20.02.2020

Austrian Startup Monitor 2019: Aktuelle Zahlen zum Ökosystem

Im Wirtschaftsministerium wurde heute der Austrian Startup Monitor 2019 von AustrianStartups, WU Gründungszentrum und AIT (Austrian Institute of Technology) präsentiert, in den Daten zu mehr als 2000 Startups einflossen.
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Austrian Startup Monitor 2019 - die wichtigsten Zahlen und Ergebnisse
(c) AustrianStartups: Markus Raunig (AustrianStartups), Karl-Heinz Leitner (AIT) und Stephan Jung (WU Gründungszentrum

Mehr als 700 Startup-Gründerinnen und -Gründer wurden 2019 zu Status, Perspektiven und Umfeld befragt. Zudem ist eine Datenbank mit rund 2280 Startup-Gründungen seit 2008 in den Austrian Startup Monitor 2019 eingeflossen, deren Founder zur Befragung eingeladen wurden. Als Startup definiert wurden dabei Unternehmen, die 1. jünger als zehn Jahre alt sind, zweitens innovative Produkte, Dienstleistungen, Technologien oder Geschäftsmodelle haben und ein signifikantes Wachstum aufweisen oder anstreben. Heute wurde die Studie von AustrianStartups, WU Gründungszentrum und AIT (Austrian Institute of Technology) im Wirtschaftsministerium in Wien präsentiert.

+++ AustrianStartups tauscht zwei Vorstandsmitglieder aus +++

Schramböck verweist bei Austrian Startup Monitor 2019-Präsentation auf geplante Maßnahmen

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck nutzte ihre Begrüßungsworte, um auf geplante politische Maßnahmen für Startups einzugehen. So bekräftigte sie den Plan einen “Digital-Fonds” zu schaffen, der das Problem unzureichender Anschlussfinanzierung gemeinsam mit privaten Investoren lösen soll. Zudem arbeite man an neuen gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen, sprich: an einer neuen Rechtsform für Unternehmen. Auch die Übertragung von Unternehmensanteilen, etwa die steuerbegünstigte Beteiligung durch Business Angels wolle man angehen sowie am Thema Regulatory Sandboxes weiterarbeiten. Etwas konkreter wurde Schramböck beim Thema Mitarbeiterbeteiligung: Bis zu fünf Prozent der Gewinne solen Steuer- und Sozialversicherungsabgaben-frei ausgeschüttet werden können. “Der Austrian Startup Monitor 2019 ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Indikator für uns”, so die Ministerin.

Austrian Startup Monitor 2019: Zweite Auflage bringt Vergleichbarkeit

In der zweiten Auflage der Studie (zum Monitor 2018) ginge es nun darum, erstmals zeitliche Entwicklungen abzubilden, sagt AustrianStartups CEO Markus Raunig bei der Präsentation, “der Monitor soll alljährlich erscheinen”. Man habe bei der Studie drei Schwerpunkte gesetzt, ergänzt Karl-Heinz Leitner vom AIT: eine differenzierte Analyse der Ergebnisse auf Bundesländerebene, eine Aufstellung von Schlüsseltechnologien, und einen Fokus auf akademische Spin-offs, auf die Leitners Nachredner, Stephan Jung, Leiter des WU Gründungszentrums, gesondert einging.

