21.05.2021

Wiener Neobank für Gamer holt Millioneninvestment und will im September starten

Das knapp 40-köpfige Team der Fiatwise Software AG arbeitet an 5ife - einer Neobank, die speziell auf die Bedürfnisse von Gamer zugeschnitten ist.
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Die beiden Cofounder Patrick Fischer und Martin Melkowitsch
Die beiden Cofounder Patrick Fischer und Martin Melkowitsch | Foto: Fiatwise Software AG

Eine Neobank speziell für Gamer – das plant die im vergangenen Sommer gegründete Fiatwise Software AG aus Wien. Mit einem bereits 38 Personen starken Team arbeitet man am Launch des Produkts, das im September unter dem Namen 5ife in Östererich, Deutschland, Tschechien und der Slowakei starten soll. Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen dazu ein Investment in der Höhe von 2 Mio. Euro erhalten.

Das Geld kam von Bros VC, der Investmentfirma hinter dem Berliner Immobilienunternehmen Townscape. Es war bereits das zweite Investment in dieser Höhe – denn im vergangenen September hatte bereits der auf Proptech- und Blockchain-Startups spezialisierte Berlin Inkubator HBI Hyperion ebenfalls 2 Mio. Euro investiert. Inklusive einer Förderung vom Austria Wirtschaftservice (AWS) in der Höhe von 500.000 Euro sind damit bereits 4,5 Mio. Euro in das Unternehmen geflossen.

Neobank speziell für Gamer

Gegründet wurde Fiatwise von Martin Melkowitsch und Patrick Fischer. CEO Melkowitsch hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Finanzbranche und war unter anderem Vorstandsmitglied von Raiffeisen Ungarn und der Volksbank Ungarn. COO Fischer wiederum bringt Expertise aus dem Bereich digitales Marketing sowie aus dem Gaming ein. Er hat selbst zwei Saisonen in der E-Sports-Liga Electronic Pro Series (EPS) Counterstrike gespielt.

Die spezielle Ausrichtung auf Gamer ist es auch, was 5ife von herkömmlichen Neobanken unterscheiden soll. Die App besteht dabei im Wesentlichen aus zwei Teilen – einerseits den normalen Banking-Funktionen und anderseits aus einer, wie es das Unternehmen nennt, Lifestyle-Welt. In diesem Bereich wird Gaming-bezogener Content ausgespielt und der Kunde kann dort unter anderem maßgeschneiderte Angebote erhalten.

“Man taucht beim Onboarding gleich zu Beginn mit ein paar Fragen in die Gaming-Welt ein”, erklärt Fiatwise-Cofounder Patrick Fischer im Gespräch mit dem brutkasten. Dabei beantwortet der Kunde etwa, welche Konsole er nutzt und welche Games er spielt. “Basierend darauf bekommt man in der App Content ausgespielt”. Dazu werden Inhalte der wichtigsten News-Seiten und YouTube-Kanäle aus dem Gaming-Bereich über Programmierschnittstellen (APIs) eingebunden.

“Jö-Karte des Gamings”

Jedes Mal, wenn der Kunde Geld ausgibt, erhält er über eine Cashback-Funktion Geld in Form sogenannter “5bucks” zurück, die er wiederum in der App ausgeben kann. “Wir multiplizieren den Cashback mit digitalen Items”, erläutert Fischer. Das könnten Giftshop-Cards für die Spieleplattform Steam sein oder auch Skins, die man in den Games selbst kaufe. Das Ziel sei, Mehrwert für Gamer zu schaffen. “Wir sind damit eine Art Jö-Karte des Gamings”, sagt der Cofounder.

Allerdings: 5ife richtet sich zwar an Gamer – das Produkt soll aber keineswegs ausschließlich fürs Gaming verwendet werden. “Man bekommt eine ganz normale Debitkarte, die man überall im Internet verwenden kann”, sagt Fischer. Das Ziel sei durchaus, dass Kunden 5ife als Hauptkonto verwenden. “Bei einer anderen Bank bekommt man ja auch keine Benefits, wenn man Geld in der Gamingwelt ausgibt”, argumentiert der Fiatwise-COO.

Geschäftsmodell basiert auf Datenvermietung

Welches Geschäftsmodell steckt dahinter? “Wir setzen, anderes als andere Neobanken, nicht aufs Transaktionsgeschäft oder aufs Kreditgeschäft. Unser Modell basiert eher auf Daten, wir sind da aber sehr transparent: Der User kann seine Daten selbst freischalten und für die Datenvermietung bekommt er ‘5bucks’ als sogenanntes Data-Cashback”, sagt Fischer. Relevante Daten sind einerseits die Fragen, die beim Onboarding-Prozess beantwortet werden, aber auch um das Userverhalten in der App – also etwa, welchen Content der User in der App ansieht.

Interessant sind diese Daten vor allem für Unternehmen aus der Gaming-Branche. Fiatwise betont dabei, das alles datenschutzkonform ablaufe und man die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sehr ernst nehme. Jeder User habe auch die Möglichkeit, der Verwendung seiner Daten zu widersprechen, sagt Fischer.

Zusätzliche App für Kinder und Jugendliche

Neben dem eigentlichen Produkt 5ife bietet das Unternehmen auch eine “5ife Junior”-App an – für Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 18 Jahren. Dabei muss ein Elternteil den Onboarding-Prozess durchführen und bekommt in weiterer Folge auch das Konto gespiegelt. “Das kann man sich wie Parental Controls bei Netflix vorstellen”, sagt Fischer. Transaktionen müssen am Mobiltelefon des Elternteils freigegeben werden. “Wir hätten einen extremen Streuverlust, wenn wir im Gaming-Bereich aktiv sind und dann kein Produkt reinnehmen, das auch unter 18 Jahren funktionieren”, erläutert der Cofounder.

Angebot von Kryptowährungen geplant

5ife plant außerdem auch, den Kauf von Kryptowährungen anzubieten. Derzeit gibt es diese Möglichkeit nur bei einer überschaubaren Zahl von Banken – etwa Revolut. Die Herausforderung liegt laut Fischer vor allem im regulatorischen Bereich. “Man braucht in jedem Land eine eigene Lizenz, um Kryptowährungen anzubieten”, erläutert der Cofounder. Dies stehe im Gegensatz zu den meisten Banklizenzen – solche bräuchte man meist nur in einem Land, um in der gesamten EU Marktzugang zu erhalten.

Man arbeite aber hier mit der Finanzmarktaufsicht zusammen, führt Fischer weiter aus. Beim Start von 5ife sollen Kryptowährungen zumindest am österreichischen Markt angeboten werden. Das Unternehmen möchte dabei die zehn größten Währungen abdecken. Fischer sieht Kryptowährungen dabei durchaus als Payment-Lösung für den Alltag und nicht als reines Investment. “Bei der jüngeren Generation spielt das Thema schon ein viel größere Rolle als wir alle denken”, sagt der Cofounder.

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Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


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