22.03.2023

5 Wasser-Startups aus Österreich

Zum Weltwassertag stellen wir fünf heimische Startups vor, die Technologien rund um die kostbare Ressource Wasser entwickelt haben.
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(c) Greenjet / Helioz / Impothep | collage by brutkasten

Der heutige Weltwassertag der Vereinten Nationen (UN) hat bekanntlich sehr ernste Hintergründe. Laut aktuellem UN-Bericht haben 26 Prozent der Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Und die Situation wird sich weiter zuspitzen: Laut Bericht ist der weltweite Wasserverbrauch in den vergangenen 40 Jahren jährlich um etwa ein Prozent gestiegen. Und er werde sich bis 2050 voraussichtlich in ähnlichem Tempo weiter erhöhen, schätzt man bei den Vereinten Nationen. Die Folge: Wasserknappheit werde auch dort ein Problem sein, “wo die Ressource heute noch im Überfluss vorhanden ist”. Im Hintergrund steht ein Zusammenspiel von Bevölkerungswachstum, sozioökonomischen Veränderungen, intensiver Landwirtschaft und dem Klimawandel.

Wasser-Startups: Technologische Entwicklungen spielen wichtige Rolle

Um den Wasserverbrauch zu verringern und den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verbessern, spielen auch technologische Entwicklungen eine große Rolle. Mehrere österreichische Startups nehmen sich seit Jahren des Themas an und haben spannende Ansätze entwickelt. Der brutkasten stellt zum Weltwassertag fünf davon kurz vor:

Agrobiogel

Nach mehrjähriger Forschung ist dem Gründer von Agrobiogel Gibson Nyanhongo gelungen, ein auf Holz basierendes Hydrogel zur Marktreife zu bringen, das ein Vielfaches seines eigenen Gewichtes an Wasser speichert und es langsam an das umgebende Erdmaterial abgibt. Mit diesem Hydrogel vermischte Böden können bis zu 95 Prozent des einsickernden Wassers aufnehmen und so bis zu 40 Prozent an Bewässerung sparen. Indem das Material das zugeführte Wasser speichert, soll Dürren entgegengewirkt und eine unregelmäßige bzw. geringere Wasserversorgung ausgeglichen werden. Agrobiogel hat im Rahmen seiner Einreichungen im EIC Accelerator des EU-Forschungsprogramms Horizon Europe eine Förderung von 3,4 Millionen Euro erhalten.

(c) Keith Nyanhongo – Das Agrobiogel-Gründer-Team.

Greenjet

Mit dem Startup Greenjet vertreibt Al Deek Wasserspardüsen, die dabei helfen sollen „nachhaltig und energieeffizient zu leben“. In der Anfangsphase des Unternehmens hat Al Deek seine Düsen noch selbst im 3D-Drucker hergestellt, mittlerweile hat eine Salzburger Firma die Produktion übernommen. Greenjet verspricht seinen Kund:innen Wasser-Ersparnisse von bis zu 66 Prozent im Vergleich zu Duschen ohne Einspardüse. Laut Angaben des Wasser-Startups haben Nutzer:innen seit seiner Gründung im Mai über zehn Millionen Liter Wasser eingespart. Zu den Kund:innen des Startups zählen neben Hotels auch Fitnessstudios und seit kurzem auch die voestalpine, die die Düse ebenfalls bei den Duschen in ihren Standorten installiert.

Niklas Al Deek und sein Produktionsleiter von Greenjet. (c) Greenjet

Helioz

Das Wiener Social Startup Helioz rund um den Elektroingenieur und Gründer Martin Wesian hat mit WADI ein Gerät für den Haushaltsbereich entwickelt, das die Wasserqualität messen kann. Dabei wird ein UV-Indikator an PET-Flaschen angebracht. Anschließend können die Flaschen mit dem Wasser in die Sonne gelegt und mit Hilfe von natürlichen UV-Strahlen gereinigt werden. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das auch von der WHO empfohlen wird. Sobald das Wasser trinkbar ist, zeigt das Gerät ein Smiley an, um seine Anwender:innen darüber zu informieren. Die Technologie kommt seit Jahren in zahlreichen Ländern in Asien und Afrika bei Millionen Hektolitern Wasser zum Einsatz.

