17.05.2022

B.Up focus: Startup setzt auf Pilze als “Gehirn-Nahrung”

Das Salzburger Startup B.Up focus bietet ein Pulver an, das die geistige Leistungsfähigkeit steigern soll.
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Michelle Rimböck hat das Startup B.Up focus mitgegründet © B.Up focus
Michelle Rimböck hat das Startup B.Up focus mitgegründet © B.Up focus

Nahrungsergänzungsmittel sind für Startups ein boomender Bereich. Auch das Salzburger Jungunternehmen B.Up focus will mitmischen und setzt dabei auf Pilze. Die Pilze mit klingenden Namen wie Chaga, Cordyceps und Hericium sind Bestandteil eines Pulvers, das die Leistungsfähigkeit steigern soll. Das Pulver gibt es als Proteinpulver zum selbst mixen und in Form von Kapseln, die die Konzentration fördern sollen. Die Inhaltsstoffe wirken sich positiv auf das Nervensystem aus und Verringern Müdigkeit und Ermüdung, verspricht B.Up focus auf seiner Website.

“Schaffen Sie eine innovative Nahrung”

Auf die Idee kam Co-Founder Michael Alois Wagner nach eigenen Angaben durch den mittlerweile verstorbenen Ex-Vizekanzler und ÖVP-Politiker Erhard Busek. Dieser wird von Wagner wie folgt zitiert: “Schaffen Sie eine innovative Nahrung für das Gehirn, denn die Geschwindigkeitszunahme beim Informationstransfer im täglichen Leben führt zu einer Informationsdemenz”. Diese Aussage Buseks auf einer Veranstaltung des Senats der Wirtschaft sei ein Schlüsselerlebnis gewesen und habe Wagner auf die Idee einer Nahrungsergänzung gebracht, “mit der wir die vielen digitalen Einflüsse besser verarbeiten können”.

Das eigentliche Produkt entwickelte der ehemalige Bodybuilder schließlich gemeinsam mit seiner späteren Co-Founderin Michelle Rimböck, die auch bereits mit ihrem Unternehmen SEEWALD Nemroyal Mikronährstoffe auf Basis von Pilzen anbietet – unter anderem als “White Label”-Produkte für Apotheken. Das Startup hat mittlerweile ein achtköpfiges Team.

B.Up focus bei 2 Minuten 2 Millionen

Wagner und Rimböck präsentieren B.Up. focus am 17. Mai 2022 in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen vor Investor:innen. In der Folge treten unter anderem auch Gidrolock und Coffeechecker auf.

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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