24.04.2020

Ehemaliges “2Min2Mio”-Startup Alpengummi stellt Produktion um

Alpengummi von Claudia Bergero und Sandra Falkner wollte sich vor rund einem Jahr bei "2 Minuten 2 Millionen" nicht unter Wert verkaufen und lehnten ein Angebot von Haselsteiner ab. Nun muss die Produktion von händischer Herstellung auf maschinelle umgestellt werden. Die Nachfrage steigt, erklären die beiden.
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Alpengummi, Sandra Falkner, Claudia Bergero, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Bergfalke GmbH - Die Alpengummi-Gründerinnen im Pechwald.

Die Jungunternehmerinnen Claudia Bergero und Sandra Falkner sind Kaugummimacherinnen. Das ganze letzte Jahr haben sie damit verbracht, ihr Produkt händisch herzustellen und litten – bedingt durch 60h-Wochen – oft an aufgeriebenen Händen, wie sie erzählen. Nun muss sich etwas ändern, wissen beide und wollen aufgrund hoher Nachfrage die Produktion bei Alpengummi umstellen.

+++ Original+: Auch Florian Gschwandtners neuer Chef steigt bei Ski-Startup ein +++

Hubert und Helga bei Alpengummi

Ein Teil des benötigten Kapitals für den Erwerb von Hubert (einer Knetmaschine) und Helga (eine Portioniermaschine) bekamen die Unternehmerinnen von der Wirtschaftsagentur Wien. Den Rest möchten sie über Crowdfunding lukrieren. Die Kampagne läuft seit Mitte April, am Freitagnachmittag (24.4.) waren vom 15.000-Euro-Fundingziel bereits 14.202 Euro erreicht. “Da Kaugummi ja ein nicht allzu ernstes Thema ist, wurde es bei uns zur Tradition, den wichtigsten Betriebsmitteln einen praktischen Namen zu geben“, erklärt Claudia Bergero die Benennung der Maschinen.

Wiener Produzent gefunden

“Nachdem wir nun ein Jahr lang alles händisch gemacht haben, wollen wir die Produktion auslagern, um uns auf Marketing und Vertrieb konzentrieren zu können”, ergänzt Sandra Falkner. Dafür konnte in Wien ein Betrieb gefunden werden, der die Kaugummis mithilfe von Helga und Hubert klima-neutral produzieren soll.

Alpengummi, Sandra Falkner, Claudia Bergero, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Wolfgang Riepl – Sandra Falkner und Claudia Bergero lagern ihre bisher händische Produktion nach Wien aus.

Umweltschonend

Wie der brutkasten berichtete stellt Alpengummi den „ersten natürlichen Kaugummi der Alpen“ her. Die Kaumasse besteht aus Baumharz, Bienenwachs und Birkenzucker. Ein Umstand, der auch die Umwelt schonen soll. Die meisten Kaugummis werden aus synthetischen Polymeren auf Erdölbasis hergestellt. Daher sind sie nur schwer biologisch abbaubar und verschmutzen so Städte und Umwelt, erzählen die Gründerinnen: “Bei unserem Alpengummi hingegen weiß man genau was drin steckt – nur Natur,” sagen sie.

Lokale Produktion in Krisenzeiten steigern

Weshalb die Wirtschaftsagentur Wien das Startup besonders zu Coronazeiten unterstützt: “Weltweit stemmen sich Betriebe derzeit gegen die Krise, die uns auch einmal mehr klar und deutlich zeigt, wie wichtig lokale Produktion ist. Alpengummi ist hier ein gutes Beispiel. Ein durch und durch rot weiß rotes Produkt, das klug und innovativ heimische Ressourcen nutzt und in eine Marktnische vorstößt, die noch nicht erschlossen ist. Jetzt geht es darum, die Produktion zu professionalisieren. Das wird von der Wirtschaftsagentur Wien gefördert, denn das Projekt hat die Jury absolut überzeugt. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, dass möglichst viele den umweltschonenden, echt Wiener Alpengummi auch kaufen”, sagt Christian Bartik, Leiter der dortigen Förderabteilung.


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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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AI Summaries

Ehemaliges “2Min2Mio”-Startup Alpengummi stellt Produktion um

  • Das ganze letzte Jahr haben sie damit verbracht ihr Produkt händisch herzustellen und litten oft an aufgeriebenen Händen in 60h-Wochen, wie sie erzählen. Nun wird umgestellt.
  • Ein Teil des benötigten Kapitals für den Erwerb der Maschinen bekamen die Unternehmerinnen von der Wirtschaftsagentur Wien.
  • In Wien konnte ein Betrieb gefunden werden, der die Kaugummis mithilfe von Helga und Hubert klima-neutral produzieren soll.

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  • Ein Teil des benötigten Kapitals für den Erwerb der Maschinen bekamen die Unternehmerinnen von der Wirtschaftsagentur Wien.
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Ehemaliges “2Min2Mio”-Startup Alpengummi stellt Produktion um

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Ehemaliges “2Min2Mio”-Startup Alpengummi stellt Produktion um

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