18.04.2019

Adverity: 11 Mio. Euro Investment für Wiener Marketing-SaaS-Startup

Das Wiener Startup Adverity holt sich in einer Serie B-Kapitalrunde weitere elf Millionen Euro. Neu als Investoren dazugekommen sind u.a. Sapphire Ventures, Felix Capital und SAP.io. Auch die Altinvestoren Mangrove, aws Gründerfonds und Speedinvest ziehen mit.
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Adverity: v.l.n.r.: Co-Founder Adverity GmbH: Andreas Glänzer (CSO), Martin Brunthaler (CTO), Alexander Igelsböck (CEO)
(c) Adverity: v.l.n.r.: Co-Founder Adverity GmbH: Andreas Glänzer (CSO), Martin Brunthaler (CTO), Alexander Igelsböck (CEO)

Eine dreistellige Wachstumsrate und die Verdopplung des Kundenstamms seit dem Vorjahr dürften als Argument gut gezogen haben. Das Wiener Startup Adverity, dessen cloudbasierte Marketing-Analyse-Plattform unter anderem von Red Bull, T-Mobile, Runtastic, UBS und Ikea genutzt wird, schloss nun eine achtstellige Serie B-Kapitalrunde ab. Erst im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen ein 3,2 Millionen Euro-Investment unter dem Lead von Skype-Investor Mangrove Capital geholt.

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Investoren von Spotify und LinkedIn steigen ein

Die aktuelle elf Millionen Euro-Runde wird vom Londoner Venture Capital Fonds Felix Capital angeführt, der bereits in Unternehmen wie Spotify, Deliveroo und Dailymotion investiert hat. Mit dem US-amerikanischen Fonds Sapphire Ventures aus dem Silicon Valley konnte man darüber hinaus einen weiteren internationalen Neuinvestor dazugewinnen. Der VC hat in der Vergangenheit unter anderem in LinkedIn investiert und hat bereits 20 Unternehmen erfolgreich zum Börsengang begleitet. Auch die Altinvestoren Mangrove, aws Gründerfonds und Speedinvest sind an der Serie B-Runde beteiligt.

Lob fürs Adverity-Team

“Die Partnerschaft mit Adverity unterstützt unsere Strategie, in innovative Basistechnologien zu investieren, die sich auf Marketing, E-Commerce, Einzelhandel und Markenaufbau konzentrieren”, kommentiert Sasha Astafyeva, Principal bei Felix Capital. “Die steile Wachstumskurve ist das Ergebnis hervorragender Arbeit durch das ganze Team”, sagt Ralf Kunzmann, Geschäftsführer aws Gründerfonds.. Auch Oliver Holle, Managing Director Speedinvest, lobt die Arbeit der Adverity-Gründer: “Als Seed-Investor begleiten wir das Team rund um Alexander Igelsböck, Martin Brunthaler und Andreas Glänzer seit 2016 und sind seit Tag 1 vom internationalen Anspruch des Teams sowie des Produkts überzeugt”.

Controlling-Tool für Marketingaktivitäten

Die Adverity-Plattform liefert laufend aktualisierte Informationen zu den durchgeführten Marketingaktivitäten von Unternehmen und lässt Rückschlüsse auf deren Reichweite und Wirkung zu. Die Ergebnisse der Daten aus den unterschiedlichsten Social Media Plattformen, Print-Marketing, Fernseh- und Radiowerbung werden automatisch ausgewertet und zusammengefasst. “Jedes Unternehmen will und muss datengesteuert sein. Dies gilt insbesondere für das Marketing, wo die Fragmentierung der Daten und die Komplexität der Erkenntnisse aus ihnen eine große Herausforderung darstellen. Die Mission von Adverity ist es, diese Herausforderungen zu lösen, indem sie die Hürden beseitigt, denen Unternehmen heute gegenüberstehen”, erklärt Co-Founder und CEO Alexander Igelsböck. (PA/red)

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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