A1 startet mit “A1 Payment” eine neue Bezahllösung in Österreich
Der Mobilfunkanbieter A1 bietet mit "A1 Payment" für Geschäftskunden einen neuen Zahlungsservice an. Dieser umfasst neben mobilen Bezahlterminals auch SIM-Karten und Datenvolumen. Die Bezahllösung setzt A1 gemeinsam mit dem Komplettanbieter für bargeldloses Bezahlen Concardis um.
(c) A1/APA/Hörmandinger: A1 und Concardis starten Bezahllösung für den österreichischen Markt: v.l.n.r. Rudolf Amer, Geschäftsführer Concardis Austria, Martin Resel, A1 CCO Enterprise, Peter Walz , CSO Concardis Payment Group Deutschland
Bargeldloses und digitales Bezahlen wird auch in Österreich – trotz schleppender Entwicklung – immer populärer. Im Schnitt hat laut dem Global Payment Report 2018 der Boston Consulting Group (BCG) jeder Österreicher im Vorjahr 203 Mal bargeldlos bezahlt. Obgleich dieser Wert im Ländervergleich noch immer niedrig ist – so zahlten Norweger im Schnitt rund 500 Mal bargeldlos – prognostiziert die BCG bis 2026 ein stetiges Wachstum der Transaktionen. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, hat nun der Mobilfunkanbieter A1 gemeinsam mit Payment-Dienstleister Concardis mit “A1 Payment” eine neue Bezahllösung für Geschäftskunden gestartet.
“A1 Payment” umfasst laut dem Mobilfunktanbieter Bezahlterminals, Servicepakete – wie NFC und Mobile Wallet –, Debit- und Kreditkarten-Akzeptanz sowie Transaktionsverarbeitung für Unternehmen. Zudem enthält das “A1 Payment-Paket” auch SIM-Karten und Datenvolumen für die mobilen Terminals. Zudem soll ein eigenes Service-Team von A1 die komplette Installation und Wartung der Bezahlterminals übernehmen, so der Mobilfunker.
Concardis möchte mit A1 am österreichischen Markt wachsen
Die Bezahllösung wurde gemeinsam mit der Concardis Payment Group erarbeitet. Sie zählt mit rund 100.000 Kunden im DACH-Raum zu den führenden Anbietern digitaler Bezahllösungen. Concardis verarbeitete im Geschäftsjahr 2017 laut eigenen Angaben 482 Millionen Transaktionen mit einem Volumen von insgesamt 45 Milliarden Euro. Mit der Kooperation wolle man laut Robert Hoffmann, CEO der Concardis Payment Group, verstärkt am österreichischen Markt wachsen. “Mit A1 haben wir einen starken Partner gewonnen, um gemeinsam am österreichischen Markt weiter zu wachsen. Dank der Kooperation erhalten Kunden jetzt alle Services rund um Telekommunikation und Payment von einem einzigen Anbieter”, so Hoffmann.
Produktpalette soll erweitert werden
A1 verfolge mit der Kooperation laut Martin Resel, A1 CCO Enterprise, das Ziel seine Produktplalette zu erweitern. “Die IT- und Telekommunikationsbranche als auch der Payment-Sektor werden heute durch neue digitale Technologien bestimmt. Für uns lag es daher auf der Hand Synergien zu heben, unsere Produktpalette zu erweitern und unseren Kunden noch mehr Service zu bieten. Wir sind froh, mit Concardis dafür einen erfahrenen Partner gefunden zu haben”, so Ressl. Zudem soll die Kooperation zwischen dem Mobilfunkanbieter und Concardis neben “A1 Payment” künftig die Entwicklung von weiteren E-Commerce-Lösungen beinhalten.
Wir digitalisieren #Österreich: Video-Talk vom A1 Start Up Campus zum Thema Data & Security mit dem Head of Innovation von A1-Group, Mayerthaler Mario sowie Benedikt Glatzl von Parkbob, Invenium, Philipp Mirtl von Offensity, Richard Malovic von Whalebone und Manuel Klabacher, Co-Founder von Folyo, über ihre Milestones, Expansion, Skalierung uvm.
Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 30. November 2018
Styr Group: Warum Bitpanda-Gründer Trummer bei einer Gebäudetechnik-Firma einstieg
Klassisches Business - große Pläne: Die Mödlinger Styr Group holte 2024 Bitpanda-Co-Founder Christian Trummer als Investor an Bord. Im brutkasten-Talk erzählen er und Gründer Christoph Bauer über die Hintergründe und Vorhaben.
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Christoph Bauer und Christian Trummer im brutkasten-Talk | (c) brutkasten
Nicht Krypto, nicht FinTech, nicht Künstliche Intelligenz – das Unternehmen, bei dem Bitpanda-Co-Founder Christian Trummer Ende vergangenen Jahres einstieg, macht Gebäudetechnik – brutkasten berichtete. Auch wenn es ein eher klassisches Business ist, verfolgt die Styr Group jedoch einen innovativen Ansatz – und hat große Pläne.
Gründer mit reichhaltiger Erfahrung
Mit Christoph Bauer, der das Unternehmen 2023 gemeinsam mit Stephan Schaden durch den Kauf eines insolventen Unternehmens gestartet hat, steht ein ausgesprochen erfahrener Unternehmer hinter der Styr Group. Er baute zunächst einen großen Player in der Event-Gastronomie, mit dem er 2014 einen Exit realisierte. Danach wurde er nicht nur Business Angel, sondern baute bald als Master-Franchise-Nehmer eines großen Konzerns das nächste Unternehmen auf. Die Suezkanal-Krise und später die Energiekrise brachten Bauer und Schaden, die zu dem Zeitpunkt bereits zusammenarbeiteten, schließlich auf die Idee der Styr Group, wie Bauer im brutkasten-Talk erzählt.
Christian Trummer und Christoph Bauer im brutkasten-Talk
“Wir investieren gerne antizyklisch, aber auch in Themen, hinter denen Megatrends stehen”
“Wir investieren gerne antizyklisch, aber auch in Themen, hinter denen Megatrends stehen”, sagt Bauer. Auf der einen Seite sei die Krise der Bau- und Immobilienwirtschaft gestanden, auf der anderen der Megatrend Energiewende und der Bedarf an der Versorgung kritischer Infrastruktur in Europa. “Da geht es um Datenzentren, Chipproduktionen, Batterieproduktionen und so weiter. Für all das braucht es technische Gewerke. Wir haben uns dann entschlossen, diese technischen Gewerke, die dafür wesentlich sind, zusammenzufassen, um daraus einen relevanten Player zu bauen”, erzählt Bauer.
Komplettangebot statt Mediator-Rolle für Bauherren
Die Styr Group liefert also die Gebäudetechnik für HighTech-Einrichtungen – “überall dort, wo komplexe Anlagen gebaut werden und es ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Ingenieurdienstleistung braucht”, so der Gründer. Dabei wolle man den Bauherren typische Herausforderungen abnehmen. “Jeder, der schon einmal gebaut hat, weiß, dass man als Bauherr oft Mediator zwischen Elektriker und Installateur sein muss. Unser Ansatz ist ein anderer: Die Bauherren bekommen von uns alles von der Planung bis zum fertigen Produkt, das sie haben wollen”. Im Endausbau wolle man Bauherren als Generalunternehmen überhaupt alles aus einer Hand bieten können. Dazu brauche es aber eine gewisse Größe.
Trummer als Sparring-Partner im Unternehmensaufbau
Dieses Konzept war jedoch nicht der Hauptgrund, warum er in die Styr Group investierte, sagt Bitpanda-Co-Founder Christian Trummer im brutkasten-Talk. “Das Produkt ist nicht zweitrangig, aber das wichtigste, das zum Erfolg eines Unternehmens führt, ist, dass der Gründer mit Herzblut dahinter ist.” An der Historie von Bauer sehe man, dass dies zutreffe. “Und das Produkt ist auch weit weg von FinTech und Krypto. Ich glaube, ich darf mir nicht anmaßen, ein Experte in der Baubranche zu sein”, so Trummer. In Europas – notwendiger – Aufholjagd im Technologie-Bereich sei die Styr Group mit ihrem Konzept jedenfalls gut positioniert. Er selbst wolle auf Basis seiner Erfahrung als Sparring-Partner im Unternehmensaufbau agieren.
