07.10.2015

Aufbruchstimmung: Wiener Startups schaffen Arbeitsplätze

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Wien als Gründungsort ist bei Startups hierzulande sehr beliebt.

Wien wird ein immer beliebterer Hotspot für Startup-Gründungen. Das wirkt sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Mehr als die Hälfte aller jungen Unternehmen befinden sich in Wien. 

Die Bundeshauptstadt hat derzeit eine Arbeitslosenquote von 12,9 Prozent − das ist österreichweiter Rekord. Die steigende Zahl der Startups kann dazu beitragen, die Situation zu entschärfen, denn sie entwickeln sich dynamischer als traditionelle Unternehmen. „Rund ein Drittel der Startups beschäftigt bei der Gründung bereits Mitarbeiter, wobei sich der Beschäftigungsanteil nach zwei Jahren auf 40 Prozent erhöht,“ sagt Ursula Kainz, Sprecherin der Wirtschaftsagentur Wien.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums weisen risikofinanzierte Startups ein um 50 Prozent höheres Beschäftigungswachstum auf als konventionelle Unternehmen. Um jungen Gründern den Zugang zu Risikokapital zu erleichtern, hat die Regierung im September das Alternativfinanzierungsgesetz erlassen, das es den Start-ups erleichtern soll, Risikokapital mittels Crowdfunding zu sammeln. Das Wirtschaftsministerium errechnete, dass ein Crowdfunding-Investment von 8000 Euro einen neuen Arbeitsplatz schafft.

Risikofinanzierte Start-ups weisen ein um 50 Prozent höheres Beschäftigungswachstum auf als konventionelle Unternehmen.

Es werde aufgrund des neuen Gesetzes sogar mit bis zu 6500 neuen Jobs gerechnet. Da Wien der Hotspot für Österreichs Startups ist, profitiert es von dieser Maßnahme überproportional.

70 Prozent der Startups konzentrieren sich in Wien. Die Zahl der Gründungen steigt, auch im Verhältnis zu konventionellen Unternehmen. 2013 waren acht Prozent aller neu gegründeten Unternehmen in Wien Startups. 2010 waren es nur fünf Prozent gewesen. Das hat eine aktuelle Studie der Wirtschaftsagentur ergeben.

Wien ist ideal gelegen

„Die Studie bestätigt die Aufbruchstimmung, die wir in unserer intensiven Zusammenarbeit mit den Wiener Startups und den Business Angels wahrnehmen“, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Kainz erklärt die Gründe für Wiens Attraktivität: „Wien punktet bei Startup-Gründern mit einem jungen Publikum, niedrigen Kosten, seiner zentralen Lage und einem umfassenden Fördersystem.“ Damit würden sich für Arbeitssuchende, besonders für Jungakademiker, neue Möglichkeiten erschließen.

Wien ist eben auch aufgrund seiner zentralen Lage idealer Gründungsort:

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Quelle

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CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot
CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot

Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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