10.05.2022

“2 Minuten 2 Millionen”: Sternenkind-Startup erhält Spende und Maderthaner

In dieser Folge von "2 Minuten 2 Millionen" ging es um ein Portal für Lehrlingsberufe, Kindersonnenbrillen und digitales Notariat. Zudem berührten zwei Gründer mit ihrer Geschichte über "stille Geburten" die Investoren.
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(c) Puls 4/Gerry Frank - Rainer und Eva Juriatti bieten Sternenkind-Eltern Unterstützung an.
kooperation

Die ersten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Christina Reifeltshammer und Laura Mittelbucher. Sie haben gemeinsam mit Doris Reifeltshammer und Christina Gallé SooNice gegründet. Die vier Founderinnen produzieren Kindersonnenbrillen, die mit Gläsern der Kategorie 3 ausgestattet sind.

Diese filtern UV-Strahlen mit einer Wellenlänge von bis zu 400 Nanometern (UV 400), welche UV-C, UV-B und UV-A-Strahlen einschließt und bis zu 92 Prozent des Sonnenlichts absorbiert.

SooNice bei “2 Minuten 2 Millionen”

Laut den Founderinnen bieten einen höheren Schutz nur Brillengläser der Kategorie vier, welche meist bei extremen Verhältnissen im Hochgebirge, auf Gletschern oder in der Wüste Verwendung finden. Speziell entwickelte Seitenklappen sollen bei SooNice-Brillen zudem dafür sorgen, dass keine UV-Strahlen von der Seite auf die Kinderaugen treffen. Die Forderung: 175.000 Euro für fünf Prozent.

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(c) Puls 4/Gerry Frank – Laura Mittelbucher (l.) und Christina Reifeltshammer von SooNice.

Nach dem Pitch wollten Hans Peter Haselsteiner und auch Felix Ohswald Kunden werden, aber nicht investieren. Anders Stefan Piëch. Der Medienmanager bot für die fünf Prozent 200.000 Euro TV-Werbung auf seinen beiden Kindersendern RiC TV und Fix & Foxi. Es gab kein Zögern. Deal für SooNice.

Kalon – der Schmuck- und Uhrenspray

Als nächstes kam Thomas Jammer ins “2 Minuten 2 Millionen”-Studio. Er hat mit Kalon ein Startup gegründet, das einen antibakteriellen Spray für Schmuck produziert. Sein Produkt ist vegan und wird über den Onlineshop vertrieben.

Der USP von Kalon sei seine universelle Formel, die für alle Arten von Schmuck und Uhren geeignet ist. Die Forderung: 75.000 Euro für zehn Prozent Anteile.

Kalon
(c) Puls 4/Gerry Frank – Thomas Jammer entwickelte einen Putzspray für Schmuck und Uhren.

Nach dem Pitch überzeugte Philipp Maderthaner Alexander Schütz seine Uhr zum Putztest zur Verfügung zu stellen und reinigte sie gleich selbst. Danach stiegen beide aus, weil sie keine Affinität zum Produkt hatten. Für den Rest war das Startup auch kein Investment-Case, einzig Katharina Schneider bot ein Treffen an, um auszuloten, in welche Richtung man mit Kalon gehen könnte.

Ein Probetag zur Berufswahl

Die nächsten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Manuel und Stefan Minichberger von Probetag.at. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die Schülern erlauben möchte, (vorerst nur) in einen Lehrberuf hineinzuschnuppern. Dies funktioniert ohne Bewerbungsschreiben und ohne Telefonat, sondern direkt auf der Webseite.

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(c) Puls 4/Gerry Frank – Die Gebrüder Minichberger haben eine Probetag-Plattform für Schüler gegründet.

Schüler können auf Probetag.at mit einem Klick den gewünschten Beruf auswählen; Partner der Gründer können Anforderungen vordefinieren und dann potentielle Bewerber online akzeptieren oder ihr “Inserat” anpassen. Einnahmen macht das Startup durch die Listung von Unternehmen. Die Forderung: 200.000 Euro für zehn Prozent.

Diese Bewertung war den Investoren zu hoch, auch wenn sie die Idee großartig fanden und, wie Leo Hillinger, vorhatten, Kunden zu werden. Auch Felix Ohswald investierte nicht, forderte konkrete Feedbackschleifen von jenen Firmen und Schülern, die die Plattform nutzen sowie ein solides Zahlengerüst. Dann wäre er gerne dabei.

Sternenkinder enttabuisieren

Die nächsten waren Vera und Rainer Juriatti. Sie haben bei “2 Minuten 2 Millionen” ein sehr emotionales Thema mitgebracht. Sternenkinder sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben. Die beiden Gründer sind selbst fünfmal von einer solchen „stillen Geburt“ betroffen gewesen. Mit ihrer Sternenkind-Box wollen sie Betroffenen Trost und Hilfe spenden.

Darin enthalten sind wichtige Erinnerungen wie ein Fußabdruck, ein spezielles Buch und Servicekarten für Akut- und Langzeithilfe.

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(c) Puls 4/Gerry Frank – Rainer und Eva Juriatti präsentierten ihre Mein Sternenkind-Box.