Christian Trummer im brutkasten-Talk | (c) brutkasten
Start der Styr Group mit Überarbeitung von insolventem Unternehmen
Und dieser Unternehmensaufbau lief schon bislang in einem gewissen Tempo. Der Start erfolgte 2023 mit der Übernahme der insolventen HMI-Gruppe, aus der dann die Styr Group entstand. Das Unternehmen hatte bereits zuvor HKLS- (Heizung, Kühlung, Lüftung, Sanitär) und Elektrotechnik-Dienstleistungen kombiniert. “Sie haben unsere These der Verbindung der technischen Gewerke bereits bewiesen”, sagt Bauer. Nach der Übernahme habe man dann an den richtigen Schrauben gedreht, um jene Probleme, die zur Insolvenz geführt hätten, loszuwerden. Dazu habe man “die besten Mitarbeiter vom Markt angeworben”, erzählt der Gründer. “Mit Markus Colle haben wir heute einen Gruppen-CEO, der seit 15 Jahren als ‘Mister Datencenter’ in Europa gilt”, so Bauer.
Genug Konkurrenz, noch mehr Bedarf
In den kommenden Jahren wolle man nun sowohl organisch als auch anorganisch wachsen. Konkurrenz gebe es dabei in dem Feld durchaus, räumt der Gründer ein. “Das sind große Player, die auch gut sind. Das Wachstum in dem Bereich wird in den kommenden zehn Jahren aber so groß sein, dass die etablierten Unternehmen gar nicht die Kapazitäten haben werden, um den Bedarf abzudecken. Deswegen werden Tier-2-Unternehmen wie wir logischerweise notwendig”, sagt Bauer. “Und ein kleineres Unternehmen ist viel agiler und kann schneller auf Änderungen reagieren, als die großen Player”, ergänzt Trummer.
Zuverlässigkeit wichtiger als Innovation
Auch die Digitalisierung der Baubranche spiele dabei eine Rolle. Noch wichtiger für die Styr Group sei aber die Digitalisierungswelle in der gesamten Wirtschaft und damit der Bedarf nach Rechenzentren und Co, meint Trummer. Und Bauer stellt klar: “Bei diesen Hightech-Anlagen wird von den Kunden Innovation gar nicht so sehr verlangt, sondern Zuverlässigkeit.” Innovation wolle man im Produkt bieten. “Der innovativste Zugang ist für mich, nicht streitende Gewerke auf die Baustelle zu lassen, die gemeinsam die Planung machen, sich gemeinsam abstimmen und dann gemeinsam ein schlüsselfertiges Objekt übergeben. Damit gewinne ich Bauzeit, schone Kosten für den Kunden, geh nicht vor den Richter und so weiter.”
Christoph Bauer im brutkasten-Talk | (c) brutkasten
Große Volumina in Bauprojekten
Denn in dem Bereich gehe es um viel Geld. Die Errichtungskosten würden sich bei Datenzentren am Energiebedarf orientieren. Bei zehn Megawatt würden diese etwa um die 100 Millionen Euro betragen. “Technisches Gewerk hat hier einen Wertschöpfungsanteil von 70 Prozent”, sagt Bauer. Daher brauche das Unternehmen eine entsprechende Größe, um solche Aufträge zu stemmen.
Styr Group will weitere Investments holen
Diese Größe will die Styr Group auch mit Hilfe weiterer Investments erreichen. “Ich tu mir allerdings schwer zu sagen: Wir sind auf Investorensuche. Wir suchen Mitunternehmer”, meint der Gründer. Beim Wachstum verfolge man dann einen kooperativen Ansatz. “Wir sehen uns nicht als der Hai im Karpfenteich, sondern wir glauben, hier ist Platz. Hier ist Bedarf.”
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