Die wichtigsten Zahlen aus dem Austrian Startup Monitor 2019

⇒ gesamte Studie zum Download

Allgemeines

  • Zahl der Gründungen: In Österreich wurden seit 2008 mehr als 2.200 Startups gegründet. Die Anzahl der Startup-Gründungen stieg mit 12 Prozent pro Jahr zudem deutlich stärker als jene der klassischen Unternehmensgründungen (3 Prozent).
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019
  • Bundesländerverteilung: Was die Verteilung der Startup-Gründungen betrifft, liegt Wien mit 49 Prozent klar voran. Auf den Plätzen folgen Oberösterreich und Steiermark mit je rund zwölf Prozent. Dahinter folgen mit je rund 8 Prozent aller gegründeten Startups die Bundesländer Niederösterreich und Tirol. Der mit je unter 5 Prozent niedrigste Anteil findet sich in Kärnten, Salzburg, dem Burgenland und Vorarlberg.
  • Branchen: IT und Softwareentwicklung sind für Startups nach wie vor die wichtigsten Branchen, wenngleich der Anteil von 35 Prozent im Jahr 2018 auf aktuell 31 Prozent etwas gesunken ist. In den Bereichen Konsumgüter (10 Prozent) sowie Finanzwesen bzw. Finanztechnologie (6 Prozent) ist ein leichter Zuwachs beobachtbar.
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019
  • Überlebensrate: Analysen über einen längerfristigen Zeitraum zeigen, dass österreichische Startups im Vergleich eine sehr hohe Überlebensrate haben: Rund 80 Prozent der Startup-Unternehmen, die zwischen 2008 und 2010 gegründet wurden, sind heute noch aktiv. Rund 12 Prozent der Startups sind in Konkurs oder Insolvenz geraten. Rund 6 Prozent wurden verkauft oder fusioniert. 2 Prozent existieren rechtlich noch, sind aber nicht mehr aktiv.
  • Akademische Spin-offs: Die detaillierte Analyse von Spin-offs zeigt, dass 14 Prozent der österreichischen Startups zu akademischen Spin-offs zählen und 20 Proznet aus bestehenden Unternehmen ausgegründet wurden.
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019

Founder

  • Alter der Gründer: Die Bandbreite des Alters der Unternehmensgründer reicht von 15 bis 68 Jahren. Das Durchschnittsalter der beträgt 37 Jahre. Vier von zehn Startup-Gründern haben bereits vor der aktuellen Gründung unternehmerische Erfahrung als Gründer gesammelt.
  • Gründerinnen: In Österreich gibt es rund 1000 Startup-Gründerinnen und 4500 Startup-Gründer. Der Anteil weiblicher Gründerinnen ist seit dem Vorjahr von 12 Prozent auf 18 Prozent gestiegen. Mittlerweile hat jedes dritte Startup zumindest eine Frau im Gründungsteam.

Business & Beschäftigung

  • Geschäftslage: Die Geschäftslage aus sicht der Befragten hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nur geringfügig verändert. Auch im Austrian Startup Monitor 2019 schätzen mehr als die Hälfte der Teilnehmer die aktuelle Lage als sehr gut (17 Prozent) oder gut (35 Prozent) ein.
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019
  • Finanzierung: Mehr als die Hälfte der Startups (52 Prozent) ist durch externes Kapital finanziert.
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019
  • Mitarbeiter-Wachstum: Gegenüber dem Austrian Startup Monitor 2018 hat die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl zugenommen. Die Startups beschäftigen nun im Schnitt 9,4 Mitarbeiter, während es im Vorjahr im Schnitt noch 8,2 waren. In Summe umfasst der österreichische Startup-Sektor damit mittlerweile rund 17.500 Beschäftigte. Fast 90 Prozent der Startups haben vor, in den nächsten zwölf Monaten zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Dies entspricht einem geplanten Mitarbeiterwachstum von über 40 Proznet gegenüber dem aktuellen Stand. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der österreichischen Startups sollen demnach rund 7.500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Gleichzeitig bekundet knapp die Hälfte der Startups, Schwierigkeiten dabei zu haben, geeignete Mitarbeiter zu finden. Dies trifft vor allem für Unternehmen in der Growth-Stage zu.
  • Internationalisierung: Mehr als 90 Prozent der österreichischen Startups erzielen bereits Umsätze im Ausland oder planen, in naher Zukunft auf internationalen Märkten aktiv zu werden. Jedes fünfte Startup erwirtschaftet bereits Gewinne.
Screenshot: Austrian Startup Monitor 2019

Sonstiges

  • Soziale und ökologische Ziele: 46 Prozent der österreichischen Startups verfolgen soziale und/oder ökologische Ziele. Die Entwicklung von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen steht dabei an erster Stelle.
  • Politik: Nur jedes sechste Startup ist der Meinung, dass die österreichische Bundesregierung ein ernstzunehmendes Interesse hat, Startups zu unterstützen (Anm. der Berfagungszeitpunkt lag knapp nach dem Ibiza-Skandal). Im Vorjahr war es jedes achte Unternehmen. Startups erwarten sich von der österreichischen Politik am dringendsten eine Senkung der Lohnnebenkosten (44 Prozent), mehr Anreize für Risikokapital (41 Prozent) und eine höhere Flexibilität und Transparenz im Förderwesen (30 Prozent).
  • Zukunftstechnologien: Dem Thema Künstliche Intelligenz wird bei weitem die größte Bedeutung beigemessen. Rund zwei Drittel der Befragten betrachten Artificial Intelligence als einen der fünf wichtigsten Zukunftstrends. Danach folgen die Themen Big Data (37 Prozent), GreenTech (32 Prozent), personalisierte Gesundheit (29 Prozent) und das Internet der Dinge (28 Prozent). Green Tech kann damit im Vergleich zum Vorjahr einen klaren Bedeutungszuwachs verzeichnen.

