14.06.2022

Airbank unter österreichischem Founder mit 20 Millionen US-Dollar Series A

Das Fintech-Unternehmen Airbank erhält im Zuge einer Series-A-Finanzierungsrunde 20 Millionen US-Dollar. Das Startup hat mit Christopher Zemina einen österreichischen Gründer sowie ein Büro in Wien.
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Airbank, 20 Mio Series A
(c) Airbank - Christopher Zemina (l.), Mitgründer und CEO und Patrick de Castro Neuhaus, Co-Founder und CTO von Airbank.

Die 20 Millionen-US-Dollar Series A wird von Molten Ventures angeführt; der österreichische Wagniskapitalgeber Speedinvest ist ebenfalls bei Finanzierungsrunde dabei. Airbank wurde von Christopher Zemina und Patrick de Castro Neuhaus gegründet. Die beiden Gründer lernten sich bei “Entrepreneur First” kennen und entwickelten bzw. skalierten ihre Idee im Rahmen des Talent-Programms.

Airbank als Komplettlösung oder modular nutzbar

Zur Erklärung: Das Startup bietet eine Finanzmanagementplattform für Unternehmen, mit der Gründer:innen und CFOs Arbeitsabläufe optimieren können. In einer ganzheitlichen Anwendung haben Nutzer:innen Zugriff auf alle Module zur Verwaltung der Finanzgeschäfte: von der Bankkontenverwaltung, über das Liquiditätsmanagement, bis zur Rechnungsfreigabe und Beschleunigung der Buchhaltung. Es ist möglich Airbank als Komplettlösung fürs Finanzmanagement zu nutzen oder sich modular eine individuelle Lösung zusammenstellen.

“Wir helfen unseren Kund:innen, die Analyse- und Administrationsarbeit in ihrer Finanzabteilung zu optimieren, indem wir diese Prozesse radikal vereinfachen. Somit erhalten Unternehmer und CFOs deutlich mehr Zeit, die sie ihrer eigentlichen Aufgabe widmen können. Nämlich der strategischen Führung des Unternehmens”, betont CEO Zemina.

“KMUs verlieren 45 Milliarden pro Jahr”

Laut ihm verbringen normale Finanzangestellte pro Woche über vier Stunden mit der Verwaltung einer Vielzahl repetitiver Aufgaben wie der Budgetierung, Prognose, Rechnungszahlung und dem Ausgabenmanagement. Kleine und mittelständische Unternehmen in Europa würden in der Folge insgesamt 45 Milliarden Euro pro Jahr verlieren.

Die Airbank-Plattform lässt sich in bestehenden Systeme der Kund:innen integrieren. “Statt ihre Bankkonten auszutauschen, verbindet sich Airbank mit den Banken und Zahlungsdienstleistern, welche das Unternehmen bereits nutzt: etwa mit der Raiffeisen Bank, ERSTE Bank oder der Bank Austria. Die Integration erfolgt mittels weniger Klicks; direkt danach erhalten Unternehmen Einblicke in ihre Finanzen”, heißt es per Aussendung.

1,5 Milliarden pro Jahr

Mittlerweile zählt das Unternehmen Park Hyatt, Häagen-Dazs, Folk, Levity und Snocks zu den Kunden. Mit dem frischen Kapital will das Startup sein Team von derzeit 40 Mitarbeitern vergrößern und das Geschäft in Europa ausbauen. Außerdem sollen mit einem Teil des Geldes die Produktsoftware verbessert und neue Bezahlungsangebote ergänzt werden. Sechs Monate nach dem Start verzeichnet Airbank ein Transaktionsvolumen von über 1,5 Milliarden Euro über die Plattform.

Plattform wird zum Hub

Laut Vinoth Jayakumar, Partner bei Molten Ventures, arbeiten zwar einige Unternehmen an der punktuellen Verbesserungen für Finanzteams – etwa dem Cashflow-Management oder der Optimierung der Kreditorenbuchhaltung, jedoch gebe es im Vergleich zu Zeminas Startup einen großen Unterschied.

