24.03.2025
SPORTLICH

„Auch wenn du kein Morgensportler bist, kannst du mit Disziplin einer werden“

Founder sind Perfektionist:innen - und das nicht nur im Business. Gerüchten zufolge zeigen sie auch im Sport perfektionistische Züge. Warum Morgensport dabei am besten funktioniert und wie man nach einer Herzmuskelentzündung weitermacht.
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Tim Baumgärtner, Co-Founder von marswalk, und Raphael Fritz, CTO von marswalk | Foto: marswalk

Dieser Text ist zuerst im brutkasten-Printmagazin von März 2025 “Hoch hinaus” erschienen. Eine Download-Möglichkeit des gesamten Magazins findet sich am Ende dieses Artikels.


Was sich untertags schon schwer bewältigen lässt, ist um 6 Uhr 30 morgens fast eine Meisterleistung: An einem kalten Mittwochmorgen färbt der Raureif den Asphalt des Wiener Museumsquartiers weiß. Dunkle Fußspuren zeichnen sich auf der Frostschicht ab. Dreißig, fast vierzig Menschen sprinten über das Museumsgelände. Ein Trainer ruft motivierende Sätze in die Menge.

“Stiegentraining” heißt die mittwöchliche Sportsession der Early Birds, die fast siebenmal pro Woche eine kostenfreie Trainingseinheit anbieten. Seit ihrer Gründung im Jahr 2022 haben sich die Early Birds von einer WhatsApp-Gruppe mit knapp einem Dutzend Läufer:innen zu einer internationalen Community mit über 4.200 Mitgliedern entwickelt.

Morgensport zum Zeitmanagement

Und das nicht umsonst: Was für viele unmöglich scheint, ist für die Early Birds Routine. Morgens um 6 Uhr 30 wird 60 Minuten lang gelaufen, geradelt, Yoga gemacht, eine Runde um den Wiener Ring gejoggt, das Museumsquartier geweckt oder mit Intervallen über den Donaukanal gefetzt. Das Sportprogramm beschränkt sich nicht nur auf Wien. Mittlerweile sind die Early Birds unter anderem in Innsbruck, Salzburg und München vertreten.

Einer der Early Birds ist der Startup-Founder Raphael Fritz. Zum Start der Corona-Pandemie war er CIO und Co-Founder des Startups Novid20, bei dem er von September 2020 bis Ende 2023 tätig war. Seit Mitte 2024 ist er Chief Technology Officer (CTO) beim Wiener Startup marswalk, das sich als Tech- und KI-basierte Kurzform-Video-Agentur für Plattformen wie Tiktok, Instagram und Youtube positioniert.

Raphael Fritz, CTO von marswalk | Foto: marswalk

Konsistenter Morgensport ist für Fritz die Norm. “Ich trainiere in der Früh, damit ich mir am Abend keine Gedanken mehr darüber machen muss. Dem Sport sei Dank starte ich motiviert in den Tag – obwohl ich eigentlich nicht der größte Morgenmensch bin.”

Dass der Sport am Morgen Stimmung und Gesundheit hebt, darauf deuten auch wissenschaftliche Ergebnisse hin. Mehrere Studien zeigen, dass Morgensport den Kreislauf in Schwung bringt, die Durchblutung anregt und die Fettverbrennung vor dem Frühstück ankurbelt.

Fettverbrennung und Gewichtsreduktion sind nur zwei der eher erfreulichen Nebeneffekte von Morgensport. So hat eine Forschergruppe der Universität Leiden in den Niederlanden herausgefunden, dass Menschen, die Morgensport betreiben, ein um 16 Prozent geringeres Risiko für Herzkrankheiten aufweisen. Auch das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, sinkt mit regelmäßigem Morgensport um bis zu 17 Prozent. Nach dieser Studie kann Sport am Morgen aus gesundheitlicher Sicht sogar besser sein als Mittags- oder Abendsport.

Ein Allheilmittel ist der Morgensport allerdings nicht. Andere Studien, wie eine klinische Untersuchung aus dem Jahr 2021, weisen darauf hin, dass Sport am Abend zu einer besseren Erholung der Herzfrequenz und damit zu einer Senkung des Blutdrucks führen kann. Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2019 schlägt wiederum vor, sich nachmittags zu bewegen. Dabei könnte der Blutzuckerspiegel nämlich am effektivsten gesenkt werden als zu jeder anderen Tageszeit.

In der Wissenschaft gibt es also keine eindeutigen Ergebnisse. Wie, wann und wo man Sport treibt, hängt demnach gänzlich vom Individuum ab. Im Fall von Fritz scheint sich der Morgensport als besonders hustle- und gründerfreundlich zu erweisen. “Der Sport am Morgen passt einfach am besten in meinen unplanbaren Alltag. Ich stehe um sechs Uhr morgens auf und kann mir dafür am Abend etwas einplanen. Mit unvorhergesehenen Überraschungen kann ich dann viel besser umgehen, weil ich weiß, ich habe meinen Sport schon in der Früh erledigt.”

