05.04.2023

3D-Scanner statt Nacktscanner an Flughäfen: Das wird alles gefilzt

Nie wieder lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen am Flughafen? Ein neuer Scanner verspricht effizientes und schnelles Durchleuchten.
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An Flughäfen sollen die Schlangen wieder kürzer werden. (C) AdboeStock
An Flughäfen sollen die Schlangen wieder kürzer werden. (C) AdboeStock

Am 31. Dezember 2009 war die Aufregung in Europa groß. Der Amsterdamer Flughafen Schipol führte einen Nacktscanner beim Security-Check ein und die Wogen gingen hoch. Schnell gab es Debatten über die körperliche Unversehrtheit bzw. Privatsphäre. Wer hoch hinaus wollte, musste sich zuerst ordentlich durchleuchten lassen. Mehr als zehn Jahre später setzen mehrere Flughäfen Europas auf neue Geräte, die Reisende besser und effizienter kontrollieren sollen. Dieses Mal dürfte der Aufschrei weniger groß sein, denn die Passagier:innen dürften vom neuen Scanner profitieren.

3D-Scanner gewährt Einblicke ins Gepäck

Eines vorne weg: Die neuen Scanner an Europas größten Flugplätzen sind keine Nacktscanner. Zwar gab es nach der Einführung in Amsterdam mehrere Debatten und eine legislative Entscheidung, dass die Scanner grundsätzlich erlaubt sind. In Österreich stießen sie jedoch nie auf sonderliche Beliebtheit. Eine 2010 durchgeführte Umfrage mit 1.037 Befragten ergab, dass für 90 Prozent der Österreicher:innen ein Nacktscanner am Flughafen zu weit geht.

Die neuen Scanner, die bereits Mitte 2024 flächendeckend an allen Flughäfen in London eingeführt werden, sind 3D-Scanner, die Sicherheitskräften einen tiefen Einblick in Gepäcktaschen gewähren sollen. Der Hintergrund: Während der Pandemie kündigten viele Airlines ihre Mitarbeiter:innen. Mit wieder gestiegener Reisefrequenz kehrten diese aber nicht zurück.

Schlangen sollen kürzer werden

So bildeten sich lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen, die das Personal und die Passagier:innen zunehmend stressten. Die neuen Scanner sollen dafür sorgen, dass Fluggäste Trinkflaschen, Zahnpastatuben und Co. nicht mehr extra verpackt aus dem Handgepäck zerren müssen. Die Flughafen-Verantwortlichen erhoffen sich durch die neuen Scanner eine erhebliche Zeitersparnis.

Bilder von langen Schlagen an den Airports Europas sollen somit der Vergangenheit angehören. Die Geräte sollen nämlich die Beschaffenheit und Oberfläche des Kofferinhalts durchleuchten können. Auch Laptops könnten somit in der Tasche verstaut bleiben.

Wien zögert noch

Die Privatsphäre bleibt dann für alle, die nicht gerade eine Handfeuerwaffe mitführen, weitgehend gewährt. Laut BBC-Bericht verursachen Passagier:innen, die beim Securitycheck Gegenstände nicht aus ihrem Handgepäck nehmen, die größten Verzögerungen.

Der neue Scanner erfreut sich daher immer größerer Beliebtheit. London Heathrow testet die Technik seit 2017 und dürfte sie nun beibehalten. Ebenfalls auf den Trend aufgesprungen sind die Flughäfen John F. Kennedy Airport (in New York), Amsterdam Schiphol, der Pariser Flughafen Orly sowie der größte Flughafen Europas in Frankfurt.

In Wien würde man noch zuwarten. Wie der Standard berichtet, gebe es derzeit nur vereinzelten Gebrauch der Systeme. Denn der Nachteil der neuen Scanner ist klar: der Stromverbrauch ist enorm. Ob ein flächenweiter Einsatz sinnvoll ist, will man in Schwechat erst prüfen, wenn die Süderweiterung von Terminal drei abgeschlossen ist. Damit ist im Jahr 2027 zu rechnen. In Wien seien die Passagier:innen aber ohnehin zufrieden. 84 Prozent der Fluggäste warten weniger als fünf Minuten bei der Kontrolle, 98 Prozent weniger als zehn Minuten.

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Boom Strategy Managing Partner Gordan Volaric | (c) Boom Strategy
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In der heutigen Geschäftswelt hängt der Erfolg eines Unternehmens davon ab, wie effektiv Produktmanagement und Vertrieb zusammenarbeiten. Kommunikationsbarrieren und isolierte Arbeitsweisen behindern oft den Informationsfluss und lassen Marktchancen ungenutzt. C-Level-Führungskräfte müssen diese Hindernisse überwinden und die Zusammenarbeit stärken, um ihre Organisation agiler und kundenorientierter zu machen.

Eine große Herausforderung in der Zusammenarbeit: Der Informationsfluss

Ein Hauptgrund für Ineffizienz zwischen Produktmanagement und Vertrieb ist die unklare Verteilung der Verantwortlichkeiten. Oft fehlen klare Rollen, was Lücken bei der Weitergabe von Informationen schafft. Zudem verfolgen die Abteilungen unterschiedliche Ziele: Während das Produktmanagement langfristige Strategien anstrebt, fokussiert sich der Vertrieb oft auf kurzfristige Umsatzziele. Diese Diskrepanz verlangsamt die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte.

Es reicht jedoch nicht aus, nur den Informationsfluss zu verbessern – die gewonnenen Daten müssen auch in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Ohne klare Prozesse und Verantwortlichkeiten riskieren Unternehmen, wertvolle Erkenntnisse zwar zu sammeln, diese jedoch nicht effizient zu nutzen.

