05.07.2019

Diese Pläne wird die aws noch mit der Übergangsregierung verwirklichen

aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister erläutert im Gespräch mit dem brutkasten, welche Projekte des aws noch mit der Übergangsregierung umgesetzt werden.
/artikel/aws-regierung-bierlein
(c) der brutkasten / Feldmann

Wie wirkt sich die aktuelle politische Übergangsphase auf die Arbeit der Förderbank aws aus? Welche Projekte werden noch umgesetzt? aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister gibt dem brutkasten im Rahmen des Business Angel Summit ein Update: “Die Übergangsregierung ist sehr unterstützend für uns”, sagt er: “Wir haben alle wesentlichen Punkte der alten Regierung noch beschlossen bekommen.”

Unter anderem hat die aws vor kurzem die Vorabgarantie gelauncht, die vor allem für junge und innovative Unternehmen sehr wichtig ist. Denn diese Unternehmen  haben es naturgemäß besonders schwer, Fremdkapital zu bekommen: Sie verfügen nicht über die notwendigen Sicherheiten und haben eher komplexe Geschäftsmodelle – daher haben sie bei den stark regulierten Banken kaum eine Chance auf einen Kredit. Die aws stellt daher eine Vorabgarantie mit einer Laufzeit von drei Monaten aus, mit der die Startups gegenüber der Bank eine bessere Verhandlungsposition haben.

+++Mehr zu den Vorab-Garantien der aws+++

“Sehr wichtig ist für uns auch der Digitalisierungs- und Wachstumsfonds auf Basis eines Ministerratsbeschlusses im Mai”, sagt Sagmeister: Dabei handelt es sich um den Nachfolgefonds für den Gründerfonds und den Mittelstandsfonds. Im Ministerratsbeschluss wurden im Wesentlichen die Eckpuntke festgelegt, nun arbeitet die aws die Details aus. Dabei wird die Förderbank von der Ministerin unterstützt, wie Sagmeister betont: “Wir sind optimistisch, dass wir bald das finale Go dafür bekommen und auf den Markt gehen können.” Denn für jeden staatlichen Euro des Fonds soll ein Euro von privaten Investoren geraised werden. Der Fonds soll somit 100 Millionen Euro schwer sein: 50 Millionen von der Republik und 50 Millionen von Privatinvestoren.

Bernhard Sagmeister und Marcus Hofer im Video-Interview

In der fünften Auflage des Business Angel Summit in Kitzbühel sagt Marcus Hofer, Geschäftsführer Standortagentur Tirol, dass man ursprünglich die Tiroler Szene vor den Vorhang holen wollte und gleichzeitig internationale Investoren nach Tirol holen wollte. Das Geheimrezept für den Erfolg könnte die Mischung sein aus inhaltlichem Fokus und der Basis, in ungezwungener Atmosphäre miteinander zu reden.

+++aws-Format “Pitch your idea” nun auch per Videokonferenz möglich+++

“Das Event wird jedes Jahr besser”, ergänzt Sagmeister: “Es treffen sich immer wieder neue Personen. Man lernt sich kennen, Best Practices werden ausgetauscht.” Vorab gibt es ein Scouting der Startups durch die Veranstalter. “Denn Business Angels sind anspruchsvoll. Wir müssen also darauf achten, dass wir immer wieder neue interessante Startups präsentieren”, sagt Sagmeister.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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