (menschliche) Berater für seine Fragestellungen. Dabei hat sich das Startup zunächst auf Finanzberatung spezialisiert. Zuletzt wurde etwa die Hamburger Sparkasse als Kooperationspartner gewonnen. Inzwischen nutzt man beim Wiener Unternehmen die Software aber auch in anderen Bereichen. So wurde etwa die Innovation to Company Challenge 2017 des Weekend Verlags gewonnen, wo man nun daran arbeitet, über das Programm auch Kontakt zu Experten aus anderen Bereichen, als dem Finanzbereich, zu bieten. baningo ist aktuell im weXelerate Batch 2 dabei.

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Die Lager-Bestandsüberwachung mit digitalen Hilfsmitteln so effizient und einfach wie möglich machen – mit diesem Ziel ist das Unternehmen TeDaLoS mit Sitz im niederösterreichischen Biedermannsdorf bereits vor einigen Jahren an den Start gegangen – brutkasten berichtete 2019 über eine Investmentrunde.

Die Lösung verbindet smarte IoT Geräte mit IT-Systemen und Akteuren der Supply Chain. “Mit der cloud-basierten Plattform und einer wachsenden Vielfalt sowohl drahtloser Sensoren als auch stationärer Erfassungs- und Materialverwaltungssysteme, ermöglicht das Unternehmen innovative Nachschub- und Bestandsmanagementprozesse ohne geographische Einschränkung”, heißt es von TeDaLoS.

MIBA als Referenzkunde

Die Technologie ermögliche eine proaktive Nachschubsteuerung und hebe sich durch ihre Eignung für unerfahrene Nutzer:innen, Unabhängigkeit von lokaler IT, Geräteherstellerunabhängigkeit und schnelle Einbindung in bestehende Systeme hervor. Als Referenzkunde wird etwa der Automobilzulieferer MIBA genannt, man habe neben der Industrie aber auch namhafte Kunden im Großhandel. Der Export-Anteil betrage dabei 90 Prozent.

Nun holte sich TeDaLoS ein weiteres Investment in nicht genannter Höhe, “das von einem neuen
Gesellschafter und allen Alt-Gesellschaftern getragen wird”. Das Kapital soll in die weitere internationale Expansion und den Ausbau von KI-gestützten Lösungen zur Optimierung der Materialbewirtschaftung fließen.

TeDaLoS will mit Investment Technologie weiterentwickeln und Partnerschaften forcieren

“Nur einfache Nachbestellungen ausgelöst durch starre Meldepunkte sind nicht mehr zeitgemäß. Durch das aktuelle Investment kann TeDaLoS dynamische Bedarfsvorhersagen und materialübergreifende Verbauchsmustererkennung auf die nächste Stufe heben. Dies bringt unseren Partnern erhebliche Effizienzgewinne”, kommentiert Managing Director Thomas Tritremmel.

Mit dem Investment wolle man auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern intensivieren. Zuletzt habe man etwa mit Pepperl+Fuchs SE einen führenden Hersteller für Automatisierungstechnik gewonnen, der seine Erfassungstechnologie innerhalb weniger Wochen in die TeDaLoS-Plattform integriert habe. “Der Partner hat im gleichen Monat des Markt-Launchs bereits erste Kunden gewonnen und autonom in der Plattform, die in seinem Corporate Brand nutzbar ist, live geschalten”, so Tritremmel.

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