Die Sternenkind-Box soll österreichweit ausgerollt sowie eine spezielle Österreich-Karte konzipiert werden, die die wichtigsten Kontakte zu Helfer:innen liefert. Die Forderung: 49.000 Euro für 49 Prozent.

Sichtlich berührte Juroren folgten Philipp Maderthaners Beispiel und wollten das Startup ohne Gegenleistung unterstützen. Der Kommunikationsexperte versprach, die Österreich-Karte für die beiden Founder umzusetzen.


Exkurs: Und so kam es nach der Sendung auch: Das Campaigning Bureau von Gründer Philipp Maderthaner, erstellte die virtuelle Österreich-Karte, die nun als Drehscheibe für Anlaufstellen in ganz Österreich dient. Und Hilfeleistungen für Betroffene einfacher zugänglich macht.

“Was Vera und Rainer Juriatti hier leisten, ist von unendlichem Wert für Familien in so einer schweren Situation. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Campaigning Bureau hier einen Beitrag leisten können, diese Arbeit zu erleichtern“, sagt Maderthaner.


Nach dieser Offerte des Jurors spendeten sowohl Katharina Schneider, so wie auch Haselsteiner, Ohswald und Hillinger insgesamt 50.000 Euro. Was sicherstellte, dass Mein Sternenkind zwei Jahre seine Arbeit fortsetzen kann.

notarity – digitale Notartermine

Den Abschluss von “2 Minuten 2 Millionen” bildeten Alexander Gugler und Jakobus Schuster. Ihr Startup notarity, das sie gemeinsam mit Sebastian Wodiansky (CTO) und Max Pointinger (Lead Dev) gegründet haben, bietet Notar:innen und Klient:innen eine Plattform für digitale Notariatsakte.

Notarity
(c) Puls 4/Gerry Frank – Jakobus Schuster und Alexander Gugler von notarity.

Möglich ist die Abwicklung von Notarterminen über die Plattform seit Dezember 2021. Das Besondere daran: Notar:innen müssen nicht mehr unterschiedliche Tools für die digitale Umsetzung verwenden. Auf der Plattform durchlaufen Nutzer:innen einmal einen Identifikationsprozess und können dann fünf Jahre lang digital zum Notar oder zur Notarin „gehen“, wie Schuster im Gespräch mit dem brutkasten bereits im Februar erklärte. Die Forderung: Ein Wandeldarlehen von 300.000 Euro.

Nach Diskussionen über damalige Gesetzeslagen und Digitalisierung von Notariatsakten war den Investoren das geforderte Investitionsmodell zu riskant. Kein Deal für notarity.

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(c) Propcorn FlexCo

Erst Anfang September gab das Klosterneuburger PropTech-Startup Propcorn AI den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro bekannt. Unter anderem konnte das Unternehmen damals zahlreiche bekannte Investoren wie Hansi Hansmann mit seiner Hans(wo)men Group sowie den VC-Fonds calm/storm rund um Lucanus Polagnoli für sich gewinnen (brutkasten berichtete).

Propcorn erweitert Finanzierungsrunde

Am Donnerstag gab Propcorn nun die Erweiterung seiner Pre-Seed-Runde in Höhe von 200.000 Euro bekannt. Investor der jüngsten Extension ist der niederösterreichische VC tecnet equity. Insgesamt konnte das Unternehmen nun 800.000 Euro raisen.

“Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns nicht nur, unsere technologischen Möglichkeiten auszubauen, sondern auch die nächste Entwicklungsphase unserer Plattform in Angriff zu nehmen. Unser Ziel ist es, die digitale Zukunft des Immobiliensektors maßgeblich zu prägen und als Innovationsmotor zu fungieren”, so Niki Stadler, CEO des Unternehmens.

Das Unternehmen spezialisiert sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Identifizierung von Nachverdichtungs- und Neubaupotenzialen, um die Berechnung von Quadratmetern zu vereinfachen. Unter anderem sollen so Immobilieninvestitionen optimiert werden. Die Plattform richtet sich an Projektentwickler, Immobilienmakler aber auch Banken, Versicherungen und Fonds sowie Städte und Kommunen.

KI-Plattform soll weiterentwickelt werden

Die Finanzierungsrunde soll dem Startup nun “neue Wachstums- und Innovationspotenziale, darunter die Weiterentwicklung der KI-basierten Plattform, die Ausweitung auf weitere Marktsegmente sowie die Erschließung von neuen Städten” eröffnen.

“Propcorn AI verfügt sowohl über ein sehr erfahrenes, visionäres Team als auch über eine selbstentwickelte Technologie, um einen signifikanten Beitrag zur Digitalisierung des Immobilienmarktes zu leisten,” so Rene Danzinger, Investment Manager bei tecnet equity.

Das Gründungsteam besteht neben CEO Niki Stadler aus CPO Benni Buchta und Bertty Contreras, CTO. Die Founder vereinen Erfahrungen aus der Immobilienentwicklung und Softwareentwicklung. Stadler ist bereits seit über eine Dekade mit der in Wien ansässigen Mantaray Holding in der Immo-Branche tätig und mit Buchta ist ein erfahrener Bauprojekt-Manager im Team. Mit Contreras verstärkt der Chilene als CTO das Team, der Erfahrung im Software Development und der Datenverarbeitung mitbringt.


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