20.04.2018

Adverity: Wiener Startup holt 3,2 Mio Euro Kapital von Skype-Investor u.a.

In einer Series A Runde holt das Wiener Marketing-SaaS-Startup adverity 3,2 Millionen Euro Kapital. Lead-Investor ist der VC Mangrove Capital Partners. Dazu haben die bestehenden Investoren speedinvest, 42cap und aws Gründerfonds weiteres Kapital beigesteuert.
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Adverity Co-Founder
(c) Adverity: Die Co-Founder Alexander Igelsböck (CEO) und Martin Brunthaler (CTO)

Nicht einmal ein Jahr ist es her, dass das Wiener Startup Adverity die letzte Finanzierungsrunde im siebenstelligen Bereich abschloss. Damals wurde der genaue Betrag nicht genannt. Diesmal ist es anders: 3,2 Millionen Euro Kapital hat das SaaS-Startup, das ein Marketing-Tool entwickelt hat, aufgestellt. Den Lead übernahm dabei der Luxemburger VC Mangrove Capital Partners. Die Investmentgesellschaft war/ist unter anderem in Skype, Wix, Outfittery und Lesara investiert. Auch die bestehenden Investoren aus der vorangegangenen Millionenrunde ziehen mit. Neben Speedinvest sind das 42cap und aws Gründerfonds.

+++ Datengetriebene Marketing-Entscheidungen – wo anfangen? +++

“Marketing-Daten in den Griff bekommen”

Das neuerliche Investment erlaube Adverity, das Produkt und das Business im Hinblick auf die weitere internationale Expansion weiterzuentwickeln, heißt es vom Startup in einer Aussendung. Von Mangrove Capital Partners erwartet man sich, neben dem Wachstumskapital, noch weitere Benefits. “Wir werden von ihrer Expertise und Einblicken aus ihren vorangegangenen Tech-Investments profitieren”, sagt Adverity-CEO Alexander Igelsböck. “Das Marketing Technology-Segment, und speziell Cloud-basierte Analytics, sind ein schnell wachsender Bereich der IT-Industrie. Wir glauben, dass sich Adverity in dem Bereich nachhaltig etablieren kann. Denn mit der ständig wachsenden Zahl an Kanälen für digitales Advertising muss jedes ambitionierte Unternehmen auf der Welt daran arbeiten, seine Marketing-Daten in den Griff zu bekommen. Hier kann Adverity die entscheidenden Einblicke bringen”, wird Nikolas Krawinkel von Mangrove Capital Partners zitiert.

Adverity: Umsatz-Verdreifachung 2017, neuer Standort in New York

Konkret will das Startup das Kapital vor allem in die eigenen Marketing- und Sales-Aktivitäten investieren. Bereits zuletzt hätte man einen enormen Zulauf an Neukunden verzeichnen können. Die Umsätze hätten sich im Jahr 2017 verdreifacht – dieses Jahr rechne man mit der gleichen Wachstumsrate. Der Hauptsitz des Unternehmens soll trotz der internationalen Expansion in Europa und den USA in Wien bleiben. “Doch die Standorte in Deutschland (Anm. Frankfurt a.M.) und London wachsen momentan stark. Ein weiterer in New York wird bald eröffnet”, heißt es vom Startup.

Hintergrund: Alle Tools auf einer Plattform

Mit der Adverity-Plattform werden Daten aus unterschiedlichen Quellen für Marketingzwecke aggregiert und bereinigt. Sie analysiert diese und liefert Reports. Damit soll, so das Ziel des Startups, die Bearbeitung von Marketingdaten “grundlegend professionalisiert” werden. Das Programm ist dabei mit vielen gängigen Marketingtools verknüpft und bringt sie auf eine gemeinsame Ausgabe. Inzwischen verfüge man über den größte Datenpool am Markt, heißt es von Adverity.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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