02.02.2023

aaia bekommt mit Daniela Haunstein eine neue Geschäftsführerin

Führungswechsel bei der Austrian Angel Investors Association (aaia): Daniela Haunstein folgt als neue Geschäftsführerin auf Laura Egg nach, die sich künftig ROI Ventures widmen wird.
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(c) aaia

Bei Österreichs führendem Netzwerk für Startup-Investor:innen steht ein Wechsel der Geschäftsführung an. Wie die Austrian Angel Investors Association (aaia) am Donnerstag bekannt gab, folgt auf Laura Egg, die ganze drei Jahre die Geschäftsführung inne hatte, Daniela Haunstein nach.

Haunstein war viele Jahre unter anderem im Finanzmanagement sowie als Geschäftsführerin in Unternehmen unterschiedlicher Branchen, vom Holzgroßhandel bis zum Gesundheitsbereich, tätig. Zudem verfügt sie laut aaia über eine langjährige Investment-Erfahrung und ist bereits seit 2017 aktives Mitglied im Netzwerk.

Ein besonderes Anliegen ist Daniela Haunstein laut aaia das Thema “Frauen und Finanzen”, dem sie seit Jahren einen hohen Stellenwert in ihrer Tätigkeit einräumt: So unterstützt sie beispielsweise Female Founders als Mentorin und ist als Limited Partner am 2022 gegründeten Fonds Fund F beteiligt. Der VC-Fonds rund um die Co-Founderinnen von Female Founders verfügt über ein Volumen von 20 Millionen Euro und legt einen Fokus auf Tech-Startups mit gender-diversen Teams.

aaia: Zusammenarbeit mit Teilnehmer:innen des vorbörslichen Kapitalmarktes

Im strategischen Fokus der 2012 gegründeten Non-Profit-Organisation aaia und der neuen Geschäftsführerin sollen künftig die intensive Zusammenarbeit mit allen Teilnehmer:innen des vorbörslichen Kapitalmarktes stehen. Dies betrifft laut aaia insbesondere die AVCO, sowie auch verschiedene Interessensvertretungen und politische Partner in den relevanten Ministerien. 

“Mich fasziniert der positive Spirit der Community, wenn es darum geht, aktuelle Probleme proaktiv anzugehen und durch Investments in innovative Startups die Zukunft mitzugestalten. Mein Ziel ist es, die Kooperation aller Stakeholder auch international zu intensivieren und Unternehmen sowie den Standort Österreich durch privates Eigenkapital zu stärken”, so  Haunstein, Geschäftsführerin der aaia.

Niki Futter, Präsident der aaia, zum Wechsel der Geschäftsführung: “Es freut mich sehr, mit Daniela Haunstein eine erfahrene Persönlichkeit des Startup-Ökosystems für die Geschäftsführung der aaia gewonnen zu haben. Mit ihrer Expertise und ihrer langjährigen Erfahrung weiß sie bestens um die Bedürfnisse und Herausforderungen unserer Mitglieder Bescheid und kann diesen bestmöglich zur Seite stehen.” Das Netzwerk der aaia verfügt derzeit über 250 aktive Mitglieder.

Egg konzentriert sich auf ROI Ventures

Laura Egg zieht sich aus ihrer operativen Funktion in der Organisation zurück und möchte sich künftig auf ihre eigenen Startup-Investitionen konzentrieren. Bereits im April letzten Jahres hatte sie ROI Ventures gegründet und ist zudem im Investment Team von EWOR aktiv.

“Ich blicke auf drei sehr spannende, lehrreiche und intensive Jahre zurück. Das Startup-Ökosystem hat sich definitiv weiterentwickelt, Angel Investments haben an Aufmerksamkeit gewonnen und wir haben es geschafft, mit der aaia einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten. Es gibt allerdings noch jede Menge zu tun, um speziell die aktuellen Herausforderungen bewältigen zu können und um Österreich weiter als Startup-Standort voranzutreiben. Ich freue mich, meine Agenden an Daniela zu übergeben und selbst weiterhin als Investorin aktiv zu sein”, so Egg abschließend über ihre Bilanz als aaia-Geschäftsführerin.


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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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