Nicht nur aus Zeitgründen schleppt sich der marswalk-CTO zu den Early-Bird-Trainings. Wie man auch aus der Wissenschaft weiß, kann sich das Wohlbefinden und die allgemeine Zufriedenheit erhöhen, wenn Sport in Kombination mit sozialer Interaktion passiert. Ähnlich ist es bei den Early Birds. Vor allem die Menschen sind der Grund, warum sich der Gründer streng an seine Morgenroutine hält. “Ich finde den sozialen Aspekt am Sporteln äußerst motivierend. Man trainiert in einer coolen Gruppe mit coolen Leuten – das macht einfach Spaß.”

Das rät der Founder auch anderen, die eine Morgensport-Routine etablieren wollen: “Macht euch was mit anderen Leuten aus. Wenn jemand auf dich wartet, kannst du den inneren Schweinehund viel leichter besiegen, als wenn du alleine Sport machst.”

Dem sozialen Aspekt wegen ist Fritz auch dem Founders Running Clubs beigetreten – einer globalen Initiative, die Gründer:innen und Innovator:innen über den gemeinsamen Sport vernetzen will. Mittlerweile findet sich der Lauf-Club bereits in über 25 Städten der Welt, seit dem 2. Feber gibt es ihn auch in Wien.

Das regelmäßige Training des marswalk-CTOs zeigt mittlerweile auch positive Auswirkungen auf seine Arbeitsleistung: Fritz kommt mit Sport am Morgen früher und energiegeladener ins Office als ohne. Das ergibt auch aus biologischer Sicht Sinn: Bewegung lässt das Hirn besser durchbluten und der Körper schüttet Glückshormone, darunter Endorphine, Dopamin und Serotonin, aus. Dadurch kann die Stimmung sowie die geistige Leistungsfähigkeit verbessert und die Schmerzwahrnehmung gehemmt werden.

Auf die Frage, ob jeder zum Morgensportler werden kann, hat der CTO eine klare Meinung: “Ich glaube, der größte Hebel ist die soziale Pflicht, die mit dem Morgensport verbunden ist. Sobald etwas Spaß macht, lässt es sich viel leichter implementieren.”

Sollte das morgendliche Sporteln gar nicht in Frage kommen, rät Fritz zu einer effizienten Integration in den Arbeitsalltag – unter anderem in der Mittagspause. Das versucht der CTO auch im marswalk-Office – und zwar mit kleinen Challenges.

Eine davon ist die 30-Push-ups-Challenge. Dabei pusht man sich gemeinsam zu 30 Liegestützen. Je nach Verfügbarkeit kann das ganze Office mitmachen. Das spontane Workout soll ein bis zwei Minuten dauern und läuft nach dem Motto “Wer halt will, macht mit” ab. Etwa dreimal wöchentlich motiviert Raphael das marswalk-Team dazu.

“Meistens finden es die Leute eh ganz lustig”, sagt Raphael. Gerade rund um das obligate Nachmittagstief kann ein kurzes Workout nämlich dazu beitragen, den Kreislauf anzukurbeln, den Blutzuckerspiegel zu senken und einem Energieloch vorzubeugen. Alternativ sorgen zehn Kniebeugen in 45-Minuten-Abständen für ähnlich viel Energie wie ein zehnminütiger Spaziergang.

Fritz’ Sportroutine scheint durchdacht und effektiv. Das war allerdings nicht immer so. Gerade im Aufbau seines Startups Novid20, einem Software-Tool zum Management von Corona-Massentests in Schulen, fiel seine Sportroutine spärlich aus. Novid20 war in der Corona-Pandemie mit Aufträgen eingedeckt, es wurde viel gearbeitet, wenig geschlafen und dementsprechend wenig Sport gemacht.

Das hohe Arbeitspensum hatte Auswirkungen: “Ich war körperlich nicht mehr in guter Verfassung, ich hab mich gesundheitlich nicht gut gefühlt. Nach unserer Hochphase habe ich mir wieder Zeit für Bewegung genommen – und es ging mir viel besser. Ich habe dann bei den Early Birds angefangen und seither ist Sport ein Fixpunkt meines Tages.”

Ähnlicher Auffassung ist auch Tim Baumgärtner. Er ist Co-Founder und COO von marswalk und Verfechter einer ausgeglichenen Sport-Business-Balance.

