17.08.2020

ATX-Unternehmen betreiben im DACH-Vergleich die wenigsten Innovationsprogramme

Die Unternehmen des ATX betreiben im Vergleich zu DAX und MDAX-Unternehmen in Deutschland und SMI-Unternehmen in der Schweiz die wenigsten Startup- und Innovationsprogramme. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der deutschen Unternehmensberatung mm1.
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ATX-Unternehmen
(c) der brutkasten

Eine aktuelle Studie der deutschen Unternehmensberatung mm1 liefert für Österreich ein ernüchterndes Ergebnis: Österreichische ATX-Unternehmen betreiben im DACH-Vergleich die wenigsten Innovationsprogramme. Im Rahmen der DACH-Studie wurden die Geschäftsberichte aller 130 Unternehmen des DAX, MDAX, ATX und SMI hinsichtlich Startup- und Innovationsprogrammen untersucht.

ATX-Unternehmen im DACH-Vergleich

Unter den 130 Unternehmen der deutschen, österreichischen und schweizer Aktienindizes
konnten die Studienautoren insgesamt 143 Programme identifizieren. Diese lassen sich den vier Kategorien “Inkubator”, “Accelerator”, “Venture Capital” und “Kooperation” zuordnen.

(c) mm1 Studie

Deutschland weist laut den Studienautoren insgesamt die meisten Programme auf – der DAX beinhaltet allerdings auch zehn Unternehmen mehr als die Indizes ATX und SMI (jeweils 20), der MDAX 30 Unternehmen mehr.

Allerdings ist auch die durchschnittliche Zahl der Programme beim DAX deutlich höher: So weisen die DAX-Unternehmen im Schnitt ca. 1,7 unternehmenseigene Programme auf, die MDAX-Unternehmen hingegen nur 0,6. In der Schweiz sind es durchschnittlich 0,7, in Österreich 0,4. Am häufigsten werden VCs betrieben, Inkubatoren wurden vergleichsweise wenige identifiziert.

Bei über 70 Prozent der DAX-Unternehmen existieren spezielle Programme für Startup- und Innovationsaktivitäten. Schwerpunkt liegt auf der Skalierung bestehender Produkt- und Geschäftsideen (VCs). Die Programme in Österreich machen laut der Studie nur ca. zehn Prozent der Gesamtprogramme (alle Indizes) aus, am häufigsten wird hier an unternehmensübergreifenden Kooperationsprogrammen teilgenommen. Gleiches gilt für die Schweiz, wobei die SMI-Unternehmen im DACH-Vergleich mit 17 Kooperationsprogrammen am häufigsten diese Form der Startup-Kooperation nutzen.

Die Details zu Österreich

Von den 20 Unternehmen des österreichischen ATX betreiben laut mm1 nur sechs unternehmenseigene Startup- und Innovationsprogramme (insgesamt drei Inkubatoren, ein Accelerator und vier VCs). Raiffeisen Bank und UNIQA weisen jeweils zwei Programme auf, Andritz, Lenzing, A1 und Erste Group jeweils eins. 70 Prozent der Unternehmen betreiben allerdings keinen eigenen Inkubator, Accelerator oder VC, so mm1.

Insgesamt gibt es vier unternehmensübergreifende Kooperationsprogramme, an denen mehrere der ATX-Unternehmen teilnehmen: Am Programm Innovation to company der Wirtschaftskammer Wien beteiligen sich bspw. A1 Telekom Austria, die Österreichische Post sowie die Raiffeisen Bank International. An der Plattform Industrie 4.0 Österreich nehmen A1 Telekom Austria, Andritz, Österreichische Post und voestalpine teil.


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Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 28. Januar 2019
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Pflege am Hof, Demenz, was hilft bei Demenz
(c) Auer - (v.l.n.r.): Monika Debelak-Breneis, Elisabeth Auer, Anna Prüller und Eva-Maria Auer von Pflege am Hof.

