Das deutsche Startup ajuma hat einen Sonnenbrand-Schutz entwickelt, der am Smartphone vor zu viel Sonne warnt. Und dabei auch auf Satellitendaten zurückgreift.
Zu den Schattenseiten der in Winterzeiten lang ersehnten Sonnenstrahlen zählen Sonnenbrand und im Extremfall als Folge auch Hautkrebs. Deshalb haben Annette Barth, Wirtschaftspsychologin und Julian Meyer-Arnek, Doktor der Physik, Wissenschaftler und Atmosphärenforscher, ajuma entwickelt. Sie nennen ihre Erfindung einen UV-Bodyguard, der UV-Strahlung misst, Daten ans Smartphone sendet und vor Sonnenbrand warnt.
ajuma als Schildkröte oder als schlichte Version
Der UV-Bodyguard wird mit der kostenfrei im App-Store erhältlichen App (für Android/iOS) per Bluetooth verbunden. So sehen User auf dem Smartphone, wie stark die Sonne gerade ist und wie sie sich am besten schützen können. Dabei ist es möglich ein individuelles Nutzerprofil mit eigenem Hauttyp und Sonnencreme anzulegen. Es gibt ajuma als Schildkröte Sunny, oder farbig als lavagraue, tiefschwarze und himmelblaue Version. Der digitale Sonnenbodyguard kann als einzelner Nutzer oder auch als Family-Variante für mehrere User angelegt werden.
(c) ajuma/FB – Den Sonnenschutz von ajuma verarbeitet auch Satellitendaten.
Der Sieger der „DLR Health Challenge“ des Europäischen Raumfahrtprogramms Copernicus 2019 bezieht neben einfallender Sonneneinstrahlung auch Satellitendaten wie Ozonwerte in die Berechnung mit ein. Im User-Profil der App ist es zudem möglich den Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzes einzustellen und sich auch per Signalton warnen zu lassen, bevor ein Sonnenbrand droht. Um nicht etwa am Strand oder im Garten ständig aufs Smartphone starren zu müssen.
Vitamin-Speicher mit ajuma auffüllen
Den Gründern ist es wichtig, nicht nur an die Gefahren von Zuviel an Sonne zu warnen, sondern auch zu betonen, dass im Winter mangels Sonnenlicht ein Vitamin D-Mangel zu einem schlechten Immunsystem, Winterdepression, bis hin zu Osteoporose führen kann. „Der Körper braucht eine bestimmte Menge Sonnenlicht, um Vitamin D zu bilden. Der UV-Bodyguard zeigt, wie lange man in die Sonne gehen sollte, um den Vitamin D-Speicher ganz einfach wieder aufzufüllen“, heißt es auf der Firmen-Webseite.
Wer sich näher für den UV-Bodyguard interessiert, der hat heute Abend bei der „Höhle der Löwen“ die Gelegenheit mehr über ajuma zu erfahren. Weiters dabei: primoza, Ndyefoods, Laori und SmartQ.
invest.austria conference 2025: Der geplante Dachfonds im Fokus
Bei der invest.austria conference 2025 wurde deutlich, wie hoch die Erwartungen an den geplanten Dachfonds sind und wie entscheidend seine konkrete Ausgestaltung sein wird.
invest.austria conference 2025: Der geplante Dachfonds im Fokus
Bei der invest.austria conference 2025 wurde deutlich, wie hoch die Erwartungen an den geplanten Dachfonds sind und wie entscheidend seine konkrete Ausgestaltung sein wird.
Wer dieser Tage ein Event mit Investor:innen besucht, kommt an einem Thema nicht vorbei: dem geplanten österreichischen Dachfonds. Kaum eine Diskussion, in der nicht über Struktur, Zielsetzung und Wirkung dieses neuen Kapitalinstruments gesprochen wird. Für viele gilt der Fonds als Schlüssel, um privates Kapital verstärkt in den österreichischen Risikokapitalmarkt zu lenken. Entsprechend groß war auch die Aufmerksamkeit auf der invest.austria conference 2025, bei der das Thema im Mittelpunkt stand.
