28.05.2024
NETWORKING KOLUMNE

8 (+1) Netzwerk-Brücken, um mit Leichtigkeit ins Gespräch zu kommen

Kolumne. Professionelle Kommunikation im Business, persönliches Beziehungsmanagement und nachhaltiges Netzwerken zählen für Gründer:innen zu Schlüsselqualifikationen. Netzwerk-Expertin Catharina Rieder verrät uns in der zweiten Ausgabe ihrer Networking Kolumne, wie man im Business-Alltag leichter ins Gespräch kommt. Dafür liefert die Expertin 8 (+1) nützliche Tipps für Netzwerk-Brücken.
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Netzwerkexpertin Catharina Rieder | © Ines Thomsen

Zwischenmenschliche Kommunikation ist vergleichbar mit einer unsichtbaren Brücke, die uns verbindet. „Durch’s Reden kommen die Leut‘ zam“, sagt ein altes Sprichwort. 

Mit jedem Gespräch wächst eine solche Verbindung. Doch die wesentliche Frage ist, welche Art von Beziehung braucht es für eine dauerhafte Vertrauensbasis? Welche Form von Gespräch ist nötig, um emotionale und persönliche zwischenmenschliche Verbindungsbrücken aufzubauen? Und welchen Unterschied können sie für deinen Business-Erfolg machen?

Bitte keine klassischen Eisbrecher-Fragen!

Die Google-Suche nach „Business-Fragen zum Gesprächseinstieg“ provoziert schmunzelndes Kopfschütteln: von den „200 spannendsten Eisbrecher-Fragen für jede Gruppe“ bis hin zu „Über 115 Fragen zu Eisbrechern, die jeder lieben wird“ lesen sich die Vorschläge wie aus einem 80er-Jahre-Netzwerk-Benimm-Buch.

Man stelle sich vor, eine völlig fremde Person fragt unmittelbar bei der ersten Begrüßung nach dem Lieblingsbuch, den persönlichen Zielen oder danach, welche Farbe der Tag heute hat und warum…? (So gelesen bei den vielen Online-Tipps).

Jeder Gesprächseinstieg darf einfacher und natürlicher ablaufen. Deshalb spreche ich nicht von „Eisbrechern“, sondern vom Aufbau persönlicher Verbindungen – einer emotionalen Brücke.

Dies funktioniert auch im Geschäftsleben ausgezeichnet, denn letztlich sind wir alle nur Menschen, egal ob CEO, Startup-Gründer:in oder Business Angel.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll…? 

Viele Menschen glauben, sie könnten nicht Netzwerken, weil sie zu schüchtern oder introvertiert seien. Sie fühlen sich unsicher oder zu aufdringlich. Jedoch ist die persönliche Komfortzone dazu da, durchbrochen zu werden! Es hängt nur von der eigenen Erwartungshaltung ab. Man muss nicht mit beeindruckendem Wissen glänzen, vor 100 Menschen präsentieren oder dem eigenen Ego etwas beweisen. 

Authentisches Netzwerken bedeutet vielmehr, ein Gespräch von Mensch zu Mensch zu führen. Es gibt immer ein Thema, über das gesprochen werden kann – auf eine leichte, lockere und freundliche Weise.

Hier sind einige persönliche Erfahrungen zum Aufbau von Netzwerk-Brücken im Geschäftsleben. Denn Verbindung schafft Beziehung schafft Vertrauen schafft langfristigen Erfolg.


Einfache Brücken als Einstieg

1. Das Namens-Spiel – das WER als Start

Es ist wichtig, den Namen des Gegenübers korrekt auszusprechen und sich diesen zu merken. Es zeigt von Wertschätzung und echtem Interesse. Eine falsche Aussprache oder das Vergessen des Namens erzeugt Distanz, also das Gegenteil einer Brücke.

Bestimmt haben viele von uns diese Situation schon persönlich erlebt. Dennoch bleiben wir professionell und höflich, lassen uns nichts anmerken. Innerlich jedoch bleibt ein Gefühl von Respektlosigkeit.