Die neuen AustrianStartups-Vorstände Adrian Zettl-Singh und Michael Ionita-Ganea im Video-Talk:

Die neuen Austrian Startups Vorstände über künftige Pläne des Think Tanks

Die zwei neuen AustrianStartups-Vorstände Adrian Zettl-Singh und Michael Ionita-Ganea sprechen im Brutkasten-Talk über künftige Projekte, die sie gemeinsam im Think Tank umsetzen wollen – angefangen von Entrepreneurship Education über die technologische Weiterentwicklung der Plattform bis hin zu Circle17.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 14. Februar 2020

⇒ Zur Page von AustrianStartups

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⇒ Zur Page des AIT

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(c) Christoph Steinbauer & Das Merch

Die Initiative No Walls Left wurde ursprünglich von Ali Mahlodji, Klaus Buchroithner (Das Merch), Colin Linde und Hannes Puchner ins Leben gerufen. Bereits 2020 und 2023 wurden Kampagnen umgesetzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Das Team freut sich dieses Jahr über Zuwachs: Sie holten Patricia Wenigwieser, Frauenpreisträgerin der Stadt Linz 2024, an Bord.

No Walls Left startet auch in diesem Jahr wieder eine Kampagne. Die Initiatoren machen hierfür erstmals mit UN Women Austria und deren Orange the World Kampagne gemeinsame Sache. Die UN-Initiative findet jährlich zwischen dem 25. November, dem “Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen”, und dem 10. Dezember, dem “Internationalen Menschenrechtstag”, statt.

No Walls Left spendet Geld an den Orange Fund der UN Women

Pünktlich am 25. November öffnet der No Walls Left-Webshop seine Türen und startet die Charity-Kampagne, “Kunst, die bewegt”. Zu erwerben gibt es T-Shirts mit exklusiven Designs und Botschaften aufstrebender, österreichischer Künstler:innen. Die T-Shirts werden durch das Linzer Startup Das Merch fair und umweltfreundlich in Portugal hergestellt. Der Preis beträgt 38 Euro pro Shirt – ein Symbol für den 8. März, den Internationalen Frauentag.

Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Der Reinerlös fließt direkt als Spende in den Orange Fund der UN Women. Mit Spendengeldern realisieren die UN Women jährlich etwa 170 lokale, effektive Programme zur Gewaltprävention. Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto mehr Projekte können umgesetzt werden und desto weniger Frauen müssen unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden.

Kritik an Werbebotschaften großer Konzerne

In den vergangenen Jahren konnte die Initiative übrigens über 68.000 Euro an Spenden sammeln, die unter anderem an Frauenhäuser überreicht wurden (brutkasten berichtete). Der Name No Walls Left möchte zudem auf einen weitere Misstand in unserer Gesellschaft hinweisen. “Die Wände unserer Städte sind voll mit Werbebotschaften großer Konzerne. Wenn keine Wände mehr übrig sind, um Menschen an wichtige gesellschaftliche Themen zu erinnern, müssen wir selbst zu Träge:innen dieser Botschaften werden”, so die Initiative in einer Aussendung.


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Austrian Startup Monitor 2019: Aktuelle Zahlen zum Ökosystem

Mehr als 700 Startup-Gründerinnen und -Gründer wurden 2019 zu Status, Perspektiven und Umfeld befragt. Zudem ist eine Datenbank mit rund 2280 Startup-Gründungen seit 2008 in den Austrian Startup Monitor 2019 eingeflossen, deren Founder zur Befragung eingeladen wurden. Als Startup definiert wurden dabei Unternehmen, die 1. jünger als zehn Jahre alt sind, zweitens innovative Produkte, Dienstleistungen, Technologien oder Geschäftsmodelle haben und ein signifikantes Wachstum aufweisen oder anstreben. Heute wurde die Studie von AustrianStartups, WU Gründungszentrum und AIT im Wirtschaftsministerium in Wien präsentiert. Geschäftslage: Die Geschäftslage aus sicht der Befragten hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nur geringfügig verändert. Die neuen Austrian Startups Vorstände über künftige Pläne des Think Tanks

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