„Dachfonds darf nicht zu eng gedacht werden“
Am Vormittag präsentierte Monika Köppl-Turyna, Direktorin des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, die Ende September veröffentlichte Studie zum geplanten Dachfonds (brutkasten berichtete). Im Zuge der Konferenz betonte Köppl-Turyna einmal mehr, dass der Fonds nur dann funktionieren werde, wenn er professionell, unabhängig und strikt renditeorientiert geführt wird. Der Staat solle lediglich als einer von mehreren Limited Partnern auftreten, ohne politischen Einfluss. Auch ein rein österreichischer Investitionsfokus sei kontraproduktiv; erfolgreiche internationale Beispiele zeigten, dass europäische Breite notwendig ist, um private Investor:innen anzuziehen und die Performance sicherzustellen.
Daniela Haunstein, Geschäftsführerin von invest.austria, und Niki Futter, Präsident von invest.austria | (c) Alexander Müller
Auch Niki Futter, Präsident von invest.austria betonte im Gespräch mit brutkasten, dass der neue Dachfonds zwar klaren Standortnutzen bringen solle, aber nicht zu eng gedacht werden dürfe. „Österreich wäre viel zu klein, wenn wir versuchen würden, dieses Geld nur und ausschließlich in österreichische Fonds zu investieren“, sagte Futter. Entscheidend sei vielmehr, dass die Investments über den Umweg des Fonds „wieder in Österreich landen“ und heimische Scaleups stärken.
Der Blick nach Deutschland
In der aktuellen Diskussion in Österreich richtet sich der Blick immer wieder nach Deutschland. Das dortige Modell der KfW Capital gilt für viele als Referenzpunkt, wenn es um die Frage geht, wie staatlich unterstützte Dachfonds privates Kapital effizient mobilisieren können. Kaum ein Panel oder Branchenformat, in dem nicht auf die Strukturen, Erfahrungen und Erfolge der deutschen Lösung verwiesen wird.
Einen besonders praxisnahen Einblick lieferte Jörg Goschin, CEO der deutschen KfW Capital – jenem Dachfonds, der vielfach als Vorbild für das österreichische Modell genannt wird. „Das Wichtigste ist es, ein marktmäßiges Produkt zu entwickeln, nur dann kann es seine Wirkung entfalten. Seine Struktur muss transparent und für Investoren nachvollziehbar sein. Für das Fondsmanagement-Team zählen vor allem der Track Record und die professionelle Zusammensetzung des Teams.“
Jörg Goschin, CEO der deutschen KfW Capital | (c) Alexander Müller
Wie stark ein solcher Fonds Standort- und Innovationsimpulse auslösen kann, verdeutlichte Speedinvest-Partner Oliver Holle anhand eines konkreten Beispiels: „Wir haben ein Investment von zehn Millionen Euro von BPI France erhalten, das an die Bedingung geknüpft war, einen Teil in Frankreich zu investieren. Das hat dazu geführt, dass wir mittlerweile ein Team von sieben Personen in Paris haben. Das zeigt, wie ein Dachfonds weit über die reine Kapitalvergabe hinausgehen und nachhaltige Standorteffekte schaffen kann.“
Speedinvest-Partner Oliver Holle | (c) Alexander Müller
Im Hinblick auf Österreich sieht Holle enormes Aufholpotenzial – und formulierte es unmissverständlich: „Wenn wir mehr Kapital von Pensions- und Versicherungsfonds aus England, Italien und Frankreich erhalten als aus Österreich, läuft etwas schief. Österreich hat enormes Potenzial, wir müssen es nur endlich ausschöpfen. Also los, let’s do it!“
500 Teilnehmer:innen bei invest.austria conference
Rund 500 Teilnehmer:innen – etwa 100 mehr als im Vorjahr – aus 21 Ländern kamen im Apothekertrakt von Schloss Schönbrunn zusammen, um über die aktuellen Herausforderungen und Chancen des europäischen Kapitalmarkts zu diskutieren.
Ursprünglich hätte auch Bundeskanzler Christian Stocker an der Konferenz teilnehmen sollen, konnte aufgrund einer kürzlich erfolgten Operation jedoch nicht erscheinen. „Staatliche Mittel allein werden nicht ausreichen, um unseren Standort wettbewerbsfähig und zukunftsfit zu machen – wir brauchen privates Kapital, das Zukunft finanziert“, so Stocker in seiner Videobotschaft. Das Konferenzprogramm umfasste insgesamt 20 Agendapunkte wie Panels, Keynotes, Startup-Pitch-Sessions und Workshops. Außerdem fanden mehr als 150 branchenspezifische Meetings statt, begleitet von intensivem Networking. Im Fokus standen heuer insbesondere die Themen KI und Defence-Tech.
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