Mein Tipp: Den Namen des Gegenübers als Netzwerk-Brücke nutzen! Aufmerksames Hin-hören, höfliches Nachfragen und mehrmaliges Ansprechen mit dem Namen schaffen eine überraschend starke emotionale Ebene. Manchmal steckt hinter einem Namen auch eine interessante Geschichte. Das macht uns greifbarer und hilft, sich einen Namen besser zu merken.

Beispiel-Fragen wie diese können helfen: „Kaya, das ist ein schöner Name – woher kommt er?“ „Elisabeth, so ein Zufall, meine Schwester/Tante/Mutter/beste Freundin heißt auch Elisabeth. Wird dein Name auch immer abgekürzt?“ „Catharina, das schreibt sich mit ‚C‘, wie charmant oder chaotisch.“ Mini-Geschichten bleiben besser in Erinnerung.

2. Ein Ort als Anker – das WO zur Orientierung 

Persönliche Erinnerungen an verschiedene Orte können genutzt werden, um im Kennenlerngespräch eine Verbindung zu schaffen.

Durch eine Vorab-Recherche bezüglich einer bestimmten Person erfahren wir möglicherweise den Arbeitsort, die Universität oder den Heimatort. Bieten sich hier schon einige Anknüpfungsthemen an? So könntest du nachfragen: „Ich habe gelesen, du kommst aus Krems an der Donau? Dort war ich oft als Kind und möchte gern wieder hinfahren. Kannst du mir gute Heurigen empfehlen?“ oder „Deine Heimatstadt ist Berlin? Dort wollte ich schon so lange hin.“

Wenn man keine Vorabinformationen hat, einfach im Gespräch nachfragen: „Wo kommst du her?“ oder „Wo genau ist euer Büro?“

Schon rattert es in meinem Kopf nach einer passenden Verbindung zur genannten Location: „Ja, kenne ich, dort ist doch …?“ oder „Die Stadt kenne ich noch nicht, hast du Tipps für …?“ 

Dein:e Gesprächspartner:in hat nun die Möglichkeit zu erzählen, und du schaffst erneut eine Verbindung als Netzwerk-Brücke.

3. Die Tätigkeit – das WAS zum Wem 

Kooperationen entstehen, wenn wir besser verstehen, was unser Gegenüber genau macht. Es ist also hilfreich, sich nach den Aufgaben und Erfahrungen der anderen Person zu erkundigen und echtes Interesse an deren Tätigkeit zu zeigen. Fragen wie „In welchem Bereich bist du tätig?“, „Wie lange machst du das schon?“, „Das klingt interessant, wie bist du dazu gekommen?“ sind einfach.

Gehe nun aber weiter auf die Antworten ein. Viele Jobs erscheinen anfangs langweilig, doch werden zunehmend interessant, sobald man den Sinn dahinter versteht. Es geht um echte Wertschätzung für die Expertise deines neuen Kontakts.

Wichtig: Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt die Rückfrage „Und was machst du?“ 

Nun gilt es, das eigene Unternehmen bzw. Dienstleistung vorzustellen. Über deinen Pitch und erzähle diesen dann genau bei dieser Gelegenheit auf spannende Art und Weise.


Wenn die Brücke persönlicher wird

Die ersten Brückenpfeiler sind gebaut. Das war bisher nicht allzu schwer und gelingt auch schüchternen Menschen oder solchen, die keine 200 Fragen von Dr. Google auswendig lernen möchten. Sind wir zu Beginn „warm“ geworden und haben eine gewisse Wellenlänge gefunden, können wir einen Schritt weitergehen und persönlicher werden.

Ein kleiner Hinweis: Es gibt einen Unterschied zwischen persönlich und privat. Diesen schmalen Grat sollten wir beachten. Die nächsten Themen erfordern etwas Fingerspitzengefühl. Als oberste Regel gilt: Nichts fragen, was wir nicht selbst auch gefragt werden wollen.