Tim Baumgärtner, Co-Founder von marswalk | Foto: marswalk

Während seines Studiums war er ein- bis zweimal pro Woche, manchmal auch nur einmal in zwei Wochen laufen. Heute, in der Blütezeit seiner Agentur, nimmt Sport eine ganz andere Stellung in seinem Leben ein:

“Seit eineinhalb Jahren, seitdem marswalk größer geworden ist, gehe ich viel intensiver sporteln als davor. Außerdem habe ich einige Laufgruppen gefunden, die mich dazu motivieren, immer besser zu werden und meine Routine einzuhalten.”

Insgesamt kommt Baumgärtner auf ein Sportpensum von vier bis fünf Läufen pro Woche. Der Founder setzt sich dabei regelmäßig Ziele. Eines davon: Der New-York-Marathon 2025. Den Wien-Marathon will er dieses Mal unter 2:55 Stunden laufen.

Wie ein derart hohes Sportpensum auch neben seinem Startup-Alltag funktioniert? “Founder haben tendenziell einfach sehr viel Disziplin”, ist der Gründer überzeugt. Dabei hält er sich an die Meinung seines Kollegen: “Auch wenn du kein Morgensportler bist, kannst du mit Disziplin einer werden. Ich glaube, deshalb zieht es auch viele Founder zu intensiven Sport-Routinen: Es geht darum, Sachen zu machen, die man in dem Moment nicht unbedingt mag. Oft musst du einfach durchbeißen.”

Konkurrenzdenken kann dabei helfen: “Ein großer Aspekt ist auch der kompetitive Gedanke: Man versucht, immer bessere Zeiten zu bekommen. Deshalb ist das Laufen mein Go-To-Sport neben dem Business.”

Auf die Frage, wie sich ein derart intensiver Trainingsplan in den Gründeralltag integrieren lässt, reagieren die beiden marswalk-Kollegen mit einem Lächeln: “Das ist Einstellungssache. Auch wenn man viel arbeitet, bleibt Zeit zum Sporteln. Man muss es nur wollen.” Die beiden arbeiten 50 bis 60 Stunden pro Woche. Daneben treiben sie 8 bis 12 Stunden pro Woche Sport – dem richtigen Zeitmanagement sei Dank.

Nun könnte man meinen: Der Ansatz “Mehr ist mehr” greift auch beim täglichen Sportprogramm. Gerade Founder Baumgärtner kann davon leider kein Lied singen – im Gegenteil: Intensive sportliche Aktivität sollte man mit Vorsicht genießen. Nicht nur, weil Perfektionismus, übertriebener Ehrgeiz und hohe Erwartungen an sich selbst den Leistungsdruck erhöhen, sondern auch, weil dabei eigene Grenzen oft auf schädliche Weise überschritten werden.

Das weiß Baumgärtner aus Erfahrung. Im Frühjahr 2024 schlug der Founder über die Stränge und holte sich eine Herzmuskelentzündung. Der Grund: Körperliche Überlastung. “Ich habe übertrainiert, bin mit Erkältung einen Long Run gelaufen und währenddessen zusammengeklappt.”

Der Founder war zu einer dreimonatigen Sportpause gezwungen. Während sich sein Körper erholte, erfuhr Baumgärtner ein ganz neues Bewusstsein rund um seine körperliche und mentale Gesundheit. “Ich habe gelernt, Grenzen zu setzen und auf meinen Körper zu hören. Ich weiß, ich bin ehrgeizig, aber übertreiben sollte man es nie. Ich habe gelernt, wie viel mehr Wert mir meine Gesundheit ist, als es die beste Laufzeit je sein könnte.”

Heute zeigen sich sowohl Baumgärtner als auch Fritz von einer intensiven, aber gesunden Sportroutine überzeugt. “Dein Energy-Level ist einfach viel höher, wenn du regelmäßig Sport machst. Ohne einen gesunden Körper hält sich auch dein Geist langfristig nicht fit. Und gerade im Startup-Leben musst du in guter körperlicher Verfassung sein.”

Allen, die sich auf eine ähnliche Reise begeben wollen, raten Baumgärtner und Fritz zum Founder-Mindset – mit Vorsicht: “Der Beginn ist immer anstrengend. Aber man weiß: Langfristig gesehen bringt mir mein Startup viel mehr, als ich mir anfangs erwartet hätte. Zumindest unter der Voraussetzung, dass ich es diszipliniert mache. Dasselbe gilt für den Sport.”

Nicht nur die beiden Founder, sondern vor allem auch die Community der Early Birds sowie der Founders Running Club geben Sportbegeisterten und allen, die es werden wollen, folgende Message mit: Mit Disziplin und sozialem Austausch lässt sich Vieles erreichen, das zuvor fast unmöglich schien. Selbst das morgendliche 6-Uhr-30-Training. Und: Regeneration ist dabei genauso wichtig wie Motivation und Konsistenz.

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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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