04.03.2022

200 Millionen Euro: Wirtschaftsministerium und FFG schließen mehrjähriges Budgetvolumen ab

Das Wirtschaftsministerium möchte den Forschungs- und Innovationsstandort Österreich mit einer 200 Mio. Euro Finanzierungsvereinbarung verstärken. Im Fokus liegt die Unabhängigkeit von Mikroelektronik, Halbleitern und Co aus Asien und den USA.
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Schramböck
Bundesministerin Margarete Schramböck (Archivfoto) | (c) Andy Wenzel

Der Halbleitermangel und die damit verbundenen Lieferkettenprobleme gewinnen tagtäglich an Bedeutung. Viele Länder realisieren ihre benachteiligte Situation und möchten diese Probleme langfristig bekämpfen. Aus diesem Grund hat auch das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) sich dazu entschlossen, eine mehrjährige Finanzvereinbarung mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abzuschließen. Mit dem mehr als 200 Mio. Euro Budgetvolumen möchte das Wirtschaftsministerium der FFG eine mehrjährige, stabile und wachstumsorientierte Planungsgrundlage für Förderungsmaßnahmen ermöglichen. Das Fördervolumen für die FFG sei somit für jeweils drei Jahre nahezu verdoppelt, so Schramböck. 

Schwerpunkte liegen auf Forschung, Technologie und Innovation

Auch die Umsetzung des 2020 abgeschlossenen Forschungs-Finanzierungsgesetzes  (FoFinaG) und des damit hervorgehenden FTI-Paktes 2021-2023 werde mit der aktuellen Finanzierungsvereinbarung ermöglicht. Die Bundesregierung möchte mit dem Pakt die Erfüllung der Schwerpunkte in Forschung, Technologie und Innovation gewährleisten. Desweiteren liegt der Fokus auf Digitale Technologien, Life Sciences, Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung, Humanpotenzial, Kooperationsstrukturen sowie Important Projects of Common European Interest (IPCEI). 

Budget für Mikroelektronik und Life Sciences 

„Wir dürfen uns – gerade bei Schlüsseltechnologien – nicht in die Abhängigkeit Asiens begeben”, sagt Schramböck. Deshalb möchte das Wirtschaftsministerium insbesondere die Forschung und Entwicklung in Life Sciences sowie Medikamentenherstellung in Europa und Österreich vorantreiben. Zudem habe Mikroelektronik als einer der wichtigsten Zukunftstechnologien sowie als Grundvoraussetzung digitaler Transformation hohe Priorität für unser Innovationspotential. 

“Die Sicherung der Halbleiterproduktion in Europa ist sehr wichtig, denn derzeit sind von den 15 weltweit größten Chipherstellern nur noch zwei europäische Unternehmen”, sagt die Wirtschaftsministerin. Um die großen Player Asien und den USA aufholen zu können, stelle man ein Budget für die IPCEI Mikroelektronik I + II und Wasserstoff zur Verfügung. Der Schwerpunkt von IPCEI Wasserstoff liegt auf vollständig erneuerbarem Wasserstoff. Dieser soll zudem die Integration von erneuerbaren Energien in verschiedene Verbrauchssektoren ermöglichen und somit den Einsatz von fossilen Energieträgern reduzieren. 

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N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf (v.li.) (c) N26

Elf Jahre nach ihrer Gründung gelingt es der Neobank N26, über einen längeren Zeitraum profitabel zu wirtschaften. Im dritten Quartal dieses Jahres erzielte das Unternehmen zum ersten Mal ein operatives Ergebnis von 2,8 Millionen Euro im Plus. Bereits im Juni konnte die Neobank ihren ersten monatlichen Gewinn verbuchen – brutkasten berichtete.

2024: 440 Mio. Euro Umsatz

Mitte des Jahres äußerte CEO Valentin Stalf die Hoffnung, dass das gesamte Jahr profitabel ausfallen könnte. Fünf Monate später steht N26 jedoch vor einem (unbereinigten) operativen Jahresminus von etwa 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Minus noch bei 78,3 Millionen Euro.

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass es für die Neobank N26 in diesem Jahr deutlich bergauf geht. Der Umsatz wird voraussichtlich rund 440 Millionen Euro erreichen, was einem Wachstum von etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nahezu die Hälfte davon soll aus Zinserträgen stammen, ergänzt durch Erträge aus der Veranlagung von Kundengeldern und einem wachsenden Anteil aus dem Kreditgeschäft. Der Rest resultiert aus Gebühren und Provisionen.

N26: Transaktionsvolumen von 140 Milliarden Euro

Erstmals überschritt der Betrag der Kundeneinlagen in diesem Jahr die zehn Milliarden Euro. Das Transaktionsvolumen soll 2024 zudem 140 Milliarden Euro erreichen.

Nach der Aufhebung der Wachstumsbeschränkung im Juni, die von der deutschen Finanzaufsicht Bafin aufgrund von Mängeln in der Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung verhängt wurde, verzeichnet N26 aktuell mehr als 200.000 Neuanmeldungen pro Monat, wie Stalf verkündet.


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