4. Vom Hund zum Herz 

Tiere sind ein dankbares Thema fürs Kennenlernen. Wenn ich das Gefühl habe, mehr von mir erzählen zu können, lasse ich eine kleine Bemerkung aus meinem Alltag fallen wie: „Heute Morgen war ich etwas später dran, weil meine Hündin beim Spaziergang nicht heimgehen wollte.“ Oder: „Ich verlasse die Konferenz etwas früher, um noch eine Abendrunde mit meinem Pferd zu machen.“

Ich gebe eine kleine Information preis. Reagiert mein Gegenüber interessiert oder stellt er eine spezifische Frage? Bingo. Natürlich stelle ich dann eine Gegenfrage: „Hast du auch einen Hund?“, „Bist du auch eine Reiterin?“ Meistens geht dann das Herz auf und die tierischen Erfahrungen werden umgehend ausgetauscht.

Entsteht kein Anker, auch kein Problem. Es gibt genügend weitere Themen.

5. Ein Hobby als Verbindung 

Hier gilt Ähnliches wie bei den Tieren. Ich starte mit einer kleinen Information aus meinem Leben. Zuletzt hat mein 5-jähriger Sohn das Netzwerken übernommen: Beim Kinderarzt zeigte er stolz sein neues „Fußball-Trainings-Leiberl“, wie er es nennt. Prompt erzählte der junge Arzt, dass er auch Hobby-Fußballer sei, und schon hatten die beiden Jungs eine Verbindung.

Aktuelle Anlässe wie das gestrige Fußballspiel, die laufenden Golf-Masters oder der Olympia-Sommer können eine weitere Verbindung auf der Netzwerk-Brücke sein. Kleine Anmerkungen wie „Ich habe mir gestern die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um das Finale zu sehen.“ oder „Am Wochenende fahren wir mit den Rädern zum Neusiedler See.“ bieten weitere Gesprächs-Anker.

Oft springt die Person auf und teilt ihre Meinung zum aktuellen Ereignis. Manchmal kann ich meine Erfahrung zu einer Sportart teilen, weil ich sie selbst (mehr oder weniger erfolgreich) ausprobiert habe. Oder ich bekunde mein Interesse an einem Hobby, das ich noch nicht kenne, und lasse es mir erklären. Es gilt wieder: Nachfragen und echtes Interesse an der Person zeigen.

6. Die Urlaubszeit naht

Gerade zu dieser Jahreszeit ist die Frage nach den Urlaubsplänen sehr beliebt. Um hier nicht oberflächlich zu bleiben, schließe ich an die Frage „Hast du schon Urlaubspläne für den Sommer?“ gerne auch weitere Fragen an, wie „Bist du zum ersten Mal dort?“, „Das klingt interessant, wie bist du auf dieses Reiseziel gekommen?“ oder „Fein, dort war ich schon öfter, ich kann dir gerne meine Lieblingslokale empfehlen.“

Bei einem Wiedersehen zu einem späteren Zeitpunkt fällt es leicht, an das Thema anzuknüpfen: „Und, wie war denn dein Urlaub in …?“

7. Die Kunst der Komplimente

Jetzt sind wir bereits sehr persönlich. Wenn sich das Gespräch positiv und freundlich entwickelt, gebe ich gerne auch ein Kompliment. Allerdings mit Bedacht: Es muss authentisch, aber nicht zu offensiv sein. Ein ehrlich gemeintes Kompliment kann eine unglaublich positive Brücke im Netzwerkaufbau sein. Und wer freut sich nicht über ein herzliches, wohlmeinendes Kompliment? Von „Das ist ein hübsches Kleid.“ über „Lässige Schuhe, die sehen gut aus.“ bis zu „Die neue Brille steht dir richtig gut.“ Es ist jedoch wichtig, dabei den richtigen Ton und die richtige Wortwahl zu treffen.

Die Anerkennung kann sich auch auf die Arbeit oder bestimmte Projekte beziehen: „Ich habe gehört, dass dein letzter Vortrag sehr gut angekommen ist“ oder „Dein Artikel über … hat mir wirklich gut gefallen.“ Solche Komplimente zeigen, dass man sich für die Tätigkeit des Gegenübers interessiert und diese wertschätzt.