Ein weiteres Problem ist der langsame und fragmentierte Austausch von Informationen. Vertriebsteams erhalten wertvolles Feedback direkt vom Markt, aber oft wird es nicht rechtzeitig an das Produktmanagement weitergegeben. Umgekehrt fehlen dem Vertrieb wichtige Informationen zu neuen Produktentwicklungen, was Marktchancen ungenutzt lässt und die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens schwächt.

Warum ein reibungsloser Informationsfluss entscheidend ist

Eine nahtlose Kommunikation zwischen Produktmanagement und Vertrieb sorgt nicht nur für schnellere Entscheidungen, sondern ermöglicht es beiden Teams, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Wenn Informationen effizient und klar weitergegeben werden, verbessert sich die Kundenorientierung und Produkte werden zielgerichteter auf den Markt gebracht. Dies steigert die Kundenzufriedenheit, da die Bedürfnisse der Kund:innen im Mittelpunkt stehen.

Gleichzeitig führt ein reibungsloser Informationsfluss zu höherer Produktivität, da die Abteilungen durch regelmäßige Updates und klare Verantwortlichkeiten gezielt auf ihre Ziele hinarbeiten können. Frühzeitige Informationen über Produktentwicklungen ermöglichen es dem Vertrieb, diese sofort in die Verkaufsstrategie zu integrieren, und das Produktmanagement kann durch direktes Kundenfeedback schneller auf neue Anforderungen reagieren.

Drei nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit

Um die Zusammenarbeit zwischen Produktmanagement und Vertrieb nachhaltig zu verbessern, sind klare Prozesse und Kommunikationsstrukturen erforderlich. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, um dies zu erreichen. Unsere Erfahrung und Praxis haben jedoch gezeigt, dass die folgenden drei Maßnahmen besonders effektiv sind. Sie fördern den kontinuierlichen Informationsaustausch und stellen sicher, dass alle Abteilungen synchron arbeiten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

  • Gemeinsamer Produktlebenszyklusplan: Ein gemeinsamer Produktlebenszyklusplan schafft Transparenz und stellt sicher, dass alle Abteilungen – von Vertrieb über Marketing bis hin zum Produktmanagement – synchron arbeiten. Dabei wird genau festgelegt, welche Abteilung zu welchem Zeitpunkt welchen Input liefern muss. Dies ist besonders wichtig, da das Produktmanagement auf Marktfeedback und sich verändernde Kundenbedürfnisse angewiesen ist, um relevante Produktentwicklungen voranzutreiben. Der Vertrieb muss in jeder Phase des Lebenszyklus wissen, welche Unterstützung zur Verfügung steht und welche Ziele angestrebt werden. Durch regelmäßige Updates und funktionsübergreifende Meetings bleibt der Plan auf dem neuesten Stand, und alle Teams können nahtlos zusammenarbeiten.

  • Klar definierte Aufgaben entlang der Customer Journey: Ein strukturierter Plan, der die gesamte Kundenreise abbildet, stellt sicher, dass Produktmanagement, Marketing, Vertrieb und Kundenmanagement während des gesamten Prozesses eng zusammenarbeiten. Dieser Plan definiert genau, wie Kundenfeedback und Marktinformationen erfasst und an das Produktmanagement weitergegeben werden. Zusätzlich muss das Produktteam den anderen Abteilungen technische Unterstützung bieten, beispielsweise durch Schulungen und Tools, damit diese den Kunden optimal bedienen können. Diese enge Zusammenarbeit verbessert nicht nur die Kundenbindung, sondern ermöglicht es auch, proaktiv auf veränderte Kundenbedürfnisse zu reagieren.

  • Strukturierter Informationsaustausch: Ein zentraler und strukturierter Austausch von Informationen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Alle Abteilungen sollten einfachen und barrierefreien Zugang zu relevanten Daten, Kundenfeedback und Produktinformationen haben. Es ist jedoch ebenso wichtig, dass diese Prozesse in bestehende technische Lösungen, wie das CRM-System, integriert werden, um diesen Austausch zu erleichtern. Durch die Implementierung können Teams das System nahtlos in ihre Arbeitsabläufe integrieren. Ein klar definierter Prozess zum Umgang mit gesammeltem Feedback stellt sicher, dass dieses in umsetzbare Erkenntnisse gewandelt wird. Regelmäßige Updates und klare Verantwortlichkeiten sorgen dafür, dass das Feedback direkt in die Produktentwicklung oder Vertriebsstrategie einfließt.

Fazit: Ein neues Level der Zusammenarbeit

Für C-Level-Führungskräfte ist die enge Zusammenarbeit zwischen Produktmanagement und Vertrieb entscheidend, um den Erfolg ihres Unternehmens langfristig zu sichern. Nur durch klare Prozesse und einen strukturierten Informationsaustausch können Unternehmen ihre Agilität steigern und ihre Marktposition stärken. Die Optimierung dieser Zusammenarbeit legt nicht nur den Grundstein für kurzfristige Erfolge, sondern schafft die Basis für nachhaltiges Wachstum und langfristige Marktführerschaft. Es ist an der Zeit, die Zusammenarbeit zu verbessern und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.

Über den Autor

Gordan Volaric ist der CEO von Boom Strategy und Experte für die Optimierung von Vertriebsprozessen. Er hat zahlreiche Unternehmen dabei unterstützt, funktionsübergreifende Teams zu schaffen und Silos aufzubrechen, um die Effizienz und das Umsatzpotenzial zu maximieren. Seine Expertise basiert auf jahrelanger praktischer Erfahrung und erfolgreichen Projekten in Branchen wie Chemie, Aviation, Automobil, SaaS und Intralogistik.

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