02.09.2016

Interview: Austria goes Silicon Valley

Im Rahmen der Initiative Open Austria schicken die Wirtschafstkammer Österreich und das Außenministerium zwei Mitarbeiter ins Silicon Valley. Was ihre genaue Mission ist und welche Ziele sie verfolgen, das erklären Georg Fürlinger und Martin Rauchbauer im Brutkasten-Interview.
/artikel/austria-goes-silicon-valley
Martin Rauchbauer und Georg Fürlinger.

Zwei Personen werden das offizielle Österreich ab Herbst 2016 im Rahmen der Initiative “Open Austria” im Silicon Valley repräsentieren. Das Projekt ist eine Kooperation der Wirtschafstkammer Österreich sowie dem österreichischen Außenministerium. Als Vertreter der WKÖ wird Georg Fürlinger ab September in San Francisco zur Verfügung stehen, für das Außenministerium ist Martin Rauchbauer schon jetzt vor Ort.

Bei der Präsentation der Initiative auf dem A1 Campus betonen beide den Servicecharakter von “Open Austria” und die Wichtigkeit, Österreich im Herzen des Silicon Valley zu repräsentieren. Der Brutkasten hat Fürlinger und Rauchbauer zu einem Gespräch gebeten.

Anfang Oktober startet die Initiative “OpenAustria” im Silicon Valley. Wer sind die Keyplayer und Personen hinter dieser Vertretung?

Martin Rauchbauer: Open Austria ist eine gemeinsame Initiative des Aussenministeriums und der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der WKÖ – Georg Fürlinger und ich werden beide gemeinsam diese neue Initiative im Silicon Valley leiten.

Warum kommt es gerade zu diesem Zeitpunkt zur “Open Austria” Initiative und warum ist es für Österreich so wichtig, vor Ort zu sein?

Georg Fürlinger: Silicon Valley ist eine der innovativsten Region der Welt und viele der Trends und Technologien, die aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind, haben dort ihren Ursprung. Es ist unumgänglich vor Ort präsent zu sein, um an diesen zukunftsträchtigen Entwicklungen teilzuhaben und die Zukunft mitgestalten zu können. Ausserdem soll auch Österreich dort aufgrund seiner Innovationskraft als wichtiger Partner im Innovations-Ökosystem wahrgenommen werden.

Was erwartet ihr euch von einer ständigen Präsenz in San Francisco?

Martin Rauchbauer: Unsere Mission ist es, österreichische Unternehmer, Wissenschaftler und kreative Köpfe mit dem Silicon Valley zu vernetzen und denjenigen, die schon vor Ort sind, eine Home-Base zu bieten. Durch die Teilnahme und Organisation von Events, Workshops und anderen Veranstaltungen wollen wir neue Entwicklungen in innovativen Branchen mitverfolgen und darüber aus erster Hand berichten. Außerdem werden wir so das Netzwerk an persönlichen Kontakten erweitern, welches wiederum für andere Österreicher hilfreich sein kann.

Für welche Personen und Unternehmen in San Francisco als auch in Österreich werde ihr Ansprechpartner sein?

Georg Fürlinger: Wir verstehen uns als Anlaufstelle und Türöffner für Österreicher, unabhängig davon, ob sie bereits im Silicon Valley sind oder das Ziel haben, hier Fuß zu fassen. Wir werden unser Bestmögliches tun, um bei den unterschiedlichen Anliegen und Fragestellungen, die an uns herangetragen werden, behilflich zu sein.

Redaktionstipps

Welche Leistungen könnt und wollt ihr für österreichische Startups anbieten?

Georg Fürlinger: Wichtig ist zu verstehen, in welchem Markt bzw. welcher Phase sich das jeweilige Unternehmen befindet. Denn je nach Beschaffenheit des Marktes bzw. dem Entwicklungsgrad des Startups wird eine andere Art der Unterstützung benötigt. Es wird ein zentraler Aspekt unserer Arbeit vor Ort sein, ein diverses Netzwerk von erfahrenen Unternehmern und Experten aufzubauen, die den Unternehmern in den verschiedensten Lagen weiterhelfen können.