8. Von Kind und Kegel 

Nachdem wir die Brücke von einfachen Fragen zu einem persönlichen Kennenlernen gebaut haben, wagen wir nun einen kleinen Schritt ins Privatleben. Das Thema Familie und Kinder erfordert etwas Feingefühl. Wenn der Kontakt bereits eine Kinder-Bemerkung gemacht hat, kann nachgehakt werden. Wir könnten fragen: „Wie alt sind deine Kinder?“, „Wo gehen sie zur Schule?“ oder „Wow, so groß schon? Was macht deine Tochter/dein Sohn denn jetzt?“

Gerade bei frischgebackenen Eltern schafft dies eine perfekte emotionale Verbindung, wenn sie stolz vom Nachwuchs erzählen.

Es ist auch möglich, eigene Erfahrungen zu teilen: „Mein Sohn fängt bald mit der Schule an, es wird eine spannende Zeit.“ Solche Bemerkungen liefern weitere Anknüpfungspunkte für persönliche Erfahrungen und helfen, in eine tiefere Verbindung zu gehen.

Unbedingt vorher hineinspüren, ob das Thema passt. Und in jedem Fall vorab ein freundliches, offenes Gespräch aufbauen!

8+1: Das Netzwerk-Mindset

Gute persönliche Verbindungen entstehen nicht über Nacht und erfordern neben Zeit auch persönliches Engagement. Eingangs habe ich erwähnt, wie wichtig es ist, die eigene Komfortzone zu verlassen. Hier sind meine Gedanken zum richtigen Mindset beim Netzwerken:

  • Neugierig sein: Gern freundlich nachfragen und auf Entdeckungsreise gehen. Neugierde zeigt echtes Interesse an der Person und hilft, tiefere Verbindungen zu schaffen.
  • Achtung vor der Ego-Falle: Wir können immer etwas Neues von anderen Menschen lernen.  Unterschiedliche Meinungen sind wertvoll, verschiedene Erfahrungen hilfreich. Deswegen immer auf Augenhöhe kommunizieren.
  • Zuerst geben, dann nehmen: In jedem Gespräch sollten wir etwas geben, sei es Aufmerksamkeit, Wertschätzung oder hilfreiche Informationen. Das Dankeschön kommt garantiert zurück. 
  • Geduldig bleiben: Geduld ist eine Tugend, die beim Netzwerken erst später belohnt wird. Das Gegenüber ausreden lassen, sich selbst zurückzunehmen und langfristig mit freundlichen Nachrichten überraschen. 

In ihrer ersten Ausgabe der Networking Kolumne beschäftige sich Rieder mit “9 goldenen Netzwerk-Regeln, die Gründer.innen im Business-Alltag helfen


Über die Autorin:

Catharina Rieder verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Kommunikationsbranche – unter anderem auch als PR & Communications Director in einem globalen Konzern. In dieser Zeit war ihr Netzwerk ihr ständiger Business-Begleiter. Über die Plattform einfach.netzwerken teilt sie ihr Wissen mit Menschen aus unterschiedlichsten Branchen und Bereichen. Neben einem Netzwerk-Buddy Programm und einem Netzwerk-Starter-Training bietet sie zudem einen kostenlosen Netzwerk-Guide inklusive Selbst Check an. Bist du bereit, das volle Potenzial deines Netzwerks zu entfalten? Catharina Rieder freut sich mit dir in Kontakt zu treten!


Podcast-Tipp

Catharina Rieder produziert auch einen Business-Podcast rund um das Thema Netzwerken namens NETZWERK-ZIRKEL. In diesem Podcast erfährst du mehr über:

  • Aufbau & Pflege deines Netzwerks im Business-Alltag
  • Tipps zum Netzwerken offline & online
  • Geschichten aus über 25 Jahren Kommunikations- und Netzwerk-Erfahrung
  •  Interviews von spannenden Gästen zum Thema Business-Beziehungen
  • Empfehlungen von Netzwerk-Büchern
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Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

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AI Summaries

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