Was geschieht, wenn ein geliebter Mensch im Alter nicht mehr allein zurechtkommt? Wenn das gewohnte Leben, die vertraute Umgebung und der tägliche Kontakt mit der Natur einer großen Pflegeeinrichtung weichen müssen? Fragen wie diese betreffen viele Familien, auch in ländlichen Regionen. Das Startup Pflege am Hof bietet eine Lösung, die professionelle Betreuung durch Pflegekräfte mit dem Leben und der Gemeinschaft auf einem Bauernhof vereint.

Pflege am Hof mit kleinstrukturierter Versorgungsform

Vier Frauen aus unterschiedlichen Fachrichtungen haben sich zusammengefunden, um mit Pflege am Hof die Zukunft der Pflege neu zu gestalten. Die Idee stammt von Elisabeth Auer, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN), die in ihrer Master-Arbeit den demografischen Wandel, innovative Pflegekonzepte und “Green Care” untersuchte. Während ihrer Zeit auf Pflegebauernhöfen in den Niederlanden konnte sie erleben, wie dieses Modell in der Praxis funktioniert.

Über das Green Hexagon-Programm der FHWN lernte sie die Unternehmensberaterin Monika Debelak-Breneis kennen, mit der sie die Idee weiterentwickelte. Im Anschluss stießen Elisabeths Schwester und Marketingexpertin Eva-Maria Auer, sowie Architektin Anna Prüller zum Team.

“Unser Ziel ist es, eine kleinstrukturierte Versorgungsform anzubieten, durch die ältere Menschen aktiv in den Alltag eingebunden werden und sie ein Teil der Gemeinschaft sind”, erklärt Elisabeth Auer.

Pflege am Hof möchte hiermit eine Alternative zu herkömmlichen Pflegeeinrichtungen aufzeigen und durch Tagesbetreuung oder langfristiges Wohnen am Hof Personen aus ländlichen Regionen einen Verbleib in einer vertrauten Umgebung ermöglichen.

Gartenarbeit für Menschen mit Demenz

Gleichzeitig würden die Betreuten von Aktivitäten wie Gartenarbeit, dem Versorgen von Tieren oder gemeinsamen Mahlzeiten profitieren. Studien bestätigen, dass ein solches Umfeld, vor allem bei Menschen mit Demenz, das Wohlbefinden steigert, den Medikamentenbedarf reduziert, den Appetit anregt und soziale Interaktion fördert.

Seit Anfang 2024 wird das Projekt durch das StartUp-Center der FH Wiener Neustadt begleitet. Neben individueller Beratung wurden die Gründerinnen bei der Teilnahme an Programmen wie Green Hexagon (FHWN/Erasmus+), aws First Incubator und dem Social Impact Award unterstützt.

“Das Startup Pflege am Hof zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ideen gesellschaftliche Herausforderungen aufgreifen und in konkrete Lösungen umsetzen können. Der Sieg beim Social Impact Award sowie die Auszeichnung beim FHWN-Gründertag 2024 sind ein Beweis für das Potenzial des Teams und die Bedeutung, die ein solches Konzept für die Zukunft der Pflege haben kann”, sagt Thomas Wally, Leiter des Start-up Centers der FH Wiener Neustadt.

Pflege am Hof mit Fünfjahres-Ziel

Derzeit arbeitet das Team von Pflege am Hof an der Umsetzung eines Pilotprojekts für die Tagesbetreuung auf einem Hof. Parallel dazu baut es sein Netzwerk aus, testet Hypothesen, lernt die Zielgruppe besser kennen und konkretisiert das Angebot. Das kurzfristige Ziel ist die erfolgreiche Einführung der Tagesbetreuung, während in zwei Jahren das Konzept um die Möglichkeit des Wohnens auf dem Hof erweitert werden soll.

Langfristig strebt das Startup an, in fünf Jahren mehr als zwei Standorte in Österreich aufzubauen und damit eine wohnortnahe und familiäre Alternative für ältere Menschen zu schaffen. Auer dazu: “Wir möchten eine Pflegeform etablieren, die älteren Menschen nicht nur Betreuung, sondern auch eine höhere Lebensqualität ermöglicht.”

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