Helioz entwickelt Lösungen, um Wasser mit Solarenergie trinkbar zu machen | (c) Helioz GmbH

Imhotep

Imhotep wurde 2019 als Spin-off der neoom group gegründet und hat mit dem sogenannten “Phantor” einen atmosphärischen Wassergenerator entwickelt, der täglich bis zu 10.000 Liter Trinkwasser aus der Umluft gewinnen kann. Für das weitere Wachstum konnte das Startup 2022 eine Finanzierungsrunde in Höhe von einer Million Euro abschließen – unter anderem beteiligte sich der österreichische GreenTech-Investor Epoona am Unternehmen. Und die Lösung aus Österreich ging bereits auf Weltreise. So war der Phantor auf der Dubai Expo-Water-Week oder im Zuge des GreenTech-Festivals in Singapur ausgestellt. Zudem konnte die Lösung des Wasser-Startups zahlreiche Preise für sich verbuchen. Dazu zählen unter anderem der Energy-Globe-Award oder der GreenTech-Festival-Award rund um Nico Rosberg.

Der Phantor begeisterte auf seiner “Asien-Tour” auch Investor Nico Rosberg (m.) | (c) Imhotep

Symvaro

Das Klagenfurter Startup Symvaro hat sich mit seinem Produkt Waterloo auf die Digitalisierung von Wasserversorgern spezialisiert. Die (meist kommunalen) Unternehmen bekommen ein Software-Paket rund um Wasserzähler und deren Ablesung für und durch Endkund:innen, das optional auch eine Zähler-Ablese-App enthält. Die Lösung des Wasser-Startups spart zwar nicht direkt Wasser, soll für die Wasserversorger aber, durch Effizienzsteigerung an mehreren Stellen, Zeitaufwand und Arbeitseinsatz erheblich reduzieren.

Rudolf Ball hat
Symvaro-Gründer Rudolf Ball | © Symvaro/Ball

Tipp der Redaktion:

Dürreereignisse werden durch die Klimakrise häufiger. Im IPCC-Bericht finden sich auch einige Lösungsansätze, die gegen Wassermangel helfen können.

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Das Team von occyo (c) occyo

Das in Innsbruck gegründete MedTech-Startup occyo spezialisiert sich auf Digital Health in der Augenheilkunde: Im Jahr 2022 schloss es seine erste Finanzierungsrunde in Millionenhöhe ab – brutkasten berichtete. Zuvor wurde das MedTech von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), der FFG und dem Land Tirol gefördert. Im Juli 2022 kam schließlich der Münchener Neuinvestor Floris Capital rund um Peter Blumenwitz hinzu. Die Pläne waren groß: Im Frühjahr 2024 Zulassung und Markteintritt des Produktes, neue Finanzierungsrunde gegen Ende des Jahres. Nun kommt es aber anders.

Produkt zur Telemedizin in der Augenheilkunde

Heute wie damals fokussierte sich das Digital Health Unternehmen auf Telemedizin-Anwendungen, die die dezentrale Kommunikation in der Augenheilkunde vereinfachen. Konkret: Das von occyo entwickelte Gerät namens Occyo One sollte es “zum ersten Mal möglich” machen, “den gesamten Augenvordergrund standardisiert und hochauflösend aufzunehmen”.

Damit wollte man die medizinische Diagnostik für die breite Masse zugänglicher gestalten. Volkskrankheiten wie trockene oder gerötete Augen könnten damit von Fachmediziner:innen und -personal “einfacher diagnostiziert und behandelt” werden, hieß es. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2019 von Vito Romano, Bernhard Steger, Ulrich Hausmann und Giulia Angi.

Neue Finanzierungsrunde für Ende 2024 geplant

Für seine Lösung und kontinuierliche Fortentwicklung des Modells erhielt occyo schließlich auch im Jänner diesen Jahres sein letztes Investment. Der Neuinvestor Paolo Belloco übernahm nämlich 15 Prozent der Firmenanteile für einen sechsstelligen Betrag. Damals plante man den Markstart des Produktes Occyo One im diesjährigen März. Eine Zulassung wurde für den Vormonat Feber erwartet. Für Ende dieses Jahres plante man mit einer weiteren Finanzierungsrunde. Damals umfasste das Team knapp 20 Personen, wie brutkasten berichtete.

190.000 Euro Passiva

Zumindest aus der angedachten Finanzierungsrunde wird allerdings vorerst nichts. Denn mit dem heutigen Mittwoch vermeldet der Kreditschutzverband KSV1870 das Konkursverfahren des Innsbrucker MedTechs. Der Antrag ist vonseiten des Schuldners, also von der occyo GmbH selbst, eingereicht worden.

Wie der KSV1870 weiter vermeldet, liegen aktuell noch keine geprüften Informationen zur Insolvenz vor. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Schuldnerangaben auf etwa 190.000 Euro. Anfragen vonseiten der brutkasten-Redaktion blieben bislang unbeantwortet. Informationen werden laufend ergänzt. Ob das Produkt des MedTech-Startups in einer anderen Gesellschaft weitergeführt wird, ist somit noch unklar.

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