Martin Rauchbauer: Im Silicon Valley finden täglich unzählige Events zu den unterschiedlichsten Themen statt. Sich dort zu präsentieren kann den entscheidenden Unterschied ausmachen – v.a. wenn unter den Teilnehmern interessierte Investoren oder Kunden sitzen. Wir wollen den Startups die Möglichkeit bieten, bei den relevanten Veranstaltungen präsent und sichtbar zu sein. Wir wollen aber auch bei ganz praktischen Fragen helfen, die sich jedem hier ankommenden Startup, stellen: Wie finde ich eine Wohnung? Wie finde ich einen Schreibtisch? Wer kann mir bei rechtlichen Fragen weiterhelfen?

Ab wann wusstest ihr, dass es ins Silicon Valley geht und wie habt ihr euch auf diesen neuen Lebensabschnitt vorbereitet?

Martin Rauchbauer: Ich weiß es fix seit Anfang des Frühjahrs, habe mich aber schon seit Längerem dafür interessiert. Für mich waren meine Jahre in den USA, wo ich in New York drei Jahre eine amerikanische Institution, das Deutsche Haus, leiten durfte, sicher eine gute Vorbereitung auf die Mentalität hier. In den Monaten vor meiner Abreise nach San Francisco habe ich auch intensiv die heimische Startup-Szene kennengelernt. Die beste und konkreteste Vorbereitung für mich war, Leuten zuzuhören, die schon einmal eine Zeit im Silicon Valley verbracht haben und mir ihre Erfahrungen mitgeteilt haben. So konnte ich mir ein erstes Bild davon machen, mit welchen konkreten Anliegen wir es im Silicon Valley zu tun haben werden.

Georg, du warst selbst schon einige Zeit im Silicon Valley . Was hast du dort gemacht und welche Tipps hast du für Gründer und Startups, die mit dem Gedanken spielen, dort aktiv zu werden?

Georg Fürlinger: Ich habe dort mit „StartX“, dem Startup Accelerator Programm der Stanford Universität, gearbeitet und junge Gründer mit erfahrenen Unternehmern aus dem Silicon Valley zusammen gebracht. Ich denke jeder, der ins Silicon Valley kommt, sollte sich schon vorab gezielt auf seinen Aufenthalt dort vorbereiten: Was sind meine Ziele in Bezug auf die Weiterentwicklung meines Unternehmens? Wen möchte ich gerne dort treffen? Was möchte ich persönlich von meiner Zeit dort mitnehmen? Vor Ort läuft dann alles sehr schnell ab und es fehlt oft die Zeit sich in Ruhe diese zentralen Fragen zu stellen. Wichtig im Silicon Valley ist es dann „raus zu gehen“ und Leute zu treffen – man weiß nie was sich aus spontanen Treffen für weitere Möglichkeiten auftun.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 22 Stunden

Tractive-Gründer Hurnaus: “Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen”

Das auf Haustier-Tracking spezialisierte oberösterreichische Startup Tractive vermeldete kürzlich 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue). Gründer Michael Hurnaus erklärt die Gründe dafür, erläutert was für eine Rolle die 4-Tage-Woche dabei spielte und erzählt von weiteren Übersee-Expansionsplänen.
/artikel/tractive-gruender-hurnaus-wir-haben-nicht-die-faulen-mitarbeiter-bekommen
vor 22 Stunden

Tractive-Gründer Hurnaus: “Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen”

Das auf Haustier-Tracking spezialisierte oberösterreichische Startup Tractive vermeldete kürzlich 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue). Gründer Michael Hurnaus erklärt die Gründe dafür, erläutert was für eine Rolle die 4-Tage-Woche dabei spielte und erzählt von weiteren Übersee-Expansionsplänen.
/artikel/tractive-gruender-hurnaus-wir-haben-nicht-die-faulen-mitarbeiter-bekommen
Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Interview: Austria goes Silicon Valley