14.10.2021

Asphaltkind: Startup will Sportwägen kinderwagenfreundlich machen

Es gibt eine allgemeinen Konsens: Sportwägen und Familie passen nicht zusammen. Asphaltkind-Gründer Nils Freyberg hat da jedoch andere Vorstellungen.
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(c) Asphaltkind - Nils Freyberg entwickelte eine Dachbox aus Naturfaser.

Geschwindigkeitsrausch, Driften und dunkle Bremsspuren auf den Straßen – das sind die Dinge, die man womöglich assoziiert, wenn man den Begriff Asphaltkind hört. Vorbeizischende Sportwägen, die keinen Deut auf sicheres Fahren und noch weniger auf die Umwelt geben. Und auch nicht die Familie im Blick haben. Dies soll bei dem Startup von Nils Freyberg anders sein.

Das Kinder- Sportwagen-Problem

Der Asphaltkind-Gründer ist begeisterter Autofan und erfüllte sich 2018 den Traum von einem eigenen Sportwagen. Doch seine Freundin stellte ihn kurz darauf vor eine Herausforderung und meinte: “Schönes Auto, aber was machen wir, wenn wir ein Kind bekommen? Das muss dann ja wieder weg, weil da gar kein Kinderwagen reinpasst.”

Ein Grund für den Autofan sich auf die Suche nach einer Lösung zu begeben. Das Ergebnis war eine selbst entwickelte Dachbox: “Der Fokus liegt auf Aerodynamik, Stabilität, Gewicht und Design”, sagt er. Durch den geringen Luftwiderstand soll der Kraftstoffverbrauch verringert werden, was besonders für Elektroautos Relevanz habe, wie auch sein Partner Tiado Janis Pieperhoff meint.

Asphaltkind mit Naturfasern statt Carbon

Das geringe Gewicht von unter 20 Kilogramm ermögliche ein unkomplizierteres Montieren der Box sowie mehr Zuladung. Gebaut aus Leichtbau-Faserverbund herrscht beim deutschen Startup das Credo: “Leicht spart Energie, aber leicht und CO2-neutral spart Energie und entschleunigt den Klimawandel”. Auch wenn der Gründer weiterhin seine Vorliebe für schnelle Autos nicht verhehlt, damit stellt Freyberg zumindest diesen Umweltaspekt ins Zentrum seiner Idee. Mit der Verwendung von Natur- statt Carbonfasern.

“Flächig verarbeitet wie bei der Asphaltkind-Dachbox können Flachsfaser-Bauteile ähnliche Eigenschaften wie jene aus Carbon erzielen”, sagen die Gründer. “Der Unterschied liegt bei geringeren Kosten für die Bauteile und keinerlei Kompromisse für unseren Planeten. Denn Carbon ist Sondermüll und unsere Bauteile können, überspitzt gesagt, auch im Hausmüll entsorgt werden.”

Näheres zu Asphaltkind gibt es am Montag in der “Höhle der Löwen” zu sehen. Weiters dabei: Scooper, Early Green, Wryte und soapflaker.

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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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