“Uns begeistert Airbank, weil es das einzige Software-Unternehmen ist, das seinen Kunden und Kundinnen eine Komplettlösung für das Finanzmanagement bietet, die Prozesse automatisiert und Effizienz steigert. Es gibt bereits viele Lösungen, die auf Firmenkreditkarten ausgelegt sind, damit aber nur einen Teil des Problems lösen. Zudem ist es eindrucksvoll, dass sich Airbank in die bestehende IT-Landschaft eines Unternehmens integriert und somit zu einem Hub wird, auf dem sämtliche Finanzentscheidungen getroffen werden”, sagt er.

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Bitpanda.ai - Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth © Bitpanda
Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth | © Bitpanda

Schon im Mai verkündete das Wiener Unicorn Bitpanda die Eröffnung eines Standorts in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Darauf folgten Kooperationen mit einer Bank und einem Krypto-Anbieter in der Region. Nun gab der Krypto-Broker den Erhalt einer “grundsätzlichen Genehmigung” durch die Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) in Dubai bekannt.

Von “ausschließlich B2B-Sparte”…

Mit dem Erhalt der Lizenz dürften sich auch die Pläne von Bitpanda – oder deren offizielle Kommunikation – geändert haben. Noch im Mai hieß es gegenüber brutkasten zum Dubai-Standort nämlich noch explizit: “Es geht hier jedoch ausschließlich um eine Präsenz unserer B2B-Sparte Bitpanda Technology Solutions. Wir wollen unsere Infrastruktur Banken und anderen Akteuren der Finanzwirtschaft aus der Region anbieten, da wir in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Nachfrage und Interesse aus der Region erfahren haben. Der Fokus von Bitpanda als Gruppe bleibt jedoch weiterhin auf Europa gerichtet.”

… zu “auch B2C-investoren”

In der heutigen Aussendung zur VARA-Genehmigung liest es sich nun ganz anders. “Nach Erhalt der Betriebslizenz wird Bitpanda sowohl B2B-Kunden als auch B2C-Investoren in den VAE eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen bereitstellen.” Man werde in den Vereinigten Arabischen Emiraten als “Bitpanda Broker MENA DMCC” operieren und “damit erstmals Märkte außerhalb Europas erschließen”.

Bitpanda-Gründer Demuth: Dubai als “strategische Ausgangsbasis für internationale Expansion”

In einem Statement spricht auch Bitpanda-Co-Founder und Co-CEO Eric Demuth die (B2C-)Expansionspläne deutlich an: “In Europa haben wir uns den Ruf als vertrauenswürdigste und am stärksten regulierte Plattform für digitale Vermögenswerte erarbeitet. Jetzt weiten wir dieses bewährte Modell weltweit aus, wobei Dubai und die VAE als strategische Ausgangsbasis für unsere internationale Expansion dienen. Die Möglichkeiten sind immens und wir sind in einer einzigartigen Position, um sie zu nutzen – sowohl als Europas führender Krypto-Broker als auch als Top-Infrastrukturanbieter im Bereich der digitalen Vermögenswerte.”

Betonung der Compliance für Bitpanda auch außerhalb Europas zentral

Auch in den Märkten außerhalb Europas will Bitpanda mit der Betonung der Einhaltung sämtlicher regulatorischer Vorgaben punkten. “Die Tatsache, dass VARA in weniger als acht Monaten eine grundsätzliche Genehmigung erteilt hat, spiegelt die Stärke des fortschrittlichen Regulierungsrahmens von VARA und das unerschütterliche Engagement von Bitpanda für Compliance und Innovation wider”, kommentiert Fabian Reinisch, General Counsel von Bitpanda. “Seit über einem Jahrzehnt zeigen wir, dass ein Compliance-First-Ansatz der einzige Weg zu nachhaltigem und verantwortungsvollem Wachstum in unserer Branche ist. Jetzt weiten wir diesen Ansatz auf Märkte außerhalb Europas aus”